Köln/Bonn. Der Flughafen Köln/Bonn hat das Geschäftsjahr 2023 mit einem positiven wirtschaftlichen Ergebnis abgeschlossen und im zweiten Jahr in Folge einen deutlichen Gewinn erzielt. Mit einem Plus von 5,3 Millionen Euro nach Steuern landete das Unternehmen erneut klar in der Gewinnzone. 2023 hat der Flughafen somit seine starke Marktposition im Passagier- und Frachtverkehr sowie seine stabile wirtschaftliche Basis weiter festigen können.
„Das sehr erfreuliche Ergebnis ist der Lohn für die großartige Arbeit aller Beschäftigten in unserem Team. Und es zeigt einmal mehr, dass der Flughafen mit dem Passagier- sowie dem Frachtverkehr auf ein sehr tragfähiges Geschäftsmodell bauen kann“, sagt Thilo Schmid, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Köln/Bonn GmbH. „Unsere gute wirtschaftliche Basis ermöglicht es uns, wichtige strategische Projekte weiter voranzutreiben. Dazu gehören digitale Lösungen für die Passagierprozesse, die Umsetzung innovativer Aufenthaltskonzepte im Terminal sowie Investitionen in Nachhaltigkeit und Standortattraktivität.“
Bereits im Jahr 2022 war der Flughafen nach den Einschnitten während der Corona-Pandemie in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. „Wir haben nach dem sehr guten Ergebnis 2022 im vorigen Jahr viele Maßnahmen zur Verbesserung unserer Prozesse und des Reisekomforts umgesetzt und dafür mehr als 10 Millionen Euro investiert“, erklärt Schmid. „Mit einem operativen Ergebnis (EBITDA) von 59,4 Millionen und einer weiter gestiegenen Eigenkapitalquote von 40,5 Prozent ist unser Flughafen im Branchenvergleich und für die Zukunft sehr gut aufgestellt.“
Zahl der Fluggäste steigt um 1 Million
Die Zahl der Passagiere ist in Köln/Bonn im vorigen Jahr weiter gestiegen. 2023 starteten und landeten insgesamt 9,8 Millionen Reisende am Flughafen. Das waren rund eine Million Fluggäste mehr als 2022. „Die steigenden Zahlen zeigen, dass das Reisen im Leben der Menschen eine sehr große Rolle spielt – und das nicht nur in den beliebten Sommermonaten“, sagt Schmid. 2023 war erstmals der Oktober der verkehrsreichste Monat in Köln/Bonn. Insgesamt nutzten in vier Monaten jeweils mehr als eine Million Passagiere den Flughafen. Getrieben war diese Entwicklung von Reisen zu touristischen Zielen und zu Familie und Freunden im Ausland. Beide Verkehrssegmente lagen mit plus 16 Prozent beziehungsweise plus 6 Prozent deutlich über dem Vor-Corona-Niveau. Nach wie vor weit unter den Werten von 2019 liegt der innerdeutsche Verkehr. So betrug das Aufkommen in diesem Segment lediglich 25 Prozent des Werts von 2019.
Im Cargo-Geschäft ging das umgeschlagene Frachtvolumen im Vergleich zu 2022 (971.000t) zwar wegen der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zurück, mit 872.000 Tonnen konnte das Vor-Krisen-Niveau von 2019 aber erneut deutlich übertroffen werden (+7%). Der Flughafen entwickelt sich damit besser als der Markt. „Es ist uns in Köln/Bonn gelungen, unsere Stellung als einer der führenden Frachtstandorte in Deutschland und Europa im vergangenen Jahr erneut unter Beweis zu stellen, auch wenn nach dem Boom in der Pandemie das Wachstum im Cargo-Geschäft aktuell von mehreren Faktoren gebremst wird. Dazu gehören die Rückkehr der Bellyfracht, die Konjunktur und auch geopolitische Krisen“, sagt Schmid. Für 2024 rechnet der Flughafen in einem anhaltend herausfordernden Marktumfeld mit einem Frachtumschlag in etwa auf Vorjahresniveau.
10 Millionen Fluggäste als Ziel für 2024
Im Passagierverkehr kann der Flughafen in 2024 auf sehr gute erste vier Monate zurückblicken. Das Aufkommen liegt mit um 9 Prozent deutlich über dem Vorjahr, auch wenn erneut Streiks zu Flugausfällen geführt haben. Der Flughafen erwartet, dass in den verkehrsreichsten Monaten des Jahres wieder jeweils mehr als 1 Million Passagiere in Köln/Bonn starten oder landen werden. Condor kehrt am 9. Mai an den Standort zurück und fliegt fünf Mal pro Woche nach Palma de Mallorca. British Airways, seit Herbst wieder in Köln/Bonn, bietet die Verbindung zum Drehkreuz in London-Heathrow auch im Sommerflugplan bis zu zwei Mal täglich an. Von dort aus gibt es komfortable Anschlussmöglichkeiten ins weltweite Streckennetz von British Airways und ihren Partnern. Im November startet zudem die neue Eurowings-Verbindung nach Jeddah in Saudi-Arabien. Für 2024 rechnet der Flughafen erstmals seit 2019 wieder damit, die 10-Millionen-Marke zu überspringen. „Wir sehen in diesem Jahr zwar weiterhin einen leichten Aufwärtstrend. Allerdings wird die Erholung des Luftverkehrs in Deutschland im Vergleich zu unseren europäischen Nachbarn durch hohe Standortkosten wie die jetzt gestiegene Luftverkehrssteuer signifikant verlangsamt“, erklärt Schmid.
Neue Shops und Restaurants sowie Start von Baumaßnahmen
Reisende und Gäste dürfen sich am Flughafen ab Herbst auf viele neue Restaurants und Bars mit hoher Aufenthaltsqualität und innovativen Konzepten freuen. Die Autogrill Deutschland GmbH eröffnet in diesem und im nächsten Jahr auf rund 3.800 Quadratmetern in den Terminals 1 und 2 insgesamt 17 neue Gastronomie-Einheiten. Erste Umbaumaßnahmen starten bereits im Sommer. Die Eröffnung der Flächen ist sukzessive ab Herbst 2024 geplant. „Die neue Partnerschaft wird das Gesicht des Flughafens nachhaltig verändern“, sagt Schmid. „Das vielseitige Konzept hat einen unverwechselbaren regionalen Bezug zu unserem Standort.“
Auch außerhalb der Terminals stehen in den kommenden Monaten Veränderungen an. Der Neubau der Warenkontrollstelle auf dem Gelände hat kürzlich begonnen. Diese Maßnahme ist ein Pilotprojekt für den Nachhaltigkeitsleitfaden für Neubauten. Im Zuge dessen werden auch das Tor Z40 sowie die Grenzkontrollstation neu konzipiert. Insgesamt investiert der Flughafen rund 25 Millionen Euro in diese Baumaßnahmen. Weiterhin ist geplant, auf dem Parkplatz P5 für Beschäftigte am Standort ein Parkhaus zu errichten. Der Airport investiert dafür rund 35 Millionen Euro.
Investitionen in Nachhaltigkeit und Arbeitgeber-Attraktivität
Mit vielfältigen Maßnahmen treibt der Flughafen seine Aktivitäten für Klimaschutz voran. In 2023 wurde u.a. die Umrüstung der Beleuchtung auf LED in vielen Bereichen abgeschlossen, darunter in Terminal 2 und im Parkhaus 3. Darüber hinaus hat der Flughafen seinen Elektro-Fuhrpark erweitert und neue Fahrzeuge und Geräte mit Elektro- oder Hybridantrieb angeschafft, etwa Busse, Förderbänder oder Gepäckschlepper. Ab spätestens 2035 werden auf den Vorfeldern nur noch Fahrzeuge und Geräte mit emissionsfreien Antrieben eingesetzt. Aktuell läuft der Ausbau der Dach-Solar-Anlagen sowie die Fertigstellung des Umspannwerks auf Hochtouren. In den kommenden Monaten wird außerdem die E-Ladeinfrastruktur in den Parkhäusern um 60 zusätzliche Ladesäulen erweitert. Insgesamt investiert der Flughafen 2024 wieder einen Millionenbetrag in die Nutzung und Gewinnung regenerativer Energien. „Unser Ziel ist es, bis 2045 klimaneutral zu sein. Dem wollen wir Schritt für Schritt und sehr konsequent näher kommen“, sagt Schmid.
Ein Baustein der Nachhaltigkeitsaktivitäten ist die Intensivierung der Maßnahmen des Flughafens, für Arbeitnehmende attraktiv zu bleiben. Im Zuge des Fachkräftemangels und vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung, geht der Flughafen beim Recruiting neue Wege und hat jüngst ein „Speed-Dating“ in der Kölner Seilbahn veranstaltet. Zudem wurde die Charta der Vielfalt unterzeichnet, mit der sich der Flughafen sichtbar für ein vorurteilsfreies Arbeitsumfeld einsetzt und auf deren Grundlage weitere Schritte für Diversität und Vielfalt folgen werden.
Investitionen in Prozesse und Erweiterung von CGNGateWay
Darüber hinaus investiert der Flughafen weiterhin in die Optimierung von Prozessen und in ein verbessertes Reiseerlebnis für Fluggäste. So wurde vor der Sicherheitskontrolle ein neues automatisiertes Passagierlenkungs- und Zuführungssystem zu den Kontrollspuren installiert. Bei CGNGateWay, dem kostenlosen Buchungstool für ein Zeitfenster in der Sicherheitskontrolle, stehen Reisenden zeitnah bessere Kapazitäten zur Verfügung. Auch werden die Zeitfenster künftig früher als 72 Stunden vor Abflug buchbar sein. Zusätzlich hat der Flughafen in die Erhöhung der Qualität bei Gate-Ansagen und auf den Hinweismonitoren im Sicherheitsbereich investiert.