Simon Gerhardt (Foto: Junge Liberale Duisburg)
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Duisburg. Nach seiner öffentlichen Kritik am Vorstand der FDP Duisburg stellt Simon Gerhardt, der Vorsitzende der Jugendorganisation, sein Amt zur Verfügung. Er möchte so den Weg für einen Neustart frei machen. Er bedauert sein „unprofessionelles Vorgehen“ und bittet seine Freunde der Jungen Liberalen Duisburg und Parteikollegen der FDP um eine zweite Chance.

Simon Gerhardt, Vorsitzender der Jungen Liberalen Duisburg stellt sein Amt auf einem außerordentlichen Kreiskongress am 21. Oktober 2018 zur Verfügung. In Folge seiner öffentlichen Kritik am Vorstand seiner Mutterpartei, der FDP Duisburg, kam es zuletzt zu harten Reibereien. Bei seinen Vorstandskollegen von der FDP-Jugendorganisation stieß sein Vorgehen auf Kopfschütteln. Ohne Absprache mit dem restlichen Vorstand hatte er vergangene Woche eine Pressemitteilung veröffentlicht, in der er den FDP Kreisvorstand auf Grund seines Umgangs mit dem Thema „Erdogan-Türkei“ öffentlich angegriffen hatte.

Simon Gerhardt, scheidender Vorsitzender der FDP-Jugendorganisation in Duisburg: „Ich muss noch viel lernen.“

„Ich muss einsehen, dass mein Vorgehen unprofessionell war.“, gibt sich der Duisburger Jungliberale reumütig. „Mir ist wichtig, dass es weitergeht. Damit für die Jungen Liberalen Duisburg ein Neustart der Beziehungen zu der FDP Duisburg möglich ist, habe ich meinem Vorstand in einer Skype-Konferenz mitgeteilt, dass ich mein Amt als Vorsitzender auf einem außerordentlichen Kreiskongress im Oktober zur Verfügung stellen werde.“

Gleichzeitig schlägt er versöhnliche Töne in Richtung der Duisburger FDP an: „Mit tut es zu tief Leid, was passiert ist. Ich muss noch viel lernen.“ Besonders Vorwürfe macht er sich, dass er FDP-Mitglied und Ratsfrau Betül Cerrah in Verbindung mit dem Thema „Erdogan-Türkei“ in die Öffentlichkeit gezerrt hat und die Vermutung aufgestellt hat, dass ihre Mitgliedschaft in der UID, der in-offiziellen Auslandsorganisation der türkischen AKP, etwas mit der Zurückhaltung des Vorstandes zu tun haben könnte.

Gerhardt fragt sich: „Was ist, wenn Betül nur Opfer des ‚Systems Erdogan‘ wurde, wegen Angst vor Repressalien schweigt und der Vorstand sie deshalb schützen möchte?“ Gerhardt will nun versuchen, das verloren gegangene Vertrauen zurück zu gewinnen und hofft auf eine zweite Chance.

Den Vorschlag einer JuLis- und Partei-Kollegin, den Fall und die Geschehnisse parteiintern mittels eines externen, erfahrenen Ombudsmannes aufzuarbeiten, hält er für einen vernünftigen Ansatz. „Das erscheint mir als richtig und wichtig. Alternativ könnte ich mir auch einen Mediator bzw. eine Mediatorin vorstellen. Denn nur, wenn wir gemeinsam über passierte Fehler reden, sie kritisch beleuchten, können wir aus ihnen lernen und in Zukunft einen besseren Job machen.“

Jungliberaler ermutigt politisch interessierte Jugendliche beim Neustart dabei zu sein und sich für ein besseres Duisburg einzusetzen

Gerhardt hofft, durch sein Vorgehen keine Mitglieder oder potentiellen Interessenten verschreckt zu haben. Der Jungliberale wünscht sich, dass zukünftig noch mehr Jugendliche die Chance nutzen, sich politisch zu engagieren: „Das ist bitter nötig, denn die Parlamente (ebenso die Parteien), auch das in Duisburg, sind laut einer WDR 2 Studie völlig überaltert und haben bedauerlicherweise nur einen geringen Frauen- und Migranten-anteil.“

Allen politisch Interessierten im Alter zwischen 14 und 35 Jahren legt er ans Herz, demnächst mal bei den Jungen Liberalen vorbeizuschauen. Regelmäßig werden sogenannte „#TeamDuisburg Meetups“ veranstaltet. Das nächste Meetup findet am Montag, dem 8. Oktober, um 18.00 Uhr im Finkenkrug statt, mit anschließender Teilnahme am Montagsquiz um 20.00 Uhr. „Bei unseren Mitglieder- und Interessententreffen kann man die Jungen Liberalen ungezwungen kennenlernen und sich, wenn man denn möchte, schon ab der ersten Minute für ein besseres Duisburg einsetzen.“, sagt Gerhardt stolz über seinen Kreisverband, den er seit 2017 als Vorsitzender zusammen mit einem neuen Team, frischen Themen und interessanten Veranstaltungsformaten wie dem „Gründertalk“ und den „Skill Camps“ wieder erfolgreich auf Kurs gebracht hat.

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