Hoheitengärtlein im Hofgarten (Foto: © Bayreuth Marketing & Tourismus GmbH-Mikhail Butovskiy)
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Bayreuth. Leuchtend grüne Blätter, strahlende Blüten in allen Farben und der Duft von neu erwachender Natur nach dem Winter – sobald der Frühling in Bayreuth einkehrt, schaffen die historischen und modernen Parks und Gärten der Stadt, eingebettet zwischen der Fränkischen Schweiz und dem Fichtelgebirge, besondere Frühlingsmomente für Bayreuther und Gäste. Die Geschichte der Parks und Gärten Bayreuths reicht zurück bis ins 16. Jahrhundert – kleine, umzäunte Nutzgärten ließen Markgrafen im 18. Jahrhundert in prachtvolle Anlagen und Beete, in denen sich vielfältige, bunte Blumen-, Pflanzen- und Staudenarten entfalten, umwandeln. Noch heute laden sie Bayreuther und Gäste zum Verweilen, Durchatmen und Entspannen ein.  

16. Jahrhundert: Der Hofgarten

Die Anfänge des Hofgartens lassen sich bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Seit 1580 befand sich dort zusätzlich ein wesentlich kleinerer, umzäunter Nutz- und Blumengarten. Als einst Markgraf Christian seine Residenz nach Bayreuth verlegte, wandelte er den bis dahin kleinen Garten in einen prachtvollen Lustgarten um. Im Zusammenhang mit dem Brand des Alten Schlosses und dem Bau des Neuen Schlosses wurde der Hofgarten ab 1753 wesentlich vergrößert und ausgestaltet, die Fläche verdoppelte sich und umfasste zu dieser Zeit insgesamt 14 Hektar. Ein Zierkanal in L‑Form wurde angelegt und an vier Stellen um Wasserbecken mit einer Insel erweitert. Dieser Kanal ist heute noch die belebende Mitte des Hofgartens und besonders im Frühling, wenn Pflanzen und Blumen anfangen zu blühen, eine Oase in der Stadt.

17. und 18. Jahrhundert: Die Eremitage

Ursprünglich war die Eremitage Bayreuth ein Waldgehege – 1664 ließ Markgraf Christian Ernst sie zu einem Tierpark umbauen und füllte den Park durch eine Treibjagd mit Wild. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, im Jahr 1735, schenkte Markgraf Friedrich das Gelände rund um die Eremitage seiner Ehefrau Wilhelmine zu ihrem 26. Geburtstag. Noch im selben Jahr begann Wilhelmine mit der Umgestaltung: Das Alte Schloss wurde zu einem Sommerschlösschen umfunktioniert und mit vorwiegend barocken Elementen neu ausgestattet. In den Folgejahren ließ Wilhelmine Heckenquartiere, Laubengänge und Wasserspiele sowie einige künstliche Ruinengebäude anlegen. Zwischen 1743 und 1745 wurden verschiedene Architekturen und Brunnenanlagen, wie das Ruinentheater und die Untere Grotte, errichtet. Das Neue Schloss mit der Oberen Grotte wurde in den Jahren 1749 bis 1753 erbaut und 1751 durch eine märchenhafte Orangerie vollendet. Unter den Gartenanlagen des 18. Jahrhunderts wird die Eremitage als Musterbeispiel bezeichnet.

Wie im Frühlingsparadies fühlen sich Spaziergänger in der Eremitage, dem historischen Garten der Markgräfin Wilhelmine, die Bayreuths Stadtbild mit einzigartigen Gebäuden wie dem Opernhaus oder dem Neuen Schloss geprägt hat. An den Fassaden von Sonnentempel und Orangerie warten mit Buntglassteinchen und Bergkristallen abwechslungsreiche Farbspiele mit den ersten Sonnenstrahlen des Frühlings. In Bayreuths wohl eindrucksvollster Parkanlage begeistern zudem Wasserspiele und prachtvolle Blumenstauden in den ersten Frühjahrswochen – der ideale Platz, um die Seele baumeln zu lassen.

20. Jahrhundert: Der Festspielpark auf dem grünen Hügel

Seine heutige Form erhielt das Kernstück des Festspielparks Ende der 1920er Jahre nach Plänen von Landschaftsarchitekt Gustav Allinger. In den 1970er Jahren erfolgten umfassende Parkerweiterungen. An sonnigen Frühlingstagen laden der Steingarten, der neue Parkteil im Nordosten oder der idyllisch gelegenen Seerosenteich zum Entspannen ein. Wer sich für Musik interessiert und bereits im Frühjahr den Bayreuther Festspielen entgegenfiebert und in ihre Geschichte eintauchen möchte, findet an verschiedenen Plätzen im Festspielpark Gedenk- und Informationstafeln, die an ehemalige Sänger und Musiker, welche zu Lebzeiten bei den Bayreuther Festspielen mitgewirkt haben, erinnern.

21. Jahrhundert: Das Mariengärtlein an der Schlosskirche

Das Mariengärtlein an der Schlosskirche gibt es seit der Landesgartenschau 2016. Damals war ein Radweg mit verschiedenen Stationen für Pausen mit Blick auf das Grüne durch die Innenstadt geplant. In Zuge dieser infrastrukturellen Modernisierungen sollte ein Rondell aus Beton, das mit einer kleinen Fontäne bereits vor der Schlosskirche existierte, ein neues, schmuckvolles „Gesicht“ erhalten. Die Idee, um das Rondell herum ein Mariengärtlein zu gestalten, entstand im Gartenkunstmuseum Schloss Fantaisie im nahen Donndorf. Denn dort ist als repräsentatives Modell des mittelalterlichen Gartens ein Druck des kleinen Tafelbildes „Das Paradiesgärtlein“ aus dem Jahr 1410/20 ausgestellt. Abgebildete Pflanzen, Tiere, Farben und Zahlen hatten eine Symbolik, die der Gottesmutter Maria zuzuordnen sind und gleichzeitig als Heilpflanzen dienten. Wer also Bayreuth im Frühjahr auf dem Fahrrad oder zu Fuß erkundet, kann bei einer Pause im Mariengärtlein bunte Blumenarrangements genießen.

InfoKlick: https://www.bayreuth-tourismus.de/sehenswertes/gaerten-und-parks/

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