Ein weiteres Brückenteil wird schon für den Einhub vorbereitet (Foto: © Autobahn Westfalen/Christine Sabisch)
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Rieste. Die Autobahn Westfalen hat an diesem Wochenende schweres Gerät im Einsatz, um eine über 50 Meter lange Brücke über die A1 bei Rieste innerhalb eines Wochenendes einzuheben. Sie besteht aus zwölf Spannbeton-Fertigteilen mit einem Gewicht von durchschnittlich 62 Tonnen pro Stück – das entspricht einer Last von rund 20 Elefanten je Brückenteil. Für die Arbeiten ist die A1 seit Freitag (27.9.) bis Montag (30.9., 5 Uhr) voll gesperrt.

Die massiven Teile – sechs je Fahrtrichtung – werden von zwei großen Autokranen mit Traglasten von 250 und 150 Tonnen im so genannten Tandemhub nacheinander eingehoben. „Dabei arbeiten die Krane im Doppelpack, denn sie müssen die schweren und großformatigen Brückenteile gemeinsam präzise heben und drehen, damit sie millimetergenau auf das temporäre Traggerüst abgesetzt werden können“, erklärt Sebastian Steer, Teamleiter Straßenbau bei der Autobahn Westfalen in der Außenstelle Osnabrück.

Eine herausfordernde Arbeit, denn ein einzelnes Teil ist rund 28 Meter lang, über zwei Meter breit und mehr als einen Meter hoch. Das Zusammenspiel der beiden Großgeräte erfordert deshalb eine sehr gute Verständigung zwischen den beiden Kranführern. Rund 15 Mitarbeitende sind dafür am Wochenende insgesamt im Einsatz.

Die Brücke entsteht im Zuge des aktuellen Neubaus der Anschlussstelle Rieste und wird die K149 überführen. Sie ersetzt ein altes Brückenbauwerk, das bereits im März abgebrochen worden war, und entsteht nun nach neuestem technischem Standard. „Sie kann künftig problemlos Schwerlastverkehr aufnehmen, um beispielsweise auch das nahegelegene Gewerbegebiet zu versorgen. Zudem sorgen auch ein Rad- und Gehweg dafür, dass Passanten sicher über die Autobahn gelangen“, erklärt Steer.

Bevor der Verkehr dann am Montagmorgen wieder rollen kann, müssen nach Einsatz der Brückenteile noch die Entwässerung sowie ein Gerüst für anschließende Arbeiten montiert werden.

Mit diesen Arbeiten geht es weiter

In den kommenden Wochen folgen dann noch diese Schritte: Betonage- und Abdichtungsarbeiten, Montage der Übergänge zwischen Brücke und Fahrbahn (Übergangskonstruktionen), Herstellung des Fuß- und Radwegs, Asphalteinbau, Montage der Geländer sowie Markierungsarbeiten. Zum Schluss wird das Gerüst unter einer kurzzeitigen Vollsperrung (einige Stunden) wieder demontiert.

Parallel zu den Arbeiten an der neuen Brücke geht es auch im untergeordneten Verkehrsnetz planmäßig voran. Zur Gesamtmaßnahme gehören – neben der Errichtung der neuen Anschlussstelle – auch der bereits fertiggestellte Bau zweier Kreisverkehre östlich und westlich der A1 sowie der Neubau der K149 im Landkreis Vechta von der L78 über die neue Brücke bis zur Landesgrenze (Landkreis Osnabrück) auf einer Länge von etwa 460 Metern.

Der Verkehr im untergeordneten Verkehrsnetz zur Querung der Autobahn wird bis zur endgültigen Fertigstellung der kompletten Baumaßnahme weiter über die K147 geleitet.

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