v.l. die Vorsitzende der CDU West, Ratsfrau Ingeborg Müllers; Ratsfrau Simone Roemer; die Vorsitzende der CDU Mitte, Carla Stomps; die Bundestagsabgeordnete Kerstin Radomski; die Landesgeschäftsführerin der Frauen Union NRW, Silvia Gränzdörffer-Bucher; Kreisschatzmeisterin Elona Hubrach-Verhasselt; die stellvertretende Vorsitzende der CDU Uerdingen, Ruth Litsch; sowie die stellvertretende Vorsitzende der CDU Oppum, Christine Tagoe (Foto: privat)
Anzeige

Krefeld. Der geringe Frauenanteil in der CDU zählt zu den größten Herausforderungen, denen die Union gegenübersteht. Grund genug für den Krefelder Kreisverband, die Landesgeschäftsführerin der Frauen Union, Silvia Gränzdörffer-Bucher, zu einem Gespräch einzuladen, um mögliche Lösungsansätze zu diskutieren.

Gränzdörffer-Bucher betonte in ihrem Vortrag bei einer gemeinsamen Sitzung von Kreisvorstand und Vorsitzendenkonferenz, zwar habe Deutschland seit 2005 eine Bundeskanzlerin und die CDU Krefeld besetze ihre Parlamentsmandate paritätisch. Doch gleichzeitig sei zu beobachten, dass der Frauenanteil in den Volksvertretungen seit einigen Jahren stagniere. In den kommunalen Räten in NRW sei sogar nur jedes vierte Mitglied eine Frau.

Im Vorfeld der Kommunalwahl versuche die CDU nun landesweit, verstärkt weibliche Bewerber zu rekrutieren. Dabei sei festzustellen, dass Frauen häufig themenbezogen in die Politik kämen. Viele engagierten sich in den Gremien von Kindergärten oder Schulen und würden von dort aus bisweilen allgemeinpolitisch aktiv. Es gebe jedoch „strukturelle Gründe“, die einem Engagement oft entgegenstünden. Gränzdörffer-Bucher nannte als Beispiele „Sitzungszeiten und Sitzungsdauer oder auch bestimmte Redekulturen in den Parteien“. Dabei könne man „mit kleinen Maßnahmen die Beteiligung von Frauen verbessern“, so die Referentin. Als Beispiele nannte sie die „Arbeitszeiten der Politik“, die nicht immer bis in den späten Abend hineingehen müssten, oder auch die Nutzung moderner Instrumente wie die Durchführung von Online-Sitzungen.

Silvia Gränzdörffer-Bucher lobte, dass man „bei der CDU Krefeld erkannt“ habe, dass die „Werbung weiblicher Mitstreiter nicht nur Sache der Frauen Union, sondern eine Aufgabe der Gesamtpartei“ sei. Diese Haltung sei noch nicht immer selbstverständlich. Man müsse allerdings nicht nur weibliche Mitglieder gewinnen, sondern diese dann auch binden und in Führungsverantwortung bringen.

An den Vortrag schloss sich eine lebhafte Diskussion innerhalb der CDU-Spitze an, an der sich zahlreiche weibliche und männliche Mitglieder von Vorstand und Vorsitzendenkonferenz beteiligten. Unter anderem wurden Fragen von Quorum, Quote und paritätischer Listenbesetzung erörtert.

Beitrag drucken
Anzeige