Die Bronzetafel "Friedrich Ebert" hängt neben der Buchhandlung Korn in der Weseler Innenstadt (Foto: privat)
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Wesel. Die Bronzetafel „Friedrich Ebert“ vor der Buchhandlung Korn hängt wieder an ihrem alten Platz. Ein Fehler hatte sich vor über drei Jahrzehnten „eingeschlichen“: die angegebene Amtszeit des ehemaligen Reichspräsidenten war falsch angegeben. Demnach war Friedrich Ebert von 1922 bis 1925 Reichspräsident der Weimarer Republik. Tatsächlich lenkte er bereits ab 1919 als erster gewählter Reichspräsident bis zu seinem Tod 1925 die Geschicke der Republik. In den vergangenen Wochen korrigierte eine Kunstgießerei aus Düsseldorf im Auftrag von WeselMarketing den Fehler.

Die Bronzetafel wurde 1986 im Auftrag des Weseler Verkehrsvereins in der Weseler Innenstadt montiert. 33 Jahre später, im Zuge der Berichterstattung zum 100. Jahrestag der ersten freien Wahlen in der Weimarer Republik – und der Wahl Friedrich Eberts zum Reichspräsidenten – machten Redakteure der örtlichen Presse auf den Fehler aufmerksam.

Über den „hängenden“ Fauxpas schmunzelten auch die Besucherinnen und Besucher der Gedenkveranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung in der Buchhandlung Korn zu Ehren des vor 100 Jahren gewählten Reichspräsidenten Ebert. Bürgermeisterin Ulrike Westkamp eröffnete den Abend mit einem kurzen Rückblick auf das Leben Friedrich Eberts. Zugleich dankte sie Eva Korn, der Inhaberin der Buchhandlung, für die Idee und das Ambiente. Eva Korn organisierte gemeinsam mit der Friedrich-Ebert-Stiftung die Podiumsdiskussion. Der Ort der Veranstaltung wurde bewusst gewählt: 1890 soll Friedrich Ebert als Sattlergeselle in der Werkstatt der Firma C. Scherz – in dem Gebäude der heutigen Buchhandlung Korn – in Wesel gearbeitet haben. Bei dem lebhaften Diskussionsabend debattierten der SPD-Landtagsabgeordnete René Schneider, Caritas-Direktor Michael van Meerbeck und Professor Walter Mühlhausen von der Friedrich-Ebert-Stiftung zu dem Thema „Es lebe die Demokratie!“ – ganz im Sinne Friedrich Eberts, der vor 100 Jahren die junge Demokratie bis zu seinem Tode gegen ihre Feinde verteidigte.

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