Die geehrten Mitglieder mit Hilde Wester, zweite Vorsitzende (rechts im Bild) und Berthold Nielsen (links im Bild) (Foto: DRK)
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Mönchengladbach. „Auflösung der Ortsgemeinschaften“ – der achte Tagesordnungspunkt auf der diesjährigen Einladung zur Kreisversammlung des DRK-Kreisverbandes Mönchengladbach war das Ende der größten Reform, die der Verein im Ehrenamt seit fast 20 Jahren in Angriff genommen hat. Denn die bisherigen vier „Ortsgemeinschaften“ in Neuwerk, Rheindahlen, Rheydt und Wickrath, in denen sich die Ehrenamtlichen der Gemeinschaft Bereitschaften engagieren, waren das Rückgrat der Rotkreuzarbeit vor Ort. Am 21. Juni 2024 gab sich der Verband eine neue Struktur, um für die Zukunft gerüstet zu sein.

Doch bis sich die Mitgliederversammlung mit diesen Neuerungen befasste, standen mit dem Gedenken an die verstorbenen Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler, der Mitgliederehrung und der Haushaltsvorstellung die regelhaften Punkte der Tagesordnung an. Mit Ingrid Schmidt hatte das Mönchengladbacher Rote Kreuz im vergangenen Jahr ein langjähriges und vielseitig engagiertes Mitglied verloren, sie war immer präsent und hat vor allem einen maßgeblichen Beitrag in der Verpflegungsgruppe des DRK geleistet. Gleiches gilt für Reiner Syben, der unter anderem als Lehrer am Franz-Meyers-Gymnasium in Giesenkirchen unzählige Jugendliche im Schulsanitätsdienst mit Erster Hilfe in Kontakt gebracht hatte. Ihrer gedachten die rund 50 anwesenden Vereinsmitglieder.

Die anschließende Ehrung langjähriger Mitglieder für bis zu 50 Jahre Einsatz für den DRK-Kreisverband fand durch die stellvertretende Vorsitzende Hildegard Wester statt. Ihr folgten Schatzmeister René Hartmann und Kreisgeschäftsführer Mike Boochs, die gemeinsam den Haushalt 2023 und die wirtschaftlichen Planungen für 2024 vorstellten. Während insbesondere der Bereich Einsatzdienste und Katastrophenschutz Zuwächse zu verzeichnen hat, macht es vor allem die unzureichende Refinanzierung von ambulanten Pflegeleistungen durch die Kostenträger bei gleichzeitig deutlich gestiegenen Personalkosten erneut unmöglich, einen auskömmlichen Haushalt zu realisieren.

So muss das Rote Kreuz in Mönchengladbach deswegen im Jahr 2024 wiederholt auf größere Entnahmen aus liquiden Mitteln zurückgreifen, um seinen Verpflichtungen für die Menschen in der Stadt nachkommen zu können. Sowohl der Jahresabschluss 2023 als auch der Haushaltsplan 2024 wurden jeweils einstimmig angenommen. Der Kreisvorstand wurde ebenfalls einstimmig entlastet.

Dann stand der – vor allem für die aktiven Mitglieder – spannendste Teil des Abends an: Die Auflösung der alten Ortsgemeinschaften und die Gründung von zwei neuen Bereitschaften, die in Zukunft jeweils den nordöstlichen und den südwestlichen Teil Mönchengladbachs abdecken werden. Dieser Schritt ist das Ergebnis eines fast zweijährigen Veränderungsprozesses, in dessen Rahmen der Kreisausschuss der Bereitschaften unter Federführung von Kreisbereitschaftsleiter René Hartmann mit der gesamten Leitungsebene, Delegierten und Mitgliedern gemeinsam mit dem ehrenamtlichen Vorstand ein neues Organisationsmodell entwickelt hatte. Die neu gegründeten Bereitschaften 02 und 03 werden nun zeitnah zusammentreten und jeweils ihre Leitungskräfte wählen.

Ebenso reagiert die Leitung im Ehrenamt auf die veränderte gesellschaftliche Situation seit der letzten Satzungsänderung und führt im Bereich der Bereitschaften eine Doppelspitze ein, indem dem bisherigen Kreisbereitschaftsleiter eine Kreisbereitschaftsleiterin zur Seite gestellt wird. Bei einer Gegenstimme wurden all diese Veränderungen angenommen.

Geschäftsführer Mike Boochs berichtete abschließend noch aus der Arbeit der Satzungskommission, die in den nächsten Monaten weitere Modernisierungen der Vereinssatzung prüft und diskutiert. Ihre Ergebnisse werden zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr zur Abstimmung stehen.

Kreisvorsitzender Berthold Nielsen schloss die Versammlung um 19:20 Uhr. Im Anschluss kamen Aktive und Mitarbeitende noch bei frisch Gegrilltem und Getränken zusammen.

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