Dr. Franziska Krumwiede-Steiner (Foto: privat)
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Mülheim an der Ruhr/Oberhausen. Um 7.48 Uhr versendeten am Mittwoch die Grünen in Oberhausen ein Statement von Dr. Krumwiede-Steiner zu den Gründen ihres Ortsverbandswechsels von Mülheim in die Stadt an der Emscher.

Dazu erklärt die Bundestagsabgeordnete, die erst Anfang des Jahres in den Bundestag einzog: “Seit gestern bin ich Mitglied im Kreisverband Oberhausen. Ich habe mit großer Freude, das Angebot des Kreisverbands angenommen, ihre Bundestagsabgeordnete für den Ruhrpott zu werden.

Oberhausen hat die gleichen Themen und Herausforderungen wie Mülheim, die ich im Bundestag und gemeinsam mit Grünen und Interessierten vor Ort angehen werde. Der Kampf gegen Kinderarmut und für Bildungsteilhabe stehen ganz oben auf der Agenda. Dafür und für das Ruhgebiet im Ganzen setze ich meine Stimme im Bundestag ein. Als ehemalige Gesamtschullehrerin und Bildungsforscherin kann ich jenen eine Stimme geben, die sonst nicht gehört werden.

Mein ehemaliger Kreisverband Mülheim unterstützt einen anderen Kandidaten für den Bundestag. Diese Entscheidung akzeptiere ich. Der Auftrag, die deutsche Bevölkerung als Abgeordnete des Bundestags zu repräsentieren, geht mit einer großen Verantwortung einher. Um dieser gerecht zu werden und die Interessen des Ruhrgebiets im Bundestag zu vertreten, bin ich auf eine gute Zusammenarbeit mit dem Vorstand angewiesen. Diese Voraussetzung sehe ich in Oberhausen erfüllt, wo ich große Unterstützung erfahre.”

Der Bitte der Redaktion um eine Stellungnahme am Mittwoch kam der Kreisvorstand am Donnerstag nach: “Von dem Wechsel von Franziska Krumwiede-Steiner nach Oberhausen sind wir überrascht. Wir wünschen Franziska viel Erfolg für ihre weitere Arbeit.” Eine Antwort der Vorsitzenden der Grünen-Fraktion steht noch aus.

Schon kurz nach der Anfrage teilte am Mittwochnachmittag Björn Maue, der knapp in einer sogenannten Kampfabstimmung vor Krumwiede-Steiner von den grünen Kreismitgliedern für die Kandidatur im Mülheimer Bundestagswahlkreis nominiert wurde, mit: “Mülheims Betriebe leiden unter hohen Energiepreisen und aufwendiger Bürokratie. Die Steuern im Ruhrgebiet sind genauso hoch wie die Verschuldung.

Es gilt einen Weg zu finden, mehr junge Menschen in Ausbildung zu bringen, von der sie leben können. Wenn wir immer weiter über uns selbst reden, verlieren wir wertvolle Zeit, die wirklich drängenden Probleme anzugehen. Die Vorwürfe der letzten Wochen wurden widerlegt. Damit ist das Thema vom Tisch.

Ich komme aus dieser Stadt, sie ist mein zu Hause und hat es verdient, dass sich die Politiker*innen vor Ort zu aller erst um sie bemühen. Auf welche Weise man sich für Mülheim einsetzt, darf jeder selbst entscheiden, sollte aber nicht von persönlichen Stimmergebnissen abhängen.”

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