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Rheinberg/Niederrhein. Ziemlich aufgeregt sind sie schon, als sich die schwere Tür zur Werkstatt öffnet und alle Kollegen sie mit großen Augen anschauen. Sascha Ignatovic und Stefanie Ahlandt haben sich verwandelt, in Prinz und Prinzessin. Die Unsicherheit weicht, als die ersten Kollegen bewundernd nicken, den Daumen nach oben strecken oder einfach nur ein bewunderndes „Schöööön!“ rufen. Prinzessin Stefanie lacht und winkt.

1600 Menschen mit einer geistigen oder komplexen Behinderung leben und arbeiten in den Caritas Wohn- und Werkstätten Niederrhein (CWWN). Viele von ihnen fiebern dem Karneval entgegen, lieben es, sich zu kostümieren und zur passenden Musik zu schunkeln und zu feiern. Repräsentiert werden sie alljährlich von einem Prinzenpaar, 2017 kommt es aus der Werkstatt Rheinberg. Prinz Sascha und Prinzessin Stefanie arbeiten beide in der Industriemontage. Und sie sind nicht nur im Karneval ein Paar. „Wir sind verlobt“, sagt Ignatovic und strahlt dabei über das ganze Gesicht.

Die anfängliche Schüchternheit beim Fototermin weicht schnell. Immer selbstverständlicher schreiten Prinz und Prinzessin durch die Flure der Werkstatt, winken Bekannten zu und auch das „Helau“ klingt von Mal zu Mal selbstbewusster und lauter. In den kommenden Tagen stehen noch einige Termine auf dem Kalender des Prinzenpaares. Sie wollen ihr Pendant aus dem Moerser Karneval treffen, gemeinsam Altweiber feiern und dann den Höhepunkt am Rosenmontag genießen. Dann steigt in Enni Sportpark Rheinkamp die große Karnevalsparty, für die das Prinzenpaar sogar noch einen Überraschungsauftritt vorbereitet.

Fest steht schon jetzt, dass sie nicht nur fleißig bützen, sondern auch den eigenen Orden verleihen dürfen. Der zeigt einen bunten Clown mit einem Schild in der Hand, auf dem das diesjährige Sessionsmotto der CWWN-Karnevalisten steht: „Karneval auf’m Bau – Caritas Helau!“ 

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