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Wesseling. Aktuelle Presseerklärung (So, 17.03.2024, 19:25 Uhr) der Familie des am 26.3.2023 in Wesseling getöteten Fußgängers:

„In der Nacht zu Sonntag, 26.3. 2023 gegen 1 Uhr ist unser Sohn Alexander Sauerborn in Wesseling auf der Rodenkirchener Straße (vis-à-vis des Freizeitgeländes Entenfang) von einem Fahrzeug angefahren worden. Rücksichtslos hat der Täter meinen Sohn sterbend auf der Straße liegen lassen. Alexander starb noch in der Nacht an seinen schwersten Unfallverletzungen – nachdem Ärzte verzweifelt zwei Stunden lang um sein junges Leben kämpften.

Alexander wurde nur 20 Jahre alt. Er studierte Psychologie – jobbte nebenher bei ALDI. Sein ganzes Leben lag noch vor ihm. 20 Jahre voller Lebensfreude – von einem auf den anderen Moment ausgelöscht. Uns bleiben nur noch schöne Erinnerungen an einen geliebten Sohn.

Aufgrund der Spurenlage sucht die Polizei auch ein Jahr nach der Tat nach einem dunklen BMW der 1er-Reihe (Baujahr 2008 oder 2009).

Meine Familie und ich fragen uns:

– Wie kann der Täter ein ganzes Jahr lang mit dem Gedanken leben, unseren Sohn Alexander getötet zu haben?

– Wie lebt es sich mit dem Gefühl, einen jungen Menschen sterbend auf der Straße liegen zu lassen und einfach abzuhauen?

– Hat Dich Alexander noch einmal angesehen? Hast Du ihm in die Augen geschaut?

– Ich frage Dich: Hast Du keine Alpträume? Denkst Du nicht täglich daran? Siehst Du den Moment des Aufpralls nicht jeden Tag vor Deinem geistigen Auge?

Wir sind sicher, dass Dich Deine Tat belastet. Sei kein jämmerlicher Feigling. Mache reinen Tisch. Stell‘ Dich der Polizei.

Und wenn Du nach wie vor nicht den Mut dazu hast:

Ich bin mir sicher, dass es Mitwisser gibt. Es war Samstagnacht. Mit großer Wahrscheinlichkeit warst Du nicht alleine im Auto. Wollen Deine Mitfahrer bis zu ihrem Lebensende die Schuld des Mitwissers auf sich laden? Einen feigen Täter decken? In dem Wissen, welches Leid er Alexander und uns zugefügt hat?

Wir wenden uns aber auch an Familie und Freunde sowie das Umfeld des Täters, das etwas mitbekommen haben muss. Haben Sie ein Familienmitglied, einen Freund oder Bekannten mit einem dunklen 1er BMW, der am 26.3.2023 gegen 1 Uhr in Wesseling unterwegs gewesen sein könnte und bei dem Sie in der Folgezeit Verhaltensänderungen bemerkt haben – etwa plötzliche Verschlossenheit, Traurigkeit oder Aggression? Oder haben Sie einen Frontschaden an einem solchen Auto repariert? Dann melden Sie sich bitte bei der Polizei und schildern Sie Ihre Beobachtungen. Scheuen Sie sich nicht. Sie tun das Richtige.

Helfen Sie uns, denjenigen zu finden, der unserem Sohn Alexander das Leben genommen hat.

Für Hinweise, die zur Ermittlung, Identifizierung und Ergreifung des oder der Täter führen, setzen wir nunmehr eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro aus.

Hinweise bitte ausschließlich an die Kölner Mordkommission, Rufnummer 0221 229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de

Es wird gebeten, die Privatsphäre der Familie zu respektieren.“


1. Pressemitteilung der Polizei Rhein-Erft-Kreis vom 26.03.2023, 9.37 Uhr:

Fußgänger stirbt nach schwerem Verkehrsunfall – Polizei fahndet intensiv nach Unfallflüchtigem

Wesseling. (ots)

Einsatzkräfte sicherten Spuren und stellten Beweismittel sicher – Polizei Rhein-Erft-Kreis setzte bereits Ermittlungsgruppe ein

Staatsanwaltschaft Köln und Polizei Rhein-Erft-Kreis geben bekannt:

In der Nacht zu Sonntag (26. März) ist ein Fußgänger (20) in Wesseling-Keldenich von einem derzeit noch unbekannten Kraftfahrzeugführenden angefahren und lebensgefährlich verletzt worden. Alarmierte Polizisten begannen am Unfallort umgehend mit der Reanimation des jungen Mannes, die Rettungskräfte später fortsetzten. Wenige Stunden später erlag der 20-Jährige in einer Uniklinik seinen schwersten Verletzungen. Polizisten fahndeten nach dem Verkehrsunfall unmittelbar nach dem flüchtigen Fahrzeug und dessen Fahrerin oder Fahrer.

Beamte des Verkehrskommissariats haben die Ermittlungen bereits aufgenommen und suchen dringend Zeugen, die Angaben zu dem Unfallhergang machen können. Hinweise nehmen die Polizisten unter der Rufnummer 02233 52-0 oder per Mail an poststelle.rhein-erft-kreis@polizei.nrw.de entgegen.

Gegen 1 Uhr meldete ein Zeuge, dass er aus seiner Wohnung einen lauten Knall gehört habe. Als er wenig später auf die Rodenkirchener Straße schaute, habe er dort einen Menschen liegen sehen. Die alarmierten Polizisten fanden wenig später an der beschriebenen Stelle den schwerstverletzten jungen Mann und begannen umgehend mit dessen Reanimation.

Weitere Polizisten fahndeten großflächig nach dem Unfallflüchtigen, sicherten Spuren an der Unfallstelle und nahmen sofort die Ermittlungen auf. Unter anderem war das Verkehrsunfallaufnahmeteam der Polizei Köln im Einsatz. Die Beamten stellten an der Unfallstelle umfangreiche Beweismittel sicher. Darunter die Oberbekleidung des Fußgängers, dessen Mobiltelefon und einen Gegenstand, der von dem flüchtigen Fahrzeug stammen könnte. Mit seinem Polizeihund suchte ein Hundeführer die Unfallstelle nach weiteren Gegenständen ab, die mit dem Unfall in Zusammenhang stehen könnten. Auf Weisung der Staatsanwaltschaft Köln beschlagnahmten Polizisten den Leichnam des Verstorbenen.

Ermittler des Verkehrskommissariats der Polizei Rhein-Erft-Kreis haben bereits mit der Auswertung der Spurenlage und der vorliegenden Zeugenaussagen begonnen. Sie gehen unter anderem einem Hinweis nach, dass der 20-Jährige zur Unfallzeit auf der Fahrbahn der Rodenkirchener Straße gesessen haben könnte.

Für die Dauer der Rettungsarbeiten und der Unfallaufnahme sperrten Uniformierte den betroffenen Bereich der Rodenkirchener Straße komplett ab. (he)


2. Pressemitteilung der Polizei Rhein-Erft-Kreis vom 27.03.2023, 11.59 Uhr:

Fußgänger stirbt nach schwerem Verkehrsunfall – aktueller Ermittlungsstand

Wesseling. (ots)

Polizei Rhein-Erft-Kreis fahndet insbesondere nach 1er BMW

Staatsanwaltschaft Köln und Polizei Rhein-Erft-Kreis geben bekannt:

Nach intensiven Ermittlungen der Beamten des Verkehrskommissariats hat die Polizei Rhein-Erft-Kreis die Fahndung nach einem an der Front beschädigten BMW der 1er-Reihe aufgenommen. Das Ergebnis der Auswertung des an der Unfallstelle gefundenen Fahrzeugteils und mehrere Zeugenaussagen sind belastbare Indizien für diese Fahndungskonkretisierung. Die eigens für diesen Verkehrsunfall eingesetzte Ermittlungsgruppe geht jedem einzelnen Hinweis akribisch nach und ermittelt weiter in alle Richtungen.

Verkehrsunfallermittler haben den an der Unfallstelle gefundenen Gegenstand noch am Wochenende begutachtet und die daran befindlichen Spuren gesichert. Hinweise, dass es sich um ein Bauteil eines BMW handeln könnte, bestätigten sich am Montagmorgen (27. März). Fachleute des Automobilherstellers erklärten, dass der sichergestellte Gegenstand von einem Fahrzeug der 1er-Reihe stammt. Demnach müsste das gesuchte Auto ab dem Jahr 2008 hergestellt worden sein.

Noch am Sonntag führten Polizisten einer Einsatzhundertschaft in Wesseling eine Umfeldbefragung durch. Die Beamten sprachen mit Anwohnern und Passanten, um potentielle Unfallzeugen zu identifizieren. Zudem suchten sie den Bereich der Unfallstelle noch einmal akribisch ab. Aktuell liegen den Ermittlern diverse Zeugenaussagen vor, die sich im Wesentlichen auf einen dunklen BMW beziehen.

Im Hinblick auf die vorliegende Beweislast haben Polizisten bereits in Wesseling ortsansässige Halterinnen und Halter von entsprechenden BMWs aufgesucht und deren Autos in Augenschein genommen. Derzeit erweitern die Ermittler den bislang festgelegten Radius, um den Unfallwagen zeitnah zu finden.

Opferschützer der Polizei werden zeitnah Kontakt zu der Familie des Verstorbenen und zu Ersthelfern aufnehmen. Die umgehende Betreuung der betroffenen Menschen hat für die Polizei hohen Stellenwert.

Die Polizei Rhein-Erft-Kreis sucht weiterhin Zeugen, die Angaben zu dem Verkehrsunfall oder einem an der Front beschädigten 1er BMW machen können. Hinweise nehmen die Ermittler des Verkehrskommissariats unter der Rufnummer 02233 52-0 oder per Mail an poststelle.rhein-erft-kreis@polizei.nrw.de entgegen. (he)

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