Krefeld. Im MakerSpace der Hochschule Niederrhein, einer Hightech-Werkstatt, die normalerweise während des Semesters von Studierenden gut besucht ist, herrscht derzeit gespenstische Leere. Nur der Leiter des MakerSpace Bruno Bak ist da, er wechselt sich mit seinem Kollegen Andreas Kascha ab, alle anderen Beschäftigten sind im Homeoffice. Wo sonst Stimmengewirr und Werkzeuggeklapper den Raum füllt, ist jetzt lediglich das leise Surren der 3-D-Drucker zu hören, die kleine Kunststoffbügel produzieren. Bügel, die derzeit wichtig sind, denn mit ihrer Hilfe lassen sich Gesichtsschutzvisiere erstellen.
„Seit einer Woche produzieren wir im MakerSpace Komponenten für Prusa Protective Face Shield“, sagt Bruno Bak. Die Idee dazu kam über die Community #MakerVsVirus, die Menschen und Organisationen zusammenbringt, die einerseits in der jetzigen Situation dringend Ausrüstung oder Ersatzteile brauchen, und andererseits in der Lage sind, schnell und günstig zu produzieren. Anfragen nach solchen Komponenten kommen beispielsweise von Krankenhäusern der Region.
Prusa, ein tschechisches Unternehmen, ermöglicht durch sein Open-Source-Face-Shields-Projekt die Produktion solcher Schutzvisiere, indem die 3D-Druckdaten kostenlos zum Download zur Verfügung gestellt werden. „Wir hoffen, dass wir mit unserer kleinen Produktion einen Teil dazu beitragen können, dass die Menschen, die sich täglich der Gefahr einer Ansteckung aussetzen, sich besser schützen können.“ sagt Bruno Bak. Im MakerSpace werden derzeit sechs 3D-Drucker eingesetzt. Täglich werden auf diese Weise Komponenten für 40 Sichtschutzvisiere produziert.