Das Kloster in Marienthal wird derzeit von sechs Karmeliten bewohnt (Foto: Pater Luc Janssens)
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Hamminkeln. Beten ist für Pater Luc Janssens nicht immer mit festen Ritualen verbunden. „Wir Karmeliten versuchen so zu leben, dass wir ständig mit Gott verbunden sind“ erklärt er. Und ergänzt lächelnd: „Das gelingt aber auch uns nicht immer.“ So gibt es zwar feste Gebetszeiten im Kloster Marienthal – morgens, am Mittag und beim Abendgottesdienst –, aber auch viele alltägliche Momente, in denen der Pater die Nähe zu Gott spürt. Etwa bei einem langen Spaziergang mit dem Hund, „das ist schon eine Art Meditation“, sagt er.

Pater Luc gehört ebenso wie seine fünf Mitbrüder, die in dem Kloster unweit von Hamminkeln leben, dem Orden der Karmeliten an. Im Oktober werden sie die sogenannte Klosterfürbitte übernehmen. Das heißt, dass sie Fürbitten vor Gott bringen, die Menschen über das Internet-Angebot des Bistums Münster geschickt haben. „Es ist nicht ungewöhnlich, dass wir für andere Menschen beten“, sagt Pater Luc. In der kleinen Klosterkirche, die für ihre expressionistische Kunst bekannt ist und zahlreiche Gäste nach Marienthal führt, liegt in einer Ecke ein Buch aus, in das Kirchenbesucher ihre Bitten eintragen können. „Darin lesen wir immer wieder und bringen gelegentlich die Anliegen meist gesammelt in unsere Fürbitten während der Gottesdienste mit ein“, erklärt der Karmelit. „Oft geht es dabei um Krankheiten, Prüfungen oder allgemein um die Bitte, dass die Familie geschützt wird“, weiß Pater Luc. „Eigentlich bräuchten die Menschen uns gar nicht, um ihre Bitten vor Gott zu tragen, weil ihr eigenes Gebet genau so viel Gewicht hat“, sagt er, „aber es tut vielen gut zu wissen, dass ihre Bitte hier in unserer Kirche niedergelegt wird. Daher machen wir das gerne.“

Was ihn und seine Mitbrüder während der Klosterfürbitte erwartet, weiß er noch nicht. „Ein Unterschied ist, dass die Menschen, die sich in unser Fürbitt-Buch eintragen, einen Bezug zu uns haben“, erklärt er. Sei es, weil sie als Besucher in Marienthal waren oder weil sie aus der Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt stammen, die von den Karmeliten seit 1986 betreut wird. Auch wenn die Karmeliten grundsätzlich ein kontemplativer Orden sind, ist ihr Wirken eng mit dem direkten Kontakt zu anderen Menschen verbunden. Insbesondere, weil einige der Ordensbrüder als Priester in der Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt als Seelsorger dienen. Pater Joshy George von den Karmeliten ist dort Leitender Pfarrer.

Wer den Karmeliten aus Marienthal im Oktober seine ganz persönliche Bitte anvertrauen möchte, kann das im Internet unter www.bistum-muenster.de/klosterfuerbitte tun. Weitere Infos über die Ordensgemeinschaft gibt es auf der Seite www.karmel-marienthal.de im Internet.

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