Hermann Gröhe (1. von links) und Andreas Degelmann (5. von links) mit dem SAPV-Team: v.l. Marzena Sölch, Dr. Franz-Josef Esser, Efthalia Metikidou, Mareike Danneberg, Karlheinz Best, Tanja Schneider, Dr. Isabel Rasch (Foto: © St. Augustinus Gruppe)
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Neuss. Die letzte Lebensphase in vertrauter Umgebung verbringen – das ermöglicht die St. Augustinus Gruppe mit einem neuen Angebot im Rhein-Kreis Neuss: Die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) betreut schwerstkranke Menschen zu Hause oder in einer Pflegeeinrichtung. Am 1. August hat das interdisziplinäre Team die Arbeit aufgenommen.  

Bei der offiziellen Vorstellung im Alexius/Josef Krankenhaus am Donnerstagabend hob Hermann Gröhe, Bundestagsabgeordneter und stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion, die Bedeutung der Arbeit des SAPV-Teams hervor: „Das Angebot einer Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung im Rhein-Kreis Neuss stellt eine ganz wichtige Erweiterung der medizinischen Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen dar. Durch die SAPV können Menschen mit einem besonders aufwändigen palliativmedizinischen Versorgungsbedarf am Lebensende rund um die Uhr zu Hause versorgt werden. Dies entspricht dem Wunsch der allermeisten Menschen. Auch für die Angehörigen stellt die SAPV eine wertvolle Unterstützung dar. Daher bin ich für dieses neue Angebot sehr dankbar.”

Das SAPV-Angebot richtet sich an schwerstkranke Menschen mit einer fortschreitenden, nicht heilbaren Erkrankung und begrenzter Lebenserwartung. Das Team ist für die Patienten rund um die Uhr erreichbar, um Versorgungslücken sofort zu schließen oder gar nicht erst entstehen zu lassen. Das Ziel: unnötige Krankenhausaufenthalte vermeiden und die bestmögliche ambulante palliative Betreuung gewährleisten.

Andreas Degelmann, Gesamtgeschäftsführer der St. Augustinus Gruppe, erklärte, welchen Beitrag die ambulante Versorgung in dieser schwierigen Lebensphase leisten kann: „Die vertrauten Wände, die Nähe zu Angehörigen und der gewohnte Alltag spenden Kraft und Trost in einer Zeit voller Unsicherheiten. Daher freuen wir uns, die Menschen dort unterstützen zu können, wo sie sich am wohlsten fühlen.“

Dr. Franz-Josef Esser, Projektleiter der SAPV, brachte es auf den Punkt: „Wir lassen Sterbende nicht allein“. Dank des neuen Angebots könne die St. Augustinus Gruppe diesen Anspruch noch besser erfüllen. Die SAPV auf die Beine zu stellen, sei zwar “ein dicker Brocken” gewesen, betonte der ehemalige Chefarzt der Anästhesie am Johanna-Etienne-Krankenhaus. „Aber zusammen haben wir es geschafft”, verkündete er und schloss seine Dankesrede mit einem Zitat von Johann Wolfgang von Goethe: „Wenn viele sich zur rechten Zeit zusammenfinden, dann kann das Werk gelingen.”

Anschließend stellte Dr. Isabel Rasch, die leitende Ärztin der SAPV, das Team vor. Sie dankte dem „multiprofessionellen Team“ aus Ärzten, Pflegekräften, Therapeuten und einer Sozialarbeiterin für ihr Engagement und ihre Einsatzbereitschaft. Besonders hob sie die wertvolle Zusammenarbeit mit den SAPV-Teams aus Mönchengladbach/Viersen, Krefeld, Köln und Düsseldorf hervor.

Zum Abschluss gab Dr. Isabel Rasch noch einen Einblick in den Alltag des SAPV-Teams: „Wir haben viele Anfragen und erhalten positive Rückmeldungen von Patienten und Angehörigen. Sie sind froh, dass jemand zu ihnen nach Hause kommt und sie unterstützt.“

Das Team arbeitet eng mit Haus- und Fachärzten, Krankenhäusern, Pflegediensten und ambulanten Hospizdiensten zusammen, um die Patienten in ihrer vertrauten Umgebung zu betreuen. Um im gesamten Rhein-Kreis Neuss schnell vor Ort sein zu können, sind die Mitarbeiter täglich in ihren weißen VW Polos unterwegs.

Durch diese enge Zusammenarbeit kann die SAPV die Versorgung optimal ergänzen und individuell auf die Bedürfnisse der Patienten abstimmen. So ist das Team stets nah am Menschen – für ein würdevolles Leben bis zuletzt.

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