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Abschlussveranstaltung des GRIID-Existenzgründerwettbewerbs 2015/2016 – die Gewinner mit Bürgermeister Erkan Kocalar sowie GRIID-Partnern und -Sponsoren (Foto: © Angel Alava-Pons/GRIID)

Duisburg. Die Gewinnerinnen und Gewinner der Runde 2015/2016 von GRIID, dem Existenzgründungswettbewerb der Gründungsinitiative Innovation Duisburg, stehen fest. Jetzt wurden sie im Neudorfer Technologiezentrum Tectrum feierlich prämiert. Die GRIID-Initialpartner – Akteure der Sparkasse Duisburg, der Volksbank Rhein-Ruhr, der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve (Niederrheinische IHK), der Universität Duisburg-Essen (UDE) sowie der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Duisburg (GFW Duisburg) – prämierten deren Businesspläne. Bürgermeister Erkan Kocalar bedankte sich bei den Finanzpartnern für die Unterstützung: „Als Bürgermeister der Stadt Duisburg freue ich mich, dass es das Projekt GRIID in Duisburg gibt und dies jetzt auch ohne finanzielle Förderung des Landes beziehungsweise der Europäischen Union weiterläuft. Dafür ein aufrichtiges Dankeschön.“ Auch betonte er noch einmal die Wichtigkeit von GRIID: „Rund 60 Gründungen haben die letzten Durchgänge hervorgebracht. Es sind viele Arbeitsplätze dadurch geschaffen worden. Tendenz steigend.“ Zugleich zollte der Bürgermeister den Existenzgründern Respekt vor ihrer Leistung.

Über den ersten Platz freute sich Dr.-Ing. Andreas Scholz. „Moderne Technik für medizinische Zwecke nutzbar machen“ – so lautet das Motto des promovierten Diplom-Ingenieurs. Seine Geschäftsidee zielt ab auf eine selbstständige Tätigkeit als Berater für den Technologietransfer zwischen Mechatronik und Medizin. Der GRIID-Gewinner unterstützt mit seinen Dienstleistungen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aus der Medizintechnik bei der Entwicklung mechatronischer High Tech-Produkte. Darunter fallen beispielsweise „aktive Prothesen oder Inertialsensoren, die zunehmen Einzug in den Alltag halten und die Mobilität einer alternden Gesellschaft nachhaltig steigern. Dabei ist die Fähigkeit zur Übersetzung zwischen medizinischen und technischen Anforderungen überaus wichtig. Und genau diese Fähigkeit bringt Dr.-Ing. Scholz mit: durch sein Maschinenbaustudium mit Mechatronik-Vertiefung, seine Promotion in der Biomechanik sowie seine mehrjährige Projekterfahrung in der personalisierten Medizin. „Ich bin der Überzeugung, dass moderne Technik einen enormen Nutzen hat, gleichzeitig jedoch noch viel Potenzial an der Schnittstelle zwischen beiden Disziplinen verloren geht. Und genau diese Lücke schließe ich mit meiner Geschäftsidee“, bringt es der Erstplatzierte auf den Punkt. Die Laudatio auf Dr.-Ing. Scholz hielt Frank Schütz, Direktor Firmenkundenbetreuung II bei der Sparkasse Duisburg. In seiner Rede betonte er noch einmal „das geschäftspolitische Selbstverständnis, dass wir Initiativen und Projekte fördern, die die Standortfaktoren in unserem Geschäftsgebiet nachhaltig stärken. Die Gründung neuer Unternehmen beziehungsweise die Ansiedlung von Firmen in Duisburg und somit die Schaffung neuer Arbeitsplätze für unser Geschäftsgebiet ist uns daher wichtig. Kredite an Existenzgründer zu vergeben ist häufig aufgrund der geringen Erfahrungen der Gründer für beide Seiten ein besonders gefahr- beziehungsweise risikoreiches Geschäft. GRIID-Teilnehmer reduzieren dieses Risiko aufgrund der Ausbildung, die sie genießen und aufgrund des Businessplanes, den sie bei GRIID und sbm erstellen. Wir unterstützen GRIID, damit Ideen erfolgreich wie möglich in Duisburg umgesetzt werden können. Gerade von neu gegründeten Unternehmen gehen wichtige Ideen, Erfindungen und Innovationen aus – und damit Impulse für Wachstum und Beschäftigung.“

Auch für Malte Dietrich, Daniel Kolb und Alexander Vogel endete der GRIID-Wettbewerb überaus erfolgreich. Den zweiten Platz erhielten die GRIID-Absolventen für ihr Konzept der Kaufsafari. Die Idee entstand aufgrund der Tatsache, dass der Einzelhandel heute unter hohem Konkurrenzdruck durch große Ketten und Online-Handelsriesen steht. Parallel dazu stehen viele StartUps vor der Herausforderung, ihre Produkte erfolgreich zu vertreiben.

Schließlich müssen Kontakte geknüpft, Auflagen erfüllt und gewisse Stückzahlen erreicht werden. „Das sind viele Aufgaben, die an einer Stelle gebündelt werden können“, dachten sich die Macher von Kaufsafari. Ihre Lösung liegt in der Vermittlung zielführender Partnerschaften zwischen StartUps und Händler. Über Kaufsafari.com können junge Unternehmer ihre Produkte dem Handel direkt anbieten, während sie zugleich die Kontrolle über Preise und Abnahmemengen behalten. „Wir helfen StartUps beim Vertrieb, indem wir fruchtbare Beziehungen zwischen Herstellern und (Einzel-)Händlern vermitteln“, betonen die Gründer. Oft ist im Team schließlich wenig Vertriebserfahrung vorhanden oder der Direktvertrieb ist aufwändiger als gedacht. Partnerschaften mit Großhändlern und Ketten scheitern oft an zu hohen Mindestabnahmemengen oder am starken Preisdruck.

Um das Absatzrisiko auf Seiten der Händler zu minimieren, prüft Kaufsafari die StartUps. Dazu gehört insbesondere eine Beurteilung des Marktpotenzials aller Produkte durch eine eigens entwickelte technische innovative künstliche Intelligenz, die künftige Produkttrends identifizieren und die Preisfindung optimieren kann. Dazu greifen Algorithmen auf Daten von Suchmaschinen, Online-Marktplätzen und Social Media-Anbietern zurück. Die Resultate werden für die Händler auf der Plattform veröffentlicht. Kaufsafari wird voraussichtlich im Oktober dieses Jahres mit ausgewählten Produkten und Händlern als Pilotprojekt starten.

Michael Reimann, Leiter Geschäftsfeld Gewerbekunden von der Volksbank Rhein-Ruhr und Laudator der Zweitplatzierten findet: „Die Jury hat entschieden und einen wohlverdienten zweiten Platz an Sie und Ihre Idee vergeben. Hierauf können Sie wirklich stolz sein. Sie sind quasi ein StartUp für StartUps. Hilfe zur Selbsthilfe ist ein genossenschaftlicher Gedanke. Daher freue ich mich besonders, dass ich als Genossenschaftsbanker die Laudatio für diese bemerkenswerte Plattform halten darf.“ Des Weiteren fährt er lobend fort und ermuntert: „Ich bin fest davon überzeugt, dass die Plattform Kaufsafari ein lohnendes Konzept für alles Seiten ist. Im Oktober 2016 soll aus der Idee eine konkrete Gründung werden. Ich bin überzeugt, dass GRIID einen großen Beitrag hierzu geleistet hat und Sie dieses Netzwerk für die Gründung genutzt haben. Genießen Sie diesen Erfolg, schöpfen Sie daraus Mut und Kraft für Ihr Vorhaben und nehmen Sie den nötigen Antrieb für Ihren Unternehmensstart mit!“

Den dritten Platz belegten das Gründer-Duo Julian Real und Bianca Friese. Dabei kennt sich Erstgenannter mit Ehrungen und Wettbewerben besonders gut aus, war der Bundeliga-Wasserballer und Wasserball-Nationalspieler doch bereits als Olympiateilnehmer 2008 in Peking. Mit seiner Unternehmenspartnerin startet er nun mit Frozen Yogurt JUBIDU dynamisch in die Selbstständigkeit. Das Paar will den ersten Frozen Yogurt Store Duisburgs eröffnen. Frozen Yogurt ist ein Trend, der aus den USA kommt und auch in Deutschland längst Fans gefunden hat. Der gefrorene Yoghurt kann dabei mit verschiedenen Leckereien, im Fachjargon Toppings genannt, verfeinert werden. So kann jeder seinen Becherinhalt individuell zusammenstellen lassen. Kalorienarm mit Früchten, gehaltvoller mit süßen Soßen, Schokostückchen und Brownies oder knackig verfeinert mit Nüssen. „Frozen Yogurt ist die gesunde Alternative zum kalorienreicheren Speiseeis und spricht somit auch ernährungsbewusste Kunden an“, weiß Bianca Friese. Und ihr Geschäftspartner ergänzt: „Als Leistungssportler achte ich auf meine Ernährung. Das ist, wenn man, wie ich, einen ‚süßen Zahn‘ hat, nicht immer leicht. Irgendwann haben Bianca und ich Frozen Yogurt entdeckt und die Idee von JUBIDU war geboren.“

Ähnliche Konzepte gibt es bereits in Düsseldorf und Essen. In Duisburg möchte Frozen Yogurt JUBIDU mit der ersten Filiale durchstarten. Die Gründer planen die Eröffnung ihres Stores in Duisburg-Neudorf an einem Standort zwischen Oststraße und dem Duisburger Hauptbahnhof. Für das Team von JUBIDU beginnt damit ab sofort eine spannende Phase, in der ihr Traum schnell Realität werden kann. Ab dem Frühjahr 2017 wollen Real und Friese Duisburger sowie Besucher der Mercatorstadt mit Frozen Yogurt verwöhnen. Rüdiger Helbrecht, stellvertretender Geschäftsführer der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve, hielt die Laudatio auf die Drittplatzierten. „Die Geschäftsidee von JUBIDU passt sehr gut in die Jahreszeit; Julian Real und Bianca Friese eröffnen den ersten Frozen Yogurt Store Duisburgs. Damit liegen die beiden Gründer voll im Trend. Gerade bei jungen Menschen ist der gefrorene Joghurt mit verschiedenen Toppings der Renner“, schließt Helbrecht.

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