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Essen. Altenessen: Am Sonntagnachmittag (12. Mai) kam es am Rande eines Kreisligaspiels an der Bäuminghausstraße zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen etwa 60 Beteiligten. Dabei sollen Messer eingesetzt worden und Schüsse gefallen sein.

Gegen 15:55 Uhr gingen auf der Leitstelle der Polizei Essen zahlreiche Notrufe ein. Die Anrufer meldeten eine gewalttätige Auseinandersetzung zwischen etwa 60 Beteiligten am Rande eines Kreisligaspiels, wobei auch Messer eingesetzt worden sein sollen. Außerdem meldeten die Zeugen Schussgeräusche.

Bei Eintreffen der Polizei waren etwa 150 – 200 Personen auf dem Sportplatz. Darunter befanden sich mutmaßlich auch Beteiligte der Auseinandersetzung. Eine weitere Gruppe von Beteiligten war bereits zuvor vom Einsatzort geflüchtet.

Kräfte der Hundertschaft stellten am Abend die Personalien von über 100 Personen auf dem Sportplatz fest. Außerdem fanden die Beamten eine Patronenhülse auf und stellten diese sicher. Die Auswertung der Hülse steht noch aus.

Da Hinweise auf Clanbezüge vorliegen, sind Ermittler des Kommissariats zur Bekämpfung der Clankriminalität im Einsatz und haben die ersten Ermittlungen übernommen.

Bei der Auseinandersetzung wurden zwei Beteiligte leicht verletzt. Einer der beiden Männer hat oberflächliche Schnittverletzungen erlitten und wurde nach ambulanter Behandlung noch am Abend entlassen. Ein weiterer Beteiligter wurde durch eine körperliche Auseinandersetzung verletzt.

Schüsse auf dem Sportplatz: Verdacht gegen zwei Essener erhärtet

Ermittler der Kriminalpolizei haben im Laufe der Nacht zahlreiche Zeugen vernommen und Videos ausgewertet. Hierbei erhärtete sich der Verdacht gegen zwei Essener, die Schüsse auf dem Sportplatz abgegeben haben sollen.


Stellungnahme der Stadt Essen nach gewalttätiger Auseinandersetzung auf dem Sportplatz an der Hövelstraße in Altenessen

Bei einem Fußballspiel zwischen Al-Arz Libanon Essen und RuWa Dellwig an der Hövelstraße in Altenessen war es am Sonntag (12.05.) zu erschreckenden Szenen gekommen. Mehrere Gruppen von Männern sind unter anderem mit Messern bewaffnet auf den Platz gestürmt und haben sich gegenseitig über das Sportgelände gejagt. Auch ein Schuss soll zu hören gewesen sein. Insgesamt sollen laut Polizei 60 Personen beteiligt gewesen sein, zwei gelten als leicht verletzt. Das Spiel wurde sofort abgebrochen, gleiches galt für das Spiel FC Saloniki Essen gegen die Spielvereinigung Steele II auf dem benachbarten Platz. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort, was Schlimmeres verhindert hat. Personalien von über 100 Personen wurden festgestellt. Die Polizei ermittelt und wertet unter anderem vorhandene Videoaufzeichnungen aus.
Oberbürgermeister Thomas Kufen (Foto: © Ralf Schultheiß)
“Das waren keine Fußball-Fans!”, so Oberbürgermeister Thomas Kufen. “Diese Form von offenen Angriffen auf unseren Fußballplätzen verurteile ich aufs Schärfste. Wir werden unsere Konsequenzen daraus ziehen! Mit unserer Sportverwaltung und gemeinsam mit dem Essener Sportbund e.V. (ESPO) überprüfen wir zum einen die Satzung für die Nutzung unserer Sportstätten und werden diese verschärfen. Ganz deutlich werden wir darin Verbote über das Mitführen von gefährlichen Gegenständen formulieren und Verstöße ahnden. Auch die Videoüberwachung werden wir auf bestimmten Anlagen verstärken und ausweiten. Für das anstehende Pfingstwochenende wird mehr Sicherheitspersonal eingesetzt. Auch den Verein nehmen wir in die Pflicht, der unsere Selbstverpflichtung gegen Gewalt im Sport unterzeichnet hat. Daher prüfen wir auch ein Zuschauerverbot für bestimmte Spiele auf unseren Plätzen. Gewalt hat auf unseren Sportplätzen und in unserer Stadt keinen Platz! Der Polizei danke ich für ihr schnelles und konsequentes Eingreifen.”
Jochen Sander, 1. Vorsitzender des Essener Sportbundes stellt klar: “Der ESPO mit seinen 450 angeschlossenen Vereinen steht für Fairness, Rücksichtnahme und sportlichen Wettkampf. Wir verurteilen jede Form von Gewalt und anderem menschenverachtenden Verhalten insbesondere auf den Sportanlagen dieser Stadt. Bereits 2016 haben alle Essener Fußballvereine eine Selbstverpflichtung zu diesen Werten unterzeichnet. Hieran erinnern wir ganz ausdrücklich uns sagen sehr deutlich: Wer sich nicht daran hält, ist in der Essener Sportlandschaft nicht erwünscht!”

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Essen erließ ein Richter des Amtsgerichts Essen Durchsuchungsbeschlüsse. Noch in der Nacht wurden die Beschlüsse in zwei Wohnungen in Essen-Karnap durch Kräfte eines Spezialeinsatzkommandos umgesetzt. Hierbei wurden zwei Personen vorläufig festgenommen.

Hinweisportal geschaltet

Die Kriminalpolizei sucht weiterhin nach Zeugen und Videos der Auseinandersetzung. Für Hinweise nehmen Sie bitte per Mail über hinweise.essen@polizei.nrw.de. Kontakt zur Polizei Essen auf oder melden sich telefonisch unter 0201/829-0 bei uns.

Sie können uns Videos unkompliziert über unser Hinweisportal zur Verfügung stellen. Dieses erreichen Sie unter dem folgenden Link: https://nrw.hinweisportal.de/

Hinweise oder Videos können hier auch anonym hochgeladen werden. (ots)

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