Wohnstraßen Rheindahlen Ansicht vorher (Foto: © Stadt MG) und nachher (Illustration: © BPR Ingenieure, OTT.LA Landschaftsarchitekten): Durch das zusätzliche Grün, die Sitzgelegenheiten, zwei Fahrradbügel und ein multifunktionales Spielelement erhält der Platz am Kleinen Driesch zukünftig den Charakter eines „Pocket-Parks“, der die Doppelfunktion aus Wegeverbindung und attraktivem Stadtraum meistert.
Anzeige

Mönchengladbach. Im Zentrum von Rheindahlen sollen die Wohnstraßen Mühlenwallstraße, Kleiner Driesch und der Platz am Kleinen Driesch durch punktuelle Maßnahmen aufgewertet werden. Vor allem mithilfe von Begrünungen und verkehrsberuhigenden Maßnahmen sollen die Straßen für Anwohnende, aber auch für den Rad- und Fußverkehr attraktiver werden. Neben der Aufenthaltsqualität verbessert sich die ökologische Wertigkeit der Straßen durch mehr Grün und zusätzliche Regenwasser-Versickerung. Der Ausschuss für Planung, Bauen und Stadtentwicklung hat den Plänen am 18. Juni zugestimmt.

Auf der Mühlenwallstraße sehen die Pläne am Knotenpunkt zur Beecker Straße unter anderem eine Anhebung der Fahrbahn durch sogenannte Rampensteine vor. Damit soll der Autoverkehr verlangsamt und die Aufmerksamkeit erhöht werden – zum Beispiel für Schulkinder und andere Fußgänger. Im weiteren Verlauf der bislang baumlosen Straße sollen künftig zwei klimaresiliente Bäume mit bepflanzten Beeten Platz finden. Im Kreuzungsbereich zur Vollmüllerstraße wird zudem der Einmündungstrichter verkleinert. Neben der verkehrsberuhigenden Wirkung entsteht so Platz für ein neues Staudenbeet. Darüber hinaus ist für die Mühlenwallstraße auch im Kreuzungsbereich zum Platz am Kleinen Driesch eine Fahrbahnanhebung geplant.

Ein besonderes Augenmerk der Planenden lag auf dem Platz am Kleinen Driesch. Der Bereich wird soweit wie möglich entsiegelt, um mehr Grün und damit eine größere Versickerungsfläche zu schaffen. Dafür werden die bestehenden Baumbeete in eine zusammenhängende Grünfläche umgewandelt. Auf der gegenüberliegenden, westlichen Platzseite entstehen drei kleine grüne Einzelflächen. So eingerahmt schlängelt sich mittig ein bis zu 2,5 Meter breiter, gepflasterter Weg durch den Bereich. Zusammen mit Sitzgelegenheiten, zwei Fahrradbügeln und einem multifunktionalen Spielelement erhält der Platz am Kleinen Driesch den Charakter eines sogenannten „Pocket-Parks“, der die Doppelfunktion aus Wegeverbindung und attraktivem Stadtraum meistert.

In Summe entstehen durch die geplanten Maßnahmen voraussichtlich fünf neue Baumstandorte und 180 Quadratmeter Staudenfläche. Ein Parkplatz entfällt. 385 Quadratmeter Fläche werden entsiegelt. Neben der verbesserten Aufenthaltsqualität wird die Barrierefreiheit durch taktile Bodenelemente in den Kreuzungsbereichen verbessert. Die voraussichtlichen Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf knapp 390.000 Euro. 228.000 Euro davon werden aus Mitteln der Städtebauförderung sowie ca. 75.000 Euro im Rahmen des Verkehrssicherungsprogramms finanziert. Der Zuwendungsbescheid des Fördergebers wird für Ende 2024 erwartet. Nächstes Jahr sollen dann die Bauarbeiten starten, die rund ein Jahr in Anspruch nehmen werden.

Baubeginn voraussichtlich in 2025 – auch für den Mühlentorplatz

Der Baubeginn für die Aufwertung der Wohnstraßen ist voraussichtlich 2025. Gleiches gilt auch für die geplante Aufwertung des Mühlentorplatzes, die nach letztem Stand in diesem Sommer hätte umgesetzt werden sollen. Nach der öffentlichen Ausschreibung Anfang des Jahres lag der Stadt ein einziges Angebot vor. Die Angebotsunterlagen wurden formell, technisch und wirtschaftlich geprüft und ein Aufklärungsgespräch mit dem Bieter geführt. Gemeinsam mit einer Rechtsberatung wurde dann allerdings entschieden, dass das Angebot nicht angenommen werden kann und die Ausschreibung wegen Unwirtschaftlichkeit aufgehoben wird. Geplant ist nun, zeitnah eine beschränkte Ausschreibung durchzuführen. Dabei wird eine Markterkundung vorgeschaltet, um gezielt leistungsfähige Firmen für die Abgabe von Angeboten zu finden und zu motivieren. Den Firmen wird das Leistungsverzeichnis zur Angebotserstellung zur Verfügung gestellt. Der Abschluss des Vergabeverfahrens ist nun bis zum Jahresende 2024 vorgesehen. Der Umsetzungszeitraum ist auf ein Jahr angesetzt.

Die Maßnahmen in den Wohnstraßen sind ebenso wie die Neugestaltung des Mühlentorplatzes und die bereits umgesetzte Aufwertung der Beecker Straße Bestandteil des Stadtumbaugebiets Rheindahlen. Grundlage bildet das Integrierte Handlungs- und Entwicklungskonzept (IHEK) der Stadt für Rheindahlen. Neben den Beteiligungsverfahren im Rahmen des IHEKs fanden in der Vorentwurfs- und der Entwurfsphase weitere Beteiligungen statt. So wurden etwa im Mai 2023 die ersten Planungen auf dem Platz an der Straße Kleiner Driesch vorgestellt und gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutiert. Auch in der Bezirksverwaltungsstelle gab es im Dezember 2023 eine Infoveranstaltung.

Beitrag drucken
Anzeige