v.l. Dr. Ralf Sibben, Dr. Bettina Rademacher-Bensing und Klaus Churt (Foto: privat)
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Krefeld. Positiver Arbeitsmarkt 2018 lässt die Zahl der Arbeitslosen auch im Dezember sinken – Rekord bei der Zahl der Beschäftigten

Mit der Bekanntgabe der Arbeitsmarktdaten für den Monat Dezember 2018 zog die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Krefeld, Dr. Bettina Rademacher-Bensing, gemeinsam mit Dr. Ralf Sibben (Unternehmerschaft Niederrhein, Vorsitzender des Verwaltungsausschusses der Agentur für Arbeit Krefeld) und Klaus Churt (DGB-Region Düsseldorf-Bergisch Land, stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsausschusses) in der Jahrespressekonferenz auch die Bilanz auf dem Arbeitsmarkt für das vergangene Jahr.

„Mit der Entwicklung des Arbeitsmarktes in Krefeld und im Kreis Viersen sind wir zufrieden. Die Entwicklung war positiv“, zeigt sich Bettina Rademacher-Bensing erfreut. „Im Dezember ist die Arbeitslosigkeit gegenüber November nochmals leicht gesunken (-35) und weist nun insgesamt 20.606 Personen aus. Dies sind 5,5 Prozent (1.199 Personen) weniger als im Dezember 2017. Auch im Jahresdurchschnitt lag die Zahl der Arbeitslosen mit 21.809 unter dem Vorjahr mit 22.698 und bestätigt damit die Prognosen von vor einem Jahr. Was mich besonders freut: Die Beschäftigung im Agenturbezirk liegt auf Rekordniveau. Hier sind 183.853 Menschen in Lohn und Brot, eine Steigerung von 3.467 Personen gegenüber dem Vorjahr“, konstatiert Rademacher-Bensing.

Der Arbeitsmarkt war auch im Jahr 2018 von einer hohen Dynamik geprägt. So mussten sich von Januar bis Dezember 48.936 Männer und Frauen arbeitslos melden, demgegenüber konnten aber auch 50.001 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden.

„Aufgrund der überwiegend positiven Wirtschaftsprognosen für das Jahr 2019 bin ich verhalten optimistisch, dass sich die gute Entwicklung des letzten Jahres auch in der ersten Jahreshälfte fortsetzt“, blickt Rademacher-Bensing zuversichtlich nach vorne. „Für die nächsten zwei Monate allerdings rechnen wir saisonbedingt zunächst mit höheren Werten bei der Arbeitslosigkeit.“

Arbeitslosigkeit nach Personengruppen

Die Zahl der jüngeren Menschen ohne Arbeit (unter 25 Jahren) konnte im Vergleich gegenüber dem Vorjahr um 50 Personen gesenkt werden. Sie liegt aktuell bei 1.499, das entspricht einer Quote von 5,2 % (Vorjahr: 5,4 %).

Auch die Zahl der langzeitarbeitslosen Menschen konnte durch die positive Marktentwicklung gesenkt werden. Gegenüber dem Dezember des Vorjahres lag die Zahl um 629 niedriger bei aktuell 9.111 Personen. Hier sind weiter besondere Anstrengungen gefordert, um Menschen nach langer Zeit ohne Beschäftigung wieder in den Arbeitsmarkt einzugliedern.

„Mich freut die stabile Entwicklung bei den jüngeren Menschen. Jedoch fehlen weiterhin Ausbildungsstellen in Krefeld. Hier muss sicher noch mehr passieren. Auch gilt es, die Personengruppe der Langzeitarbeitslosen stärker in den Fokus zu nehmen“, so Klaus Churt. „Qualifikation ist der Schlüssel, Menschen dauerhaft – zumal in einer sich weiter wandelnden Arbeitswelt – in Beschäftigung zu bringen. Doch ohne die Bereitschaft der Gesellschaft, der Partner am Arbeitsmarkt und letztlich jedes einzelnen Unternehmens, dieses Ziel zur verfolgen, werden wir die Probleme nicht lösen.“

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen und Regionen

Aktuell werden im Bezirk der Agentur für Arbeit Krefeld 6.417 Menschen von der Arbeitsagentur betreut (459 weniger als im Dezember 2017), 14.189 Arbeitslose (740 weniger als im Vorjahr) sind in Betreuung der Jobcenter Krefeld und Kreis Viersen. Damit liegt die Arbeitslosenquote im Bezirk jetzt bei 7,3 Prozent (November: 7,3 %) und damit gegenüber dem Dezember des Vorjahres um 0,5 Prozentpunkte niedriger.

In der Stadt Krefeld liegt die Arbeitslosigkeit aktuell bei 9,7 Prozent (November: 9,7%, Vorjahr: 10,1%), im Kreisgebiet Viersen bei 5,5 Prozent (November: 5,5%, Vorjahr: 6,1%).

Die Arbeitslosenquoten in den Geschäftsstellen im Kreisgebiet:

Kempen (Kempen, Grefrath, Tönisvorst):
4,4 Prozent (November: 4,5%, Vorjahr: 5,0%)

Nettetal (Nettetal, Brüggen):
5,8 Prozent (November: 5,7%, Vorjahr: 6,4%)

Viersen (Stadt Viersen, Willich, Niederkrüchten, Schwalmtal):
5,9 Prozent (November: 5,9%, Vorjahr: 6,6%)

Kräftenachfrage

Der Zugang an sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen hat sich im vergangen Jahr stabil entwickelt. In diesem Dezember lag der Zugang bei 919 Stellen. In der Jahressumme 2018 lag die Zahl der zur Besetzung gemeldeten sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen mit 12.583 auf einem hohen Niveau. Der durchschnittliche Bestand betrug 4.811 Stellen (2017: 4.850).

„Gute Fachkräfte in den Betrieben am Niederrhein zu halten, wird in Zukunft wichtiger denn je. Einige Betriebe haben bereits Schwierigkeiten, die Fachkräfte zu finden, die sie dringend benötigen”, so Dr. Ralf Sibben. “Bei den prognostizierten zurückgehenden Schülerzahlen ist es umso wichtiger, Nachwuchskräften attraktive Ausbildungsmöglichkeiten aufzuzeigen und sie für das eigene Unternehmen zu gewinnen. Auch die Weiterbildung im Unternehmen sichert die Zukunft. Nicht nur nach neuen Mitarbeitern zu suchen, sondern die zu qualifizieren, die schon da sind. Das ist ein wichtiges Personalinstrument für die Betriebe.“

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