Der SoliBär 2019 (Foto: Aidshilfe Oberhausen)
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Oberhausen. Ein Drittel der HIV-Neudiagnosen in Nordrhein-Westfalen erfolgt erst dann, wenn das Immunsystem der betroffenen Menschen bereits schwer geschädigt ist oder eine Aids-Erkrankung vorliegt. Ein rechtzeitiger HIV-Test kann dies verhindern. Die Aidshilfe und der Bereich Gesundheit der Stadt Oberhausen weisen anlässlich des Welt-Aids-Tages 2019 am 1. Dezember auf das Beratungs- und Testangebot zu HIV in Oberhausen hin.

Kostenlose, anonyme und vertrauliche Beratung

Im Jahr 2018 wurden in Nordrhein-Westfalen schätzungsweise 690 HIV-Neudiagnosen gestellt. 230 Menschen wiesen zum Zeitpunkt der Diagnose bereits einen fortgeschrittenen Immundefekt auf, darunter 110 Menschen mit einer Aids-definierenden Erkrankung. „Wir möchten daher alle, die Fragen zu HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen haben, ermuntern, die kostenlose, anonyme und vertrauliche Beratung in Oberhausen im Bereich Gesundheit in Anspruch zu nehmen“, erläutert Lena Steverding, zuständige Mitarbeiterin im Bereich Gesundheit der Stadt Oberhausen.

Frühzeitige Behandlung

Eine frühzeitige Behandlung schützt das Immunsystem und senkt das Risiko, Aids oder andere schwere Krankheiten zu entwickeln, deutlich. Menschen mit HIV haben heute eine nahezu normale Lebenserwartung. Hinzu kommt, dass eine wirksame Therapie die Anzahl der Viren soweit reduzieren kann, dass HIV auch beim Sex ohne Kondom nicht übertragen wird. Dies haben die Expertinnen und Experten der Landeskommission AIDS NRW in diesem Jahr mit dem Statement “n=n: nicht nachweisbar = nicht übertragbar” bekräftigt. Dies bedeutet auch, dass unter antiretroviraler Therapie Menschen mit HIV Kinder zeugen und HIV-positive Frauen HIV-negative Kinder gebären können, ohne auf Inseminationsmethoden beziehungsweise Kaiserschnitt zurückgreifen zu müssen. Cora Nagorny, Mitarbeiterin der Aidshilfe Oberhausen ergänzt: „Wir hoffen, dass die Botschaft n = n zum Abbau der Diskriminierung von Menschen mit HIV beiträgt, damit mehr Menschen den Weg zu Beratung, Test und Behandlung finden.“

Rund 100 HIV-positive Menschen und ca. 40 Angehörige werden von der Aidshilfe Oberhausen e.V. dauerhaft und kostenfrei betreut. Neben der allgemeinen Beratungsarbeit leistet die Aidshilfe auch Aufklärungsarbeit an Schulen. Jedes Jahr erreicht die Aidshilfe mit etwa 50 Veranstaltungen 600 Jugendliche. An Fortbildungsangeboten für Fachpersonal nahmen in diesem Jahr 150 Personen teil. Schätzungen zufolge geht das Robert-Koch-Institut davon aus, dass sich etwa vier bis sechs Bürgerinnen und Bürger Oberhausens jährlich mit HIV neu infizieren. Die 25 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Aidshilfe leisten jedes Jahr um die 1.800 Stunden. Gerne nimmt der Verein noch weitere Ehrenamtliche auf.

Zahlreiche Aktionen zum Welt-Aids-Tag

Zum Welt-Aids-Tag finden wie jedes Jahr zahlreiche Aktionen in der Stadt statt: Der Bereich Gesundheit hat an verschiedenen Lokalitäten Bierdeckel verteilt, die auf das örtliche Beratungsangebot und auf den Welt-Aids-Tag hinweisen. Die Aidshilfe-Oberhausen e.V. informiert bei verschiedenen Aktionen über den aktuellen Stand ihrer Arbeit und sammelt Spenden. Viele Aktionen mit Infoständen haben mittlerweile langjährige Tradition, wie z.B. der Stand im Bero-Einkaufscenter. Natürlich können dort auch die begehrten Aids-Teddys erworben werden. Erfreulicherweise wird die Aidshilfe Oberhausen rund um den Welt-Aids-Tag durch zahlreiche Kooperationspartner unterstützt. So sammeln die Auszubildenden des AWO Fachseminars für Altenpflege am 2. Dezember im Bero-Einkaufscenter Spenden und das Bertha-von-Suttner-Gymnasium organisiert zusammen mit anderen Schulen am selben Tag einen Kuchenverkauf zugunsten der Aidshilfe. Denn es gilt nach wie vor: Um die Arbeit leisten zu können, ist die Aidshilfe Oberhausen e.V. sowohl auf öffentliche Finanzierung als auch auf private Zuwendungen und die großzügige Hilfsbereitschaft der Kooperationspartner angewiesen. Der gemeinnützige Verein hofft, sich auch in Zukunft auf die Unterstützung durch die Stadt und die Bürgerinnen und Bürger verlassen zu können.

Termine

  • Mittwoch, 27. November, 10 bis 14 Uhr, Technischen Rathaus in Sterkrade
  • Samstag, 30. November von 10 bis 18 Uhr im BERO-Center
  • Montag, 2. Dezember von 10 bis 18 Uhr im BERO-Center

 

Kontakt:

Beratungsstelle für HIV, Aids und sexuell übertragbare Infektionen im Bereich Gesundheit der Stadt Oberhausen
Tannenbergstraße 11-13, 46045 Oberhausen, Telefon: 0208 825-2597, E-Mail: sti@oberhausen.de

Beratungs- und Testzeiten (kostenlos, vertraulich, anonym): dienstags 13:30 bis 16 Uhr, donnerstags 07:30 bis 11 Uhr und 13:30 bis 16 Uhr. Die Beratungs- und Testzeiten sowie weitere Informationen des Gesundheitsamtes in Oberhausen finden Sie unter https://www.oberhausen.de/de/index/rathaus/verwaltung/umwelt-gesundheit-und-mobilitat/gesundheit/gesunde_staedte-netzwerk/beratungsstelle_hiv.php

 

Aidshilfe Oberhausen e.V. – Fachstelle für sexuelle Gesundheitsförderung

Marktstraße 165, 46045 Oberhausen, Telefon: 0208 806518, E-Mail: beratung@aidshilfe-oberhause.de

Die Aidshilfe Oberhausen e.V. berät anonym, kostenlos und vertraulich zu allen Fragen rund um HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen.

Weitere Informationen finden Sie unter https://www.welt-aids-tag.de/ und auf der Homepage der Aidshilfe Oberhausen e.V. www.aidshilfe-oberhausen.de

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