Neukirchen-Vluyn. Ein wichtiges Treffen zwischen dem Aktionsbündnis #daspinkekreuz und Bürgermeister Ralf Köpke wurde einberufen, um erneut die Pläne des Unternehmens Hülskens für den Kiesabbau an der Halde Norddeutschland und die Errichtung eines Donkensees kritisch zu beleuchten. Das Aktionsbündnis #daspinkekreuz und Bürgermeister Ralf Köpke möchten klarstellen, dass sie weiterhin entschieden gegen die Abgrabungspläne von Hülskens sind. Die Sorge ist groß angesichts der Tatsache, dass Hülskens ohne angemessene Finanzierung oder eine klare Nachnutzungsstrategie plant.
“Die geplante Kiesabgrabung am Donkensee ist ein Paradebeispiel für kurzsichtige Planung und mangelnde Bürgerbeteiligung. Ohne ein genaues Finanzierungskonzept, klare Zeitpläne für die nächsten Jahrzehnte und Berücksichtigung der Instandhaltungskosten, wird dieses Vorhaben zu einer finanziellen und ökologischen Belastung für unsere Gemeinde. Während Hülskens von den Rohstoffgewinnen profitiert, werden wohl sämtliche Folgekosten der Stadt aufgebürdet, die bereits jetzt unter Finanzknappheit leidet. Es ist an der Zeit, dieses unüberlegte Vorhaben zu stoppen und stattdessen nachhaltige Lösungen zu finden, die die Interessen und Bedürfnisse aller Bürgerinnen und Bürger berücksichtigen”, so Alexandra Nolte, Sprecherin von #daspinkekreuz.
Es wird befürchtet, dass Hülskens nur ein Loch gräbt, während die Bürgerinnen und Bürger von Neukirchen-Vluyn zunächst den Verlust der Ressourcen und später mit Steuergeldern die Folgen tragen müssen, um das Baggerloch, wenn dies überhaupt möglich wäre, für eine Freizeitnutzung zugänglich zu machen.
Außer Acht gelassen werden die potenziellen Gefahren der Abgrabung wie Umweltschäden und Verschmutzung, Lärmbelästigung, Schwerlasttransporte und damit verbundene Straßenschäden sowie die Vernichtung wertvoller Ackerflächen. Auch die Gefährdung des kulturellen Erbes der Donkenlandschaft wird nach Ansicht von #daspinkekreuz von Hülskens gänzlich missachtet.
“Zudem zeigt sich Hülskens desinteressiert an den Belangen der Bevölkerung, wie bereits an der Namensgebung des geplanten Donkensees ersichtlich ist. Die Bezeichnung “Donkensee” wurde von Hülskens gewählt, ohne die Stadt bzw. die Verantwortlichen im Vorfeld zu befragen oder zu informieren. Dies zeigt jetzt schon deutlich, dass Entscheidungen seitens des Unternehmens ohne Rücksicht auf die lokalen Interessen getroffen werden“, so #daspinkekreuz weiter.
Besonders bedenklich ist die unklare Zukunft der Halde Norddeutschland als Naherholungsgebiet während der Abgrabungsarbeiten.
Das Aktionsbündnis #daspinkekreuz betont, dass die Bevölkerung ein Recht auf umfassende Informationen und Einbeziehung in die geplanten Maßnahmen hat. Ein umfassendes Konzept für den sogenannten Donkensee, insbesondere hinsichtlich seiner finanziellen Unterhaltung und der Bereitstellung von Freizeitangeboten seitens Hülskens, sowie ein belastbarer Zeitplan wären dringend erforderlich. Aktuell gäbe es nur bunte Bilder und keinerlei Fakten mit welchen man Planen, geschweigenden Arbeiten könnte.
Bürgermeister Ralf Köpke wies darauf hin, dass Hülskens die laufende Normenkontrollklage gegen den, dem Planfeststellungsantrag zugrunde liegenden Regionalplan Ruhr missachte, welche bedauerlicherweise keine aufschiebende Wirkung hat. „Wir haben 2022 vor dem Oberverwaltungsgericht einen großen Erfolg erzielt und setzen nun auf das nächste Verfahren gemeinsam mit den Kommunen und dem Kreis Wesel“, so Ralf Köpke.
Das, das Unternehmen Hülskens nicht nur in Neukirchen-Vluyn, sondern auch in anderen Städten schnellstmöglich unumkehrbare Fakten schaffen möchte, machte Christian Strunk, Geschäftsführer von Hülskens, in der RP Bote für Stadt und Land vom 17.04.2024 deutlich: „Die Klage spielt in unseren Überlegungen keine Rolle. Der Regionalplan ist rechtskräftig, das ist für uns entscheidend.“
#daspinkekreuz sicherte zu, weiterhin umfassend zu informieren und Aktionen ins Leben zu rufen, um das ganze Ausmaß des Abgrabungsvorhaben darzustellen.