Auch einige junge Damen und gestandene Frauen, wie hier Melina Stefanidou, ließen ihr Bike fliegen (Foto: Stefan Büschken)
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Kamp-Lintfort. Schönes Spätherbstwochenende lockte viele Motocross- und Enduro-Freunde an den Eyller-Berg-Kurs

Obwohl es die 13. Auflage war, fand die herbstliche Trainingsfahrt auf der Traditionsstrecke am Eyller Berg unter besten Bedingungen statt. Da wurden auch ehemalige Aktive motiviert ihre Maschine aus der “Mottenkiste” zu holen und noch einmal, wie in alten Zeiten, über die Motocrossbahn zu knattern.

Bei den Helfern und beim Vorstand des ADAC Motorclubs Kamp-Lintfort sorgten die positiven Umstände für gute Stimmung. Allerdings hatte das Bahnbauteam des Motorclubs wegen der Regenfälle in den Tagen zuvor alle Hände voll zu tun, um die Bahn für das Ereignis zu präparieren.

Erstmals wurde für die Kinder ein Teil der Bahn abgetrennt, damit die Jüngsten bei ihren teils ersten Fahrversuchen auf den kleinen 50-Kubikzentimeter-Maschinchen nicht überfordert wurden und ungestört ihre Runden drehen konnten.

Die übrigen Teilnehmer gruppierten sich in die Klassen Anfänger, Fortgeschrittene sowie Quads/Seitenwagen ein, um so unter etwa gleich disponierten Fahrern ausgiebig ihren Spaß am Offroadfahren zu entwickelten. Doch einige Stürze blieben nicht aus und die Helfer vom Deutschen Roten Kreuz waren mehrmals auf der Stecke gefordert. Meist ging es ohne größere Blessuren ab. Allerdings musste eine junge Fahrerin nach einem Sturz zur Kontrolle ins Krankenhaus transportiert werden.

Am Ende eines jeden Trainingstages Stellten dann einige Veteranen fest, dass die “alten Knochen” kaum noch den Beanspruchungen eines Geländeritts gewachsen sind und gingen nicht mehr ganz so geschmeidig durch das Fahrerlager.

Beim schon fast traditionellen Saisonausklang auf dem Eyller-Berg-Kurs war auch Gelegenheit, vor der nahenden Winterpause noch einmal die Ereignisse des abgelaufenen Sportjahres zu beleuchten aber auch über die Zukunft der alt-ehrwürdigen Rennstrecke zu diskutieren. Zur Zeit läuft das Planfeststellungverfahren zur Verlängerung der Bundesstraße 528. Die Planungen sehen eine Trassenführung über die Motocrossbahn bis zur B 510 vor.

Diese Baumaßnahme würde nicht nur das Ende der 1953 errichteten Piste sondern auch des dort befindlichen Biotops für die auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten stehenden Kreuzkröten bedeuten.

Otto Sartorius, der wie kein anderer mit der Tierwelt auf dem über das Jahr brachliegendem Gelände vertraut ist, war ebenfalls beim Open Track zu Gast. Nach Informationen des Experten vom NABU wurden im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung durch den Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen (Straßen.NRW) die Grundlagen für die Artenschutzprüfung erhoben und damit frühere Untersuchungen aktualisiert. Nicht nur Uhus und andere Eulenarten, auch elf verschiedene Fledermausarten wurden bisher nachgewiesen.

Das Statement von Sartorius: “Wann die Verlängerung der B528 gebaut wird, ist nicht vorauszusagen. Wegen der vorkommenden planungsrelevanten Tierarten in dem Landschaftsschutzgebiet muss der vorgesehene Streckenverlauf abgelehnt und nach Alternativen gesucht werden.”

In den kommenden Tagen wird die Motocrossbahn für den Fahrbetrieb gesperrt und kann dann wieder intensiv von Spaziergängern genutzt, bis zum nächsten Motocross am 1. Mai 2020.

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