Die Rochen Nina (groß) und Leon (klein) (Foto: R Ostendorf)
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Duisburg. Rochenmännchen Leon soll mit ihr für Nachwuchs sorgen

Mit ihren schillernden blauen Punkten und leuchtend gelben Augen hat Nina, der weibliche Blauflecken-Stechrochen im Zoo Duisburg, schon so manchen Besucher um den Finger gewickelt. Trotz ihres attraktiven Aussehens hat es mit der großen Rochenliebe bisher leider nicht geklappt. Nun soll der gebürtige Belgier Leon Schwung in Ninas Singleleben bringen.

Zusammen mit Drückerfisch Leopold, Netzmuräne Hedwig und zahlreichen weiteren Riff-Fischen bewohnt Rochen Nina seit 2018 ein Aquarium im Zoo am Kaiserberg. Bei dem zwei Jahre alten Besucherliebling, der selbst bereits in Menschenobhut zur Welt gekommen ist, konnte sich bisher noch kein Nachwuchs einstellen – der passende Partner fehlte. Johannes Pfleiderer, zoologischer Leiter in Duisburg, stand in Kontakt zum europäischen Zuchtbuch für diese Rochenart, das im Ozeanarium von Lissabon geführt wird. Von dort wurden verschiedene Aquarien in ganz Europa kontaktiert, um einen geeigneten Rochenmann für Nina zu finden. In Belgien wurde man fündig und der 2018 im Zoo von Antwerpen geborene Leon trat die Reise ins Ruhrgebiet an.

„Den Transport hat Leon gut überstanden. Er frisst zuverlässig kleine Heringe von der Pinzette und konnte nach einer zweiwöchigen Quarantäne bei Nina einziehen“, so Pfleiderer. Ob es bei Nina und Leon funkt, werden die nächsten Wochen zeigen. „Erste Annäherungsversuche sahen zumindest vielversprechend aus“, freut sich der Biologe. Klappt es mit den Beiden, können sich die Besucher auf Rochen im Mini-Format freuen. Die Tiere sind lebendgebärend und können auf einen Schwung bis zu sieben Jungtiere bekommen.

Als typische Bewohner der Korallenriffe sind Blauflecken-Stechrochen im Roten Meer sowie im indopazifischen Raum verbreitet. Häufig sind die bis zu 70cm großen Tiere auf den Dächern der Riffe anzutreffen, wo sie sich im flachen Wasser aufwärmen. Zur Verteidigung besitzen Stechrochen zwei Giftstachel am Schwanz. Da die Tierart in ihrem Überleben von intakten Korallenriffen abhängig ist, ist sie direkt von der Zerstörung dieser betroffen und auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN als „potenziell gefährdet“ geführt.

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