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Rhein-Ruhr/Duisburg/Mülheim. Gefährliche Wechselwirkungen zwischen Medikamenten können Ursache für zahlreiche Schäden sein. Ein neues Gesetz zum Anspruch auf einen Medikationsplan soll helfen, ebenso wichtig ist die Schulung von Pflegepersonal.

Verwirrtheit, Inkontinenz oder Magenbluten – die Reihe von gefährlichen Neben- oder Wechselwirkungen bei der Einnahme von Medikamenten ist lang. Zum 1. Oktober 2016 trat ein Gesetz in Kraft, durch das Patienten, die drei oder mehr Arzneimittel einnehmen, ein Medikationsplan durch Ärzte zusteht. „Das geht natürlich nicht reibungslos wie jeder neue Prozess in unserem Gesundheitssystem“, weiß Dirk Raskopf. Der Leiter der Fliedner Akademie mit Standorten in Duisburg und Mülheim an der Ruhr kennt die Problematiken, insbesondere durch den Alltag in Pflegeeinrichtungen. „Hier muss sich das Personal ein breites Wissen aneignen, um bei Patienten oder Bewohnern die richtigen Rückschlüsse zu ziehen.“ Die Grenze zwischen einer Neben- oder Wechselwirkung eines oder mehrerer Medikamente und einer natürlichen, weil vielleicht auch altersbedingten, Ursache sei oft fließend. Insofern mache das Gesetz für Dirk Raskopf Sinn, „denn ein Medikationsplan erleichtert den Überblick.“ Auch für die Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Patienten, Angehörigen und dem Pflegepersonal in den Einrichtungen.

„In unseren Weiterbildungen bilden wir Teilnehmende zu Medikationsfachkräften und zentrale Ansprechpartner in den jeweiligen Pflegeorganisationen aus“, so Dirk Raskopf, der noch einige Tipps für die korrekte Medikamenteneinnahme zuhause parat hat. Grapefruitsaft eigne sich beispielsweise überhaupt nicht, um Tabletten zu schlucken. „Studien belegen, dass manche Medikamente durch den Grapefruitsaft um bis zu 70 Prozent stärker wirken.“ Ebenso seien Milch, Mineralwasser und selbstverständlich Alkohol keine geeigneten Schluckhilfen. Wenig falsch mache man mit Leitungswasser.

Auch auf den Hinweis im Beipackzettel, wann das Medikament genommen werden soll, muss geachtet werden. „Kaum jemand kennt die richtige Zeit, wenn es heißt vor oder nach dem Essen.“ Vor dem Essen bedeutet 30 bis 60 Minuten und nicht unmittelbar vor der ersten Gabel. Hingegen heißt nach dem Essen nicht unmittelbar nach dem letzten Bissen. „Gemeint sind mindestens zwei Stunden, damit der Verdauungstrakt wieder bereit ist für die Aufnahme der Wirkstoffe.“ Als Einzelperson könne man gut zurechtkommen, doch speziell in Pflegeeinrichtungen mit vielen Bewohnern und Patienten und unterschiedlichster Medikamente brauche man einen guten Überblick.

Die nächste Weiterbildung zur Medikationsfachkraft beginnt am 20. März 2017, Interessierte aus der Pflege melden sich bei Dirk Raskopf, (0203) 97 599 -660 oder unter info.fliednerakademie@fliedner.de

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