Martin Schulz (Foto: Marius Krebber)
Anzeige

Krefeld. Am vergangenen Samstag feierte die Krefelder SPD den Höhepunkt ihres Wahlkampfes im Stadtwald. Die Parteivorsitzende Stella Rütten eröffnete die Veranstaltung, zu der knapp 100 Menschen, darunter auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Udo Schiefner aus dem Kreis Viersen, erschienen waren. „In Zeiten von steigendem Rechtsruck in vielen Teilen Europas ist es wichtiger denn je, dass wir hier heute ein Fest der europäischen Demokratie feiern. Wir stehen zusammen gegen all diejenigen, die unser offenes Europa zerstören wollen“, erklärte Rütten.

Jan Dieren, direkt gewählter Bundestagsabgeordneter für Krefeld, hob in seiner Rede die Bedeutung der Europäischen Union in Krisenzeiten hervor. „Die Antwort der Sozialdemokratie auf Krisen und Umbrüche ist nicht Angst, nicht Verzagtheit und nicht der Blick zurück in eine angeblich gute alte Vergangenheit. Unsere Antwort ist der Blick nach vorne, der Schritt nach vorne. Wir gestalten unsere Geschichte und unsere Zukunft selbst“.

Die SPD Krefeld will den Wandel der Arbeitswelt in Europa aktiv mitgestalten. Im Vorfeld der Rede von Martin Schulz fand genau hierzu eine Podiumsdiskussion zur Zukunft der Arbeitswelt in Europa statt. Rütten eröffnete die Diskussion mit einer Spitze gegen die politischen Mitbewerber von der CDU: „Während andere Parteien ihr Spitzenpersonal aus diesem Grund verstecken müssen, ziehen wir mit starken Stimmen voran.“ Gemeint war die amtierende Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die „derzeit in europafeindlichen Kräften ihre Verbündete sucht, um ihre eigene Wiederwahl zu stützen“, wie Rütten weiter ausführte.

An der Diskussion nahmen Zafer Ates, Bezirksleiter der IGBCE Niederrhein, Maxi Leuchters, Referatsleiterin der Hans-Böckler-Stiftung und Aufsichtsrätin der Commerzbank, sowie Michael Mölders, der am 09. Juni für die Region in das Europäische Parlament einziehen möchte, teil.

Die Gäste warteten gespannt auf den Auftritt von Martin Schulz. Der ehemalige SPD-Parteivorsitzende, Kanzlerkandidat und EU-Parlamentspräsident ist bekannt für sein unermüdliches Engagement für Demokratie, Gerechtigkeit und Menschenrechte.

Schulz sprach über die Bedeutung der anstehenden Europawahl und ermutigte die Genossinnen und Genossen, mit Zuversicht und Leidenschaft, statt gesenktem Haupt in die letzten Tage des Wahlkampfes zu gehen, der aufgrund von Repressalien und Anfeindungen anders ist als andere. Die Freiheit, die uns Europa gibt, und seine Errungenschaften sind Dinge, die ihn mit vollem Stolz erfüllen.

In seiner Rede hob Schulz das Friedensprojekt EU hervor und äußerte seinen Stolz, ein europäischer Deutscher zu sein. Besonders würdigte er die Tatsache, dass die anderen Länder Europas nach zwei Weltkriegen bereit waren, Artikel 1 des Grundgesetzes „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ in Artikel 1 der europäischen Charta der Grundrechte zu übernehmen. Dies bezeichnete er als die „größte diplomatische Leistung, die Deutschland im letzten Jahrhundert vollbracht hat.“

Beitrag drucken
Anzeige