Mit Obermeisterin Birgit Piombino-Hochbruck (2. v. r.) feierten die Nachwuchskräfte im Krefelder Friseurhandwerk ihre Lossprechung (Foto: Kreishandwerkerschaft)
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Krefeld. Aller guten Dinge sind drei: Die drei Friseur-Innungen Rhein-Kreis Neuss, Krefeld und Kreis Viersen hatten gemeinsam zur Lossprechungsfeier eingeladen. Gleich 37 neue Fachkräfte für gutes Aussehen wurden durch die Obermeister Marco Filz (Rhein-Kreis Neuss), Birgit Piombino-Hochbruck (Krefeld) und Alexandra Houx-Brenner (Kreis Viersen) in den Gesellenstand erhoben. 

„Das Umsatteln vom Schüler in die Berufswelt ist gar nicht so einfach, wie ihr nun wisst. Die Ausbildung in einem so wunderschönen Handwerk dient natürlich dem Erlangen von Fachkompetenzen, aber es dient auch einer Lehre fürs Leben. Ihr seid mit dafür verantwortlich, wie sich Menschen fühlen. Damit tragt ihr eine sehr große gesellschaftliche Verantwortung“, sagte Alexandra Houx-Brenner während der Feierstunde in der Krefelder Brauerei Schlüffken.

Auch ihre Krefelder Obermeister-Kollegin Birgit Piombino-Hochbruck hob die Bedeutung des Friseurberufes hervor. „Ob für Hochzeiten, Bewerbungsgespräche, Dates, aber auch bei Problemen wie Haarausfall bis hin zur Chemotherapie, sind wir mitverantwortlich für das Glück anderer Leute Glück. Also seid stolz auf eure heutige Leistung und euren Beruf“, gab sie den Friseurinnen und Friseuren mit auf den Weg. Marco Filz war es dann, der die bisherigen Auszubildenden lossprach und offiziell in den Gesellenstand hob.

Lisa Puri vom Mittelrheinischen Box Verband und dreifache Deutsche Meisterin im Bantamgewicht ging in ihrer Festrede ebenfalls auf die Leistung des Nachwuchses ein. „Sie können stolz auf den Titel sein, den sie jetzt tragen. Sie haben sicherlich auch manches Mal dafür gekämpft und auch mal eine Niederlage einstecken müssen. Aber sie haben Einsatz gezeigt und sind am Ball geblieben“, lobte die Sportlerin, die selbst eine handwerkliche Lehre abgelegt hat: Lisa Puri ist gelernte Schornsteinfegerin.

Bei der Feier strahlten drei Gesichter ganz besonders: Isabel Barsuhn, die beim Kaarster Unternehmen „Braun der Friseur“ gelernt hatte, sowie Ioannis Stefanou, der seine Lehre bei „Memos Haarstudio“ von Mehmet Ak in Krefeld machte, und Ali Mohamad, der im Salon von Anette Classen-Stoffel in Tönisvorst seine Ausbildung absolvierte, waren die Jahresbesten der jeweiligen Innungen. „Meine Mutter ist auch Friseurin. Ich war mir zuerst nicht sicher, ob ich diesen Beruf ergreifen soll. Aber nach dem Fachabi war mir klar, wo es hingegen sollte“, sagt Isabel Barsuhn. Mit einem Schmunzeln verrät die 22-jährige Willicherin, dass ihre Zwischenprüfung gar nicht so gut gewesen sei. Aber sie holte auf. Jetzt möchte die junge Frau zunächst als Gesellin in ihrem Ausbildungsbetrieb weiter Berufserfahrung sammeln und später ihre Meisterin machen.

Den Meister strebt auch Ioannis Stefanou an. „Am Anfang war es für mich ein bisschen schwierig mit der Sprache, da ich erst vor sieben Jahren nach Deutschland gekommen bin. Dass ich praktisch gut war, wusste ich. Aber vor dem Schriftlichen hatte ich ein bisschen Angst“, sagt der 19-jährige Krefelder. Doch die Angst war völlig unbegründet, wie sich gezeigt hat. Sein Traum ist ein eigenes Ladenlokal. „Und ich möchte in der Innung aktiv werden und den Prüfungsausschuss unterstützen“, fügt er hinzu. Ioannis Stefanou ist ebenfalls von seinem Ausbildungsbetrieb übernommen worden. Den hat er übrigens über ein Schulpraktikum vor fünf Jahren kennengelernt.

Für Ali Mohamad beginnt derweil direkt die Meisterschule, und zwar in Vollzeit. „Ich wollte schon immer Friseur werden. Zwei Onkel von mir sind Friseure, und ich war schon als Kind bei ihnen im Laden von der Arbeit begeistert. Man arbeitet kreativ mit den Händen und sieht direkt, was man geschaffen hat“, erklärt der 20-jährige Willicher. Wenn alles planmäßig läuft, kann er vor Weihnachten den Meistertitel feiern.

Alle drei lieben das Kreative an ihrem Beruf und die Arbeit mit Menschen. Für die Jahrgangsbesten gab es dann noch zwei Überraschungen. Als Anerkennung für ihre Leistung überreichte ihnen Sylvia Esters von der Sparkasse Krefeld jeweils einen Spargutschein. Außerdem hatte das Mini-Center vom BMW Autohaus Becker-Klausmann drei Preise gesponsert, die unter den Jahrgangsbesten verlost wurden, darunter auch ein Wochenende Mini-Cabriolet fahren.

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