DPSG- und PSG-Pfadfinderinnen bei der BDKJ 72-Stunden-Aktion in Bochum Werne (Foto: Simon Wiggen | Bistum Essen)
Anzeige

Essen/Ruhrbistum. Von Donnerstag, 18., bis Sonntagnachmittag, 21. April, haben rund 2400 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Bistum Essen gebastelt, gepflanzt oder gebaut, um die Welt in ihrer Nachbarschaft ein Stückchen besser zu machen. Zum Ende der bundesweiten 72-Stunden-Aktion „Uns schickt der Himmel“ hatte der Bund der Deutschen Katholischen Jugend die Teilnehmenden zu einem Abschlussfest zum Essener Dom eingeladen.

Mit einer fröhlichen Party am Essener Dom haben am Sonntagnachmittag hunderte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aus dem Ruhrbistum den Abschluss der 72-Stunden-Aktion „Uns schickt der Himmel“ gefeiert. Bei der vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) organisierten bundesweiten Aktion hatten seit Donnerstag rund 2400 junge Leute in 89 verschiedenen Gruppen zwischen Duisburg, Bochum und dem Märkischen Sauerland soziale, politische und ökologische Projekte in ihrer Nachbarschaft umgesetzt, um so die Welt ein Stückchen besser zu machen. „Wir danken den vielen engagierten Gruppen im Bistum Essen für ihren großartigen Einsatz. Die Jugendverbände haben deutlich gemacht, dass sie in 72 Stunden Unglaubliches leisten können“, sagte der BDKJ-Diözesanseelsorger Simon Radeck. Bundesweit haben rund 80.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in 2720 Gruppen mitgemacht, rund 170.000 Menschen seien durch die Aktion erreicht worden, teilte der BDKJ mit.

Kinder und Jugendliche trotzen dem Regen mit Tatkraft, Spaß und Kreativität

Obwohl der Himmel insbesondere am Freitag nicht nur viele junge Helferinnen und Helfer, sondern teils auch heftige Regenfälle geschickt hatte, haben die Kinder und Jugendlichen zusammen mit den vielen ehrenamtlichen Jugendleiterinnen und -leitern ihre Aufgaben mit viel Tatkraft, Spaß und jeder Menge Kreativität umgesetzt. So können sich tausende Insekten im Ruhrgebiet und im Sauerland über viele nagelneue Insektenhotels freuen, die Bewohnerinnen und Bewohner mehrerer Altenheime jetzt an Hochbeeten auch mit Rollator oder aus dem Rollstuhl heraus gärtnern und viele Kinder nun wieder auf aufgeräumten und erneuerten Spielplätzen toben. Ökologische Projekte waren ein Schwerpunkt der Aktion – ob Saatbällchen-Basteln bei den Pfadfinderinnen und Pfadfindern in Bochum-Werne oder gleich einen ganzen Wald pflanzen wie bei der Kolpingjugend in Ennepetal. Dass eine intakte Umwelt auch das Zusammenleben unterstützt, macht auch der „Pop-Up-Park“ deutlich, den die Youngcaritas-Gruppe in Essen gebaut hat: Zusammen mit mobilen Blumenkästen und Kräuterbeeten lassen sich auch Sitzbank und Spiele transportieren, um künftig bei Stadtfesten und anderen Gelegenheiten selbst in den Straßenschluchten des Ruhrgebiets einen Mini-Park entstehen zu lassen – mit ein bisschen Grün und jeder Menge Wohlfühlatmosphäre.

„Von nachhaltigen und ökologischen Hochbeeten bis hin zu sozialen Projekten in Altenheimen – die letzten 72 Stunden haben deutlich gemacht, dass Kinder und Jugendliche bewusst vor Augen haben, wie sie andere unterstützen können“, fasste die BDKJ-Diözesanvorsitzende Johanna Wrede die Aktion zusammen. So hätten die Kinder und Jugendlichen die Welt tatsächlich ein Stückchen besser gemacht.

Generalvikar Klaus Pfeffer: „Eine großartige Aktion!“

Generalvikar Klaus Pfeffer, der viele Jahre selbst in der katholischen Jugendarbeit aktiv war, hatte zusammen mit dem BDKJ-Diözesanvorstand am Samstag in Gladbeck verschiedene Projekte der 72-Stunden-Aktion besucht und war am Sonntag auch beim Abschluss am Dom dabei. Pfeffer war begeistert von dem Engagement: „Eine großartige Aktion, die zeigt, wie lebendig unsere kirchliche Jugendarbeit ist. Vielen Dank und ein großes Kompliment an alle, die sich in unseren Jugendverbänden und darüber hinaus für Kinder und Jugendliche engagieren.“

Neben dem Projektergebnis stand bei vielen Gruppen auch das Zusammensein und die gemeinsame Aktion im Fokus. Mancherorts wurde etwa zum Feierabend ein Lagerfeuer entzündet, gesungen und gegrillt und anschließend gleich im Zelt oder im Gemeindeheim übernachtet. Ausdrücklich zollten die Verantwortlichen den zahlreichen ehrenamtlichen Leiterinnen und Leitern der Jugendgruppen Respekt, die neben dem reinen Projektauftrag auch mit einem Rahmenprogramm dafür sorgten, dass die 72-Stunden-Aktion den Kindern und Jugendlichen noch lange in Erinnerung bleiben dürfte.

Party mit Livemusik, Spraywand und Hüpfburg

Wer nach den drei Tagen noch Kraft und Lust hatte, der kam am Sonntagnachmittag nach Essen, um am Dom mit vielen anderen Aktiven den erfolgreichen Abschluss der 72-Stunden-Aktion zu feiern. Bei Livemusik, Spielen, einer Spraywand und Essen aus der Gulaschkone gab’s genug Gelegenheit, die vergangenen drei Tage Revue passieren zu lassen und sich mit anderen Gruppen auszutauschen. „Toll, dass ihr jetzt noch alle hier hergekommen seid“, begrüßte Weihbischof Wilhelm Zimmermann die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Die 72-Stunden-Aktion sei ein tolles Zeichen für die christliche Vorstellung von Nächstenliebe und Solidarität, „dass einer für den anderen da sein muss“. Das Engagement alle Beteiligten „kann man nur loben“, betonte Zimmermann, der zum Aktionsabschluss ein Gebet sprach und die Teilnehmenden segnete.

Die Energie der Aktion will der BDKJ nun nicht einfach verpuffen lassen, betonte Diözesanvorstand Kilian Kowol: „Die 72-Stunden-Aktion hat einmal mehr gezeigt, dass Kinder und Jugendliche ein großes Interesse daran haben an der Gesellschaft mitzuwirken. Jetzt liegt es an uns allen, sie daran auch weiter teilhaben zu lassen.“ (tr)

INFO: Die 72-Stunden-Aktion – Engagement mit Geschichte
Nach 2013 und 2019 war die aktuelle 72-Stunden-Aktion die dritte bundesweite Sozialaktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend. Zuvor gab es bereits zahlreiche Vorgängeraktionen, zum Beispiel im Jahr 2000 die „Power im Pott“-Aktion im Ruhrbistum oder die 72-Stunden-Aktion 2009, an der Kinder und Jugendliche aus dem Bistum Essen und rund der Hälfte der deutschen Bistümer teilgenommen hatten.

Beitrag drucken
Anzeige