(Foto: Wahlkreisbüro Dr. Jörg Geerlings MdL)
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Neuss. „Jede Form von Extremismus ist zu bekämpfen und stellt eine Gefahr für den Staat, die Menschen und das Zusammenleben dar. Alle, nicht nur Staat und Polizei, müssen aufstehen.“, mit diesen Worten forderte NRW-Innenminister Herbert Reul das Publikum der neuesten Auflage des „Talk am Pegel“ auf, klar Position zu beziehen und eine offene Debatte über aktuelle Probleme zu führen.

Der Einladung des Neusser Landtagsabgeordnete Dr. Jörg Geerlings (CDU), der den Talk am Pegel vor wenigen Jahren ins Leben gerufen hatte, waren gut 200 Interessierte gefolgt. Die Pegelbar war bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Gäste diskutierten mit Innenminister Herbert Reul und den weiteren Podiumsgästen Alexandra Klein, Vorsitzende des Vereins „Chaverut“, Umut Ali Öksüz, Vorsitzender der interkulturellen Projekthelden, und Achim Fischer, Schulleiter der Janusz-Korczak-Gesamtschule, über das Thema „Extremismus in unserer Gesellschaft“.

„Extremismus ist eine schwere Last für unsere Gesellschaft und dies spiegelt sich zunehmend in allen Bereichen der Gesellschaft, auch an unseren Schulen, wider. Gemeinsam müssen wir uns dagegenstellen und jede Form von Extremismus bekämpfen.“, so Geerlings.

Schulleiter Achim Fischer sieht bei der Präventionsarbeit die Schule in der Pflicht. Allerdings will er die Eltern, die sich immer weniger an der Erziehung beteiligen, auch nicht aus der Pflicht entlassen. „Schule muss mehr mit den Eltern ins Gespräch kommen und über Werte diskutieren“,, so Fischer, „auch wenn dies oft durch mangelnde Präsenz und Sprachbarrieren schwierig ist.“ Ziel müsse es sein, dass sich die Schülerinnen und Schüler mit „ihrer“ Schule, „ihrer“ Stadt und „ihrer“ Heimat identifizieren.

Hier möchte Alexandra Klein mit Ihrem Verein „Chaverut“, der als Freundschaftsgesellschaft zur Förderung des Kontakts zur jüngsten Neusser Partnerstadt Herzliya in Israel gegründet wurde, unterstützen. „Wir möchten den Kontakt zu den Jugendlichen in den Schulen aufbauen und Aufklärungsarbeit leisten, da die meisten ihr Wissen über den Angriff der Hamas am 7. Oktober auf Israel ausschließlich aus den sozialen Netzwerken haben.“, so Klein.

Experte auf dem Gebiet des islamistischen Extremismus sowie Präventions- und Integrationsarbeit ist Umut Ali Öksüz, Vorsitzender des Jugendhilfeträgers „Interkulturelle Projekthelden“. Er leistet mit seinen Unterstützern einen großen Beitrag zum gegenseitigen Verständnis von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. „Kein Kind wird als Extremist geboren“, so Öksüz. „Die beste Prävention ist eine funktionierende offene Jugendarbeit, um dem direkten oder auch indirekten Versuchen islamistischer Extremisten Einfluss auf Kinder und Jugendliche zu gewinnen, entgegenzuwirken.“

Er fordert alle auf, Probleme offen zu benennen und den Mut zu zeigen, für die Werte unseres Landes einzustehen. Dem konnte Innenminister Reul nur zustimmen: „Jeder Mensch muss sich nicht nur verantwortlich fühlen für sein eigenes Leben, sondern auch für die Gesellschaft. Das System ‘Staat Bundesrepublik Deutschland’ ist extrem wertvoll und wir bekommen es nur gesichert, wenn jeder seinen Beitrag leistet. Verlassen Sie sich nicht nur auf ein paar wenige, die dafür bezahlt werden.“

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