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v.l. Dirk Strangfeld und Eckart Preen (Foto: Agentur für Arbeit Krefeld)

Krefeld/Kreis Viersen. „Der Anstieg der Arbeitslosigkeit um 524 Personen gegenüber dem Juni ist saisontypisch dem Ende der Schulzeit und vieler Ausbildungsverhältnisse geschuldet“, erläutert Dirk Strangfeld, Leiter der Agentur für Arbeit Krefeld.

Aktuell sind 23.784 Männer und Frauen in Krefeld und im Kreis Viersen im Juli arbeitslos gemeldet. Das waren 524 Menschen (oder 2,3 Prozent) mehr als im Juni, jedoch 422 Personen (oder 1,7 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Krefeld stieg damit gegenüber dem Juni dieses Jahres um 0,1 Prozentpunkte auf 8,5 Prozent, gegenüber dem Juli des Vorjahres liegt sie allerdings um 0,3 Prozentpunkte niedriger.

Die Zunahme der Arbeitslosigkeit trifft vor allem die Jüngeren auf dem Arbeitsmarkt. In den Sommermonaten enden viele Ausbildungsverhältnisse, und längst nicht alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen werden direkt von ihren Betrieben übernommen. So erklärt sich der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit (Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren) um 346 Personen (17,9 Prozent) gegenüber dem Vormonat und um 164 Personen (oder 7,8 Prozent) über dem Wert des Vorjahresmonats.

„Aus Erfahrung wissen wir, dass gerade diese jungen Fachkräfte nach der Sommerpause schnell in den Arbeitsmarkt aufgenommen werden“, zeigt sich Strangfeld optimistisch, dass sich die insgesamt positive Entwicklung dieses Jahres nach dem Sommer fortsetzen wird. „Der Bedarf an Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt ist da“.     

Die Agentur für Arbeit betreut aktuell 7.515 Arbeitslose, 490 Männer und Frauen oder 7,0 Prozent mehr als im letzten Monat. Die Zahl der Arbeitslosen in der Grundsicherung (SGB II), die in den Jobcentern Krefeld und Kreis Viersen gemeldet waren, ist gegenüber dem Juni nahezu unverändert – sie beträgt 16.269, und damit 34 Personen mehr als im letzten Monat.

Trotz der Sommerferien zeigte sich der Arbeitsmarkt auch im Juli dynamisch. So konnten im Laufe des Monats 4.339 Männer und Frauen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 4.851 Personen haben sich arbeitslos gemeldet.

Sowohl die Stadt Krefeld als auch der Kreis Viersen waren von der typischen Entwicklung betroffen. In der Stadt Krefeld stieg die Arbeitslosenquote um 0,3 Prozentpunkte auf 10,9 Prozent, im Kreis Viersen liegt sie nun bei 6,8 Prozent, und damit um 0,1 Prozentpunkt höher als im letzten Monat. 

Im Geschäftsstellenbezirk Kempen (Kempen, Grefrath, Tönisvorst) beträgt die Quote 5,4 Prozent (Juni: 5,3%), im Geschäftsstellenbezirk Nettetal (Nettetal, Brüggen) liegt die Arbeitslosenquote bei 7,3 Prozent (Juni: 7,1%), im Geschäftsstellenbezirk Viersen (Stadt Viersen, Willich, Niederkrüchten, Schwalmtal) ist sie leicht auf jetzt 7,4 Prozent  (Juni: 7,3 %) gestiegen.

 

Kräftenachfrage

Positiv: Die Kräftenachfrage bewegt sich weiter auf einem sehr hohen Niveau. Im Juli wurden in der gesamten Region 1.173 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet. Das sind 17,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Aktuell stehen dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit 4.376 sozialversicherungspflichtige Stellen zur Besetzung zur Verfügung.

“Das hohe Niveau im Stellenzugang und -bestand zeigt, dass der Bedarf an Arbeitskräften weiterhin besteht. Dies stimmt mich optimistisch, dass der Arbeitsmarkt in unserer Region auch in den nächsten Monaten stabil bleibt“, so Strangfeld zur Nachfrageseite des Marktes. „Gesucht werden aber weiterhin vor allem Fachkräfte“. 

 

Ausbildungsmarkt

„Auf dem Ausbildungsmarkt geht es in den Endspurt, aber es ist noch viel Bewegung auf dem Feld“, erklärt Dirk Strangfeld die Zahlen zum Ausbildungsmarkt.

Seit Beginn des statistischen Berichtsjahres im Oktober 2015 wurden der Agentur für Arbeit insgesamt 2.769 Ausbildungsstellen zur Besetzung von den Betrieben gemeldet. Das sind 286 Stellen mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Zugleich haben sich in diesem Zeitraum 4.075 Jugendliche und junge Erwachsene als Bewerber um eine Ausbildungsstelle in der Berufsberatung vormerken lassen, was dem Wert des Vorjahres entspricht. Rechnerisch stehen damit 100 Bewerberinnen und Bewerbern 68 Ausbildungsstellen zur Verfügung.

„Auch wenn hier der demografische Wandel und das Plus an gemeldeten Ausbildungsstellen schon für eine rechnerische Verbesserung sorgen, reicht das Angebot noch nicht aus. Zudem ist die betriebliche Ausbildung eine bedeutende Säule zur Sicherung des Fachkräftebedarfs. Daher wird regelmäßig ein großes Angebot an attraktiven betrieblichen Ausbildungsstellen benötigt.“ Die Agentur für Arbeit unterstützt auch bei Ausbildungsverhältnissen, die nicht so wie gewünscht laufen. „Wir helfen mit der assistierten Ausbildung und den ausbildungsbegleitenden Hilfen weiter, nötigenfalls vom ersten Tag der Ausbildung an“, so Strangfeld.

Unternehmen, die dem Arbeitgeberservice der Agentur noch freie oder zusätzliche Ausbildungsstellen melden wollen, oder die Fragen zu den ausbildungsbegleitenden Hilfen oder zur assistierten Ausbildung haben, steht der Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 20 oder direkt über den persönlichen Ansprechpartner zur Verfügung.

Jugendliche, die noch einen Ausbildungsplatz suchen, melden sich über die kostenfreie Servicenummer 0800 4 5555 00 zur Berufsberatung an. Fast alle Ausbildungsstellenangebote findet man in der der Jobbörse der Agentur für Arbeit unter www.arbeitsagentur.de .

 

Gemeinsam für den Standort Krefeld

Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) der Stadt Krefeld und die Agentur für Arbeit Krefeld arbeiten seit langem erfolgreich zusammen. Die Kooperation wurde im Jahr 2012 in einer gemeinsam Vereinbarung festgehalten, stärkt den Wirtschaftsstandort Krefeld und dient dazu, künftige Herausforderungen, wie den Fachkräftebedarf in der Region oder die Integration von geflüchteten Menschen in Arbeit, gemeinsam zu meistern.

Weitere erklärte Ziele der beiden Netzwerkpartner sind eine Verbesserung der Ausbildungsmarktsituation, die Steigerung der Frauenerwerbsquote und der Einsatz für Weiterbildung. Bei der Zusammenarbeit tauschen sich die Kooperationspartner regelmäßig über aktuelle Entwicklungen am Arbeitsmarkt aus, führen gemeinsame Veranstaltungen durch und arbeiten auch medial eng zusammen.

Für Unternehmen, die sich hier neu ansiedeln oder erweitern möchten, bedeutet das, dass sie eine optimal aufeinander abgestimmte Beratungsleistung von der WFG und der Arbeitsagentur erhalten.

„Erfolgreiche Ansiedlungen sind heutzutage nur möglich, wenn man schnell mit branchenspezifischen Fakten zum Arbeitskräftemarkt argumentieren und passgenau auf firmenindividuelle Bedarfe reagieren kann. Die  Zusammenarbeit zwischen Agentur für Arbeit und Wirtschaftsförderung gewährleistet das“, so Eckart Preen, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt Krefeld.

Strangfeld: „Für die wirtschaftliche Entwicklung Krefelds ist eine gute Zusammenarbeit zwischen der Agentur für Arbeit und der WFG von großer Bedeutung. Außerdem können wir so auch sicherstellen, dass Krefelder Bürgerinnen und Bürger von neugeschaffenen Arbeitsplätzen in der Region profitieren“.

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