Rechtsanwalt Ulrich Kanders, Hauptgeschäftsführer beim Essener Unternehmensverband (EUV) (Foto: EUV)
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Essen. Die FDP pocht auf einer Flexibilisierung der Arbeitszeit und möchte, dass der Acht-Stunden-Tag bald der Vergangenheit angehört. Dieses Bestreben ist Teil eines Wachstumspaketes, das noch vom Bundestag verabschiedet werden muss. Der Essener Unternehmensverband (EUV) unterstützt das Vorhaben der Partei, das mehr Flexibilität für Angestellte und Unternehmen bei der Gestaltung ihrer Arbeitszeiten bedeutet.

„Letztlich muss die vollständige Umstellung von der Tages- auf eine Wochenhöchstarbeitszeit folgen“, sagt Ulrich Kanders, EUV- Hauptgeschäftsführer. „Mit diesem ersten wichtigen Schritt werden aber schon die Produktivität gesteigert und Arbeitnehmer in ihrem Arbeitsalltag entlastet“, so Kanders weiter. „Unsere Firmen und deren Mitarbeiter leben und arbeiten in einer modernen Arbeitswelt. Es braucht Flexibilität und zeitliche Beweglichkeit – in beide Richtungen. Allein das mobile Arbeiten, eine stärkere Berücksichtigung der Bedürfnisse nach Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Globalisierung machen es einerseits möglich und erfordern es andererseits, auch um 20:00 Uhr noch einmal Mails zu beantworten“, sagt Kanders mit Blick auf die tägliche Beratungspraxis. „Der Acht-Stunden-Tag wurde in Deutschland 1918 eingeführt – wir haben heute aber 2024.“

Dazu passt auch ein aktuelles BAG-Urteil, das zwar die Zeiterfassung vorschreibt, darin aber keinen Hinderungsgrund für eine Flexibilisierung der Arbeitszeit oder für mobiles Arbeiten sieht. Der Arbeitsschutz wird nicht angetastet. Vertragliche Vereinbarungen über die Arbeitszeit, die die Tarifvertrags- oder Arbeitsvertragsparteien treffen, bleiben erhalten. „Sie könnte aber besser entsprechend der Bedürfnisse der Vertragsparteien verteilt werden. Es geht um mehr Spielraum für alle Seiten“, so Kanders abschließend.

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