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Palliativmediziner Matthias Thu00f6ns (Foto: u00a9 Marion Nelle)

Mülheim. Nächste Woche Mittwoch, 8.2.2017, ist es so weit: Der erste von vier Vorträgen in der Styrumer Immanuelkirche, Kaiser-Wilhelm-Str. 21, beginnt. Zu Gast ist Dr. Matthias Thöns mit dem Thema “Patient ohne Verfügung – Das Geschäft mit dem Lebensende”. Beginn ist 19.30 Uhr, der Eintritt beträgt 10 €, ermässigt 8 €.

Matthias Thöns, geboren 1967 in Witten, ist Anästhesist und seit 1998 als niedergelassener Palliativmediziner tätig. Er ist stellvertretender Sprecher der Landesvertretung NRW der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin und war Sachverständiger im Rechtsausschuss des Deutschen Bundestags zur Sterbehilfe-Debatte. Sein Anliegen vertrat er u.a. bei Markus Lanz, im Spiegel und in der ZEIT.

In deutschen Kliniken wird operiert, katheterisiert, bestrahlt und beatmet, was die Gebührenordnung hergibt – bei 1.600 Euro Tagespauschale für stationäre Beatmung ein durchaus rentables Geschäft. Dr. Matthias Thöns berichtet aus seiner jahrelangen Erfahrung von zahlreichen Fällen, in denen alte, schwer Kranke mit den Mitteln der Apparatemedizin behandelt werden, obwohl kein Therapieerfolg mehr zu erwarten ist. Nicht Linderung von Leid und Schmerz, sondern finanzieller Profit steht im Fokus des Interesses vieler Ärzte und Kliniken, die honoriert werden, wenn sie möglichst viele und aufwendige Eingriffe durchführen. Thöns’ Appell lautet deshalb: Wir müssen in den Ausbau der Palliativmedizin investieren, anstatt das Leiden alter Menschen durch Übertherapie qualvoll zu verlängern.

Das Buch “Patient ohne Verfügung” kann am Büchertisch am Abend erworben werden.

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