Landrat und Bürgermeister machten sich bei der Hauptverwaltungsbeamten-Konferenz in Neuss für neue Erzieherinnen und Erzieher in Kindertagesstätten stark (Foto: A. Tinter/Rhein-Kreis Neuss)
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Rhein-Kreis Neuss. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke sowie die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Kommunen im Rhein-Kreis Neuss wollen gegen den Erziehermangel in Kindertagesstätten vorgehen. Das vereinbarten sie jetzt bei der Hauptverwaltungsbeamten-Konferenz in Neuss. „Bei Erzieherinnen und Erziehern herrscht seit Jahren Fachkräftemangel. Es nutzt nichts zu jammern, sondern wir müssen alle Chancen ergreifen, dem Erziehermangel zu begegnen. Dabei hilft es, wenn wir gemeinsam handeln“, so Petrauschke.

Die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern in Nordrhein-Westfalen findet an sogenannten Berufskollegs (Fachschulen für Sozialpädagogik) statt und wird in zwei unterschiedlichen Formen angeboten. Die eine Form gliedert sich in eine zweijährige schulische Ausbildung und ein anschließendes einjähriges vergütetes Berufspraktikum in einer sozialpädagogischen Einrichtung. Bei der anderen ist das Berufspraktikum in die schulische Ausbildung integriert. Sie wird deshalb auch als Praxisintegrierte Ausbildung (PIA) bezeichnet.

Im Rahmen von PIA sind die Schülerinnen und Schüler in einer sozialpädagogischen Einrichtung angestellt und arbeiten dort an zwei oder drei Tagen in der Woche. An den anderen Tagen besuchen sie das Berufskolleg. Während der gesamten Ausbildungsdauer erhalten die Jugendlichen eine Vergütung. Das Modell „PIA“ wurde bereits erfolgreich am Berufsbildungszentrum (BBZ) des Rhein-Kreises Neuss in Grevenbroich und am Erzbischöflichen Berufskolleg in Neuss eingeführt. Zurzeit stehen im BBZ Grevenbroich eine Klasse und im Marienhaus zwei Klassen zur Verfügung.

Ab dem Schuljahr 2019/20 wird am BBZ Grevenbroich eine zusätzliche PIA-Klasse eingerichtet, so dass dann zwei Klassen (rund 50 Plätze) zur Verfügung stehen. Auch wird es weiterhin die klassische Ausbildung an der Fachschule für Sozialpädagogik (rund 25 Plätze) und am erziehungswissenschaftlichen Gymnasium geben. „Mit der Einrichtung eines weiteren Zuges von PIA kann im Hinblick auf den Mangel an Erzieherinnen und Erziehern schnell geholfen werden. Voraussetzung dazu ist es, dass die jeweilige Kommune als Träger der Kita oder andere Träger von Kitas entsprechende Stellen einrichten. Ich hoffe, dass viele von dieser Möglichkeit Gebrauch machen“, so Petrauschke.

Die Einrichtung von PIA für Erzieherinnen und Erzieher war bisher sehr erfolgreich. Wenn die Bereitschaft in den Kommunen besteht, ist davon auszugehen, dass bald zusätzliche Stellen zur Verfügung gestellt werden können. Ergänzend dazu bilden sowohl das BBZ Grevenbroich als auch das Marienhaus Kinderpflegerinnen und -pfleger aus, die als Unterstützungskräfte in Kindertagesstätten eingesetzt werden können.

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