Endlich geschafft! Die Teilnehmer*innen können stolz auf sich sein, der Kurs wurde erfolgreich abgeschlossen. Auf dem Foto mittig: Die Kursleiter*innen Alesia Harke (rosafarbener Blazer) und Paul Koch. Ganz rechts im Bild zu sehen ist Evi Mahnke, Koordinatorin im AWO Beratungszentrum Ukraine (Foto: AWO)
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Moers. Nach gut sechs Monaten und insgesamt 120 Unterrichtsstunden haben es die Teilnehmer*innen des BASiS-Kurses geschafft: Sie bekamen nach Abschluss des erfolgreichen Projektes ihr Zertifikat überreicht. „Wir sind stolz darauf und möchten allen Beteiligten von ganzem Herzen „Danke“ sagen. Die Erfahrungen, die wir hier machen konnten, haben uns sehr geholfen. Unser Dank geht aber auch an ganz Deutschland, an alle Leute, die uns helfen, hier im Alltag zurecht zu kommen”, bilanziert eine Teilnehmerin. Der nun abgeschlossene Kurs richtete sich an zwölf ukrainische Teilnehmer*innen im Alter zwischen 18 und 47 Jahren, die sich einmal in der Woche für gut zweieinhalb Stunden im Schulungsraum des Regine-Hildebrandt-Hauses der AWO in Moers trafen.

Bei dem BASiS-Kursprogramm handelt es sich um ein Kooperationsprojekt des AWO Bezirksverbandes Niederrhein e.V. und des AWO Kreisverbandes Wesel e.V.. Evi Mahnke, Koordinatorin im Moerser AWO-Beratungszentrum Ukraine, kümmerte sich vor Ort um die Planung und Organisation. BASiS steht für Bildung, Anleitung und Stärkung interkultureller Sozialkompetenzen und ist ein kostenloser Kurs für Geflüchtete in ihren ersten Jahren in Deutschland in ihrer jeweiligen Muttersprache. Die Kursleiter*innen Alesia Harke und Paul Koch unterrichteten die Teilnehmer*innen zweisprachig und mit viel Herzblut: „Alle waren sehr motiviert und haben sich auf jeden Kurstag gefreut. Etwas über die deutschen Werte und Normen zu erfahren, war ihnen besonders wichtig, denn sie hatten kein Vorwissen über das Leben in Deutschland“, berichtet Paul Koch. Und Alesia Harke ergänzt: „Bei unserem Kurs ging es nicht nur um das Erlernen der deutschen Sprache und der deutschen Werte, sondern auch um die Selbstreflexion der Teilnehmer*innen. Für sie war es ein Ort, an dem sie frei reden konnten. Zuerst gab es Hemmungen, dann sind alle nach und nach aufgetaut. Auch Tränen sind geflossen, denn sie mussten viele negative Erfahrungen machen und ihr Leben in der Ukraine zurücklassen. Es war oft sehr emotional.“ Die meisten der Teilnehmer*innen kommen aus den Städten Charkiw und Melitopol, die derzeit von russischen Truppen besetzt sind.

Was beinhaltet ein BASiS-Kurs? Ein BASiS-Kurs besteht aus sieben Modulen, wie zum Beispiel „Demokratie erleben”, „Menschenwürde und Menschenrechte”, „Familie, Kinder und Erziehung“. Zum ersten Mal wurde jetzt auch das neue BASiS-Modul „Arbeitsmarktintegration” durchgeführt. „Das Pilot-Modul kam sehr gut bei den Teilnehmer*innen an. Es gab viele Nachfragen dazu, die Themen Arbeitsmarkt und Arbeitsmarktintegration hätten noch viel mehr ausgeweitet werden können. Denn: Alle sind sehr engagiert und möchten hier arbeiten. Gerade auch das Bewerbungstraining spielt eine wichtige Rolle für den Start in ein neues Leben“, so Alesia Harke.

Außerdem waren Themen wie die deutsche Kultur und deutsche Traditionen für die Ukrainer*innen sehr interessant. „Aber eigentlich ist jedes Modul wichtig“, wie Teilnehmerin Vita Matiienko anmerkt. Dank des großen Engagements von Alesia Harke und Paul Koch, die den Kurs in lockerer Atmosphäre leiteten und der enormen Motivation der Teilnehmer*innen, ging ein weiterer erfolgreicher BASiS-Kurs zu Ende. Eine Fortsetzung ist geplant.

Gefördert wird das BASiS-Kursprogramm vom NRW Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration, von der Integrationsagentur NRW sowie von der Integrationsagentur SELF-i und vom Förderprogramm KOMM AN NRW.

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