Anzeigen

Krefeld. Auf dem Krefelder Hauptfriedhof gibt es nun mit dem Memoriam-Garten eine weitere Form der Bestattung. Damit geht die Stadt konsequent weiter auf die Bedürfnisse der Bürger ein, die aus insgesamt 23 Bestattungsarten wählen können. Viele Menschen wünschen sich zwar ein individuell gestaltetes Grab, können oder wollen aber die aufwändige und langfristige Grabpflege nicht übernehmen. Der Memoriam-Garten, eine gärtnerisch-gestaltete Anlage, ist dafür eine weitere Lösung. Sechs Friedhofsgärtner haben an der Gedenkstätte der Kriegsgräberanlage im neuen Teil des Hauptfriedhofs den Garten gestaltet und sich dazu zu einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) zusammengeschlossen. In dem Garten können Menschen zu fairen Konditionen ihre letzte Ruhe finden. „Mit unseren vielen verschiedenen Angeboten reagieren wir auf den Trend. Früher ließen sich zum Beispiel kaum Menschen in einer Urne bestatten, heute sind es über die Hälfte. Wir sind in Zusammenarbeit mit den Gärtnerbetrieben bemüht, durch die Angebote wie nun zum Beispiel mit dem Memoriam-Garten, die Friedhofskultur aufrecht zu erhalten“, begründet Dezernent Thomas Visser die breite Palette an Bestattungsmöglichkeiten. 

Eine Hecke umschließt den Garten, in dem es summt und blüht. Beete fügen sich an, Stelen machen ihn von weitem sichtbar, ein Baum spendet Schatten. Die Anlage ist ein Blickfang, auch wenn sie gerade erst entsteht. „Wir werden sehr häufig darauf angesprochen“, sagen Stefan Peeters und Torsten von Holtum, die Geschäftsführer der GbR. Integriert in diesen Garten sind Urnen- und Erdbestattungsplätze sowie verschiedene Formen der Bestattung vom Einzelgrab bis zum Partnergrab. Pflege und Gestaltung erfolgt durch die Friedhofsgärtner über einen Dauerpflegevertrag. Hier sind die 30-jährige Pflege sowie ein Grabmal mit Beschriftung enthalten. Die Lage der Grabstätte kann vom Angehörigen gemeinsam mit einem Friedhofsgärtner der Memoriam-Garten GbR ausgewählt werden. Es ist außerdem möglich, bereits vor Eintritt eines Todesfalles eine Grabstätte zu erwerben, für diesen Fall muss jedoch ebenfalls der Dauergrabpflegevertrag abgeschlossen werden. Erstmals wurde ein solcher Garten zur Bundesgartenschau 2009 in Schwerin präsentiert. In ganz Deutschland werden sie mittlerweile mit Erfolg angenommen. In Krefeld misst der Garten 810 Quadratmeter, die Platz für 20 Erdbestattungen und 200 Urnengrabplätze bieten. Eine Erweiterung ist möglich. 

Für das Grab entsteht bei einer Sargbestattung die normale Nutzungsrechtsgebühr für ein Tiefengrab, das mit zwei Särgen und einer Urne oder einem Sarg und zwei Urnen belegt werden kann. Die Kosten hierfür betragen 2160 Euro. Im Bereich der Urnenbestattungen muss festgelegt werden, wie viele Urnen beigesetzt werden sollen, so dass der entsprechende Grabpreis sich daraus berechnet. Bei drei Urnen,  wie in einer normalen Urnenwahlgrabstätte auch, wird der Grabpreis von 1680 Euro fällig, sollen nur ein oder zwei Urnenbeisetzungsplätze benötigt werden, fallen 560 oder 1020 Euro an. Hinzu kommt in allen Fällen noch die städtische Gebühr für die Beisetzung: 897 Euro bei einer Sargbeisetzung oder 304 Euro bei einer Urnenbeisetzung. Es werden drei verschiedene Möglichkeiten angeboten, eine oder mehrere erworbene Stellen für Urnenbeisetzungen im Memoriam-Garten pflegen zu lassen. Angeboten werden Grabstätten im Hochbeet am Baum (2789,85 Euro für Dauergrabpflege für 30 Jahre), Grabstätten im Urnenband oder -kreis (4931,85 Euro) sowie Partnergrabstätten (8584,80 Euro). Bei der Erdbestattung kostet die 30jährige Dauergrabpflege 9894,15 Euro. „Gerade für die Urnen-Grabstätten im Hochbeet am Baum gibt es schon mehrere Nachfragen“, so Peeters. Eine Broschüre zum Memoriam-Garten befindet sich in der Planung und soll in den kommenden Monaten erscheinen.

InfoKlick: www.memoriam-garten.de

Beitrag drucken
Anzeige