Jochen Hartmann, fraktionsloser Ratsherr (Foto: privat)
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Mülheim. Vom ersten Tag meiner Tätigkeit im Stadtrat war ich der Überzeugung, dass unser Flughafen gerettet werden muss.

Er ist ein einzigartiges Alleinstellungsmerkmal für das westliche Ruhrgebiet. Dabei geht es nicht nur um unseren „Theo“, das von allen Mülheimern so geliebte Luftschiff. Es geht um die Entwicklungschancen, die ein von Fesseln gelöster Flughafen für unsere Stadt bieten kann. Der Flughafen wird ein Baustein für die Zukunft Mülheims.

Derzeit gibt es eine Gestaltungsmehrheit im Rat über alle ideologischen Grenzen hinweg. Die grün-schwarzen Zukunftsbremser  sind in der Minderheit. Und das ist gut so.

Der Flughafen bietet auch die Chance zur ökonomischen und ökologischen Versöhnung. Die BAMH-Fraktion will zum Beispiel unbedingt die Kaltluftschneise erhalten, die so wichtig für die Mülheimer Innenstadt ist. Und auch das erreichen wir durch die Sicherung des Flughafenbetriebs.

Zugleich eröffnen wir die Option, im Randbereich Gewerbe anzusiedeln. Gewerbe, das im Zusammenwirken mit weiteren Flächen, die derzeit nach dem Dönnebrinkschen Wirtschaftsflächenplan geprüft werden, den dringend notwendigen finanziellen Spielraum für unsere notleidende Stadt erbringen kann. Einen Spielraum, den wir u.a. für gute KITAS und Schulen  oder Straßen benötigen. Vor diesem Hintergrund ist es natürlich traurig, dass die angeblich so wirtschafts- und kinderfreundliche CDU durch ihre Abstimmung gegen den Flughafen sich diesem Ziel verweigert hat. Die Essener CDU und ihr Oberbürgermeister scheinen da klüger geworden zu sein. Dort ist, so hört man, ein Umdenken im Gange. Und das wäre richtig, notwendig und könnte die dunklen Wolken über dem Flughafen beiseite schieben.

Am Rande bemerkt: Sollten die Olympischen Spiele ins Ruhrgebiet kommen, so wäre das Flughafenareal der geeignete und zentrale Standort für das Medienzentrum der Spiele. Die dann zu installierenden modernsten Kommunikationsleitungen wären auch danach für die wirtschaftliche Entwicklung von Bedeutung.

Der Masterplan Flughafen muss nach der Entscheidung vom Donnerstag schnellstmöglich eingestampft werden. Niemand sollte den Umfang an Bebauung wollen, der nach diesem Plan bisher angedacht ist. Es verwundert, dass gerade die Grünen in Mülheim offenbar keine Probleme damit hätten, fleißig Beton auf dem Flughafenfeld anzurühren.

Der Bürgerliche Aufbruch (BAMH) hat mit seiner Entscheidung erneut gezeigt, dass er bereit ist, Verantwortung für unser Gemeinwesen zu übernehmen. Das entspricht bürgerlichem Geist. Schon dem Wirtschaftsflächen Konzept haben wir zu Prüfungszwecken zugestimmt. Dabei haben wir zugleich klargestellt, dass wir es nicht zulassen werden, historisch gewachsene Industrie- und Gewerbegebiete zugunsten einer nur den Investor finanziell befriedigenden Wohnbebauung umzuwidmen und dabei zugleich ökologisch wertvolle Gebiete wie das Fulerumer Feld oder das Winkhauser Tal der Bebauung preis zugeben. Das garantieren wir den Mülheimerinnen und Mülheimern.

Schließlich haben wir eine Stadtentwicklungsgesellschaft gefordert, die die kollabierende Innenstadt endlich auf einen guten Weg bringen soll. Der Mehltau, der sich über unsere Stadt gelegt hat, muss beseitigt werden. Flughafen, Wirtschaftsflächenkonzept und Stadtentwicklungsgesellschaft sind der zukunftssichernde Dreiklang für unsere Mülheim.

Ein KlarKlick von Jochen Hartmann, Vorsitzender der BAMH-Fraktion

 

Anmerkung der Redaktion: Unter KlarKlick versteht die LokalKlick-Redaktion Gastkommentare, die zur gesellschaftlichen Diskussion führen. Sie geben nur die Meinung des Gastkommentatoren wieder und sind nicht unbedingt die Meinung der Redaktion.

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