Wie hilfreich die ambulante Kinder- und Jugendhospiz-Arbeit ist, ist vielen Menschen nicht so bekannt, erklären Anke Kamper (re.; Koordinatorin für das ambulante Kinder- und Jugendhospiz) und Anja Claus (li.; Leitung stups-KINDERZENTRUM) in der Planung des neuen Ehrenamtskurses (Foto: DRK-Schwesternschaft Krefeld / Nadia Joppen)
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Krefeld. stups-Kinderzentrum: Ambulantes Kinder- und Jugendhospiz in Corona-Zeiten

Ihr Ziel ist es, Eltern umfassend zu unterstützen, deren Kinder schwer erkrankt sind: Dabei ist ein wichtiger Teil der Arbeit für die Mitarbeiterinnen der DRK-Schwesternschaft Krefeld e. V. im stups-KINDERZENTRUM auch die ambulante Arbeit bei den Kindern und ihren Familien in deren Zuhause.

Für diese „ambulante Kinder- und Jugendhospizarbeit“ als ein Baustein des Gesamtkonzeptes „stups-KINDERZENTRUM möchten Anja Claus (Leitung Kinderzentrum) und Anke Kamper als Koordinatorin des ambulanten Kinder- und Jugendhospiz insbesondere um das ehrenamtliche Engagement der Bürger werben.

Denn immer wieder kommt der Wunsch der Familien, dass Menschen ihnen „Zeit spenden“: Dass sie Zeit haben, zu zuhören, einmal dem kranken Kind oder dem gesunden Geschwisterkind etwas vorzulesen oder dass sie Zeit haben, einfach da zu sein, um Mut und Zuversicht zu geben. Für diese Zeitspende werden immer wieder Menschen gesucht, die sich vorstellen können, die hospizliche Arbeit mit Kindern, den Geschwisterkindern und den Eltern als Ehrenamtler zu unterstützen.

Was ambulante Kinder- und Jugendhospizarbeit bedeutet, ist oft nicht so bekannt, so Anja Claus: „Familien mit schwerst erkrankten Kindern müssen sich täglich neuen Herausforderungen stellen. Das Leben ist ein ganz anderes.“ Dabei sind die Gründe für die Erkrankung unterschiedlichster Art: Neben Krebserkrankungen sind es angeborene genetische Veränderungen oder Unfälle, die das bisher gesunde Kind oder den Jugendlichen in eine Abhängigkeit bringen, sodass er/sie spezielle Pflege und häufig auch Unterstützung durch spezielle Apparate braucht. Ehrenamtler leisten einen wichtigen Beitrag, um das Leben der Familien zumindest stundenweise zu erleichtern. „Wenn ich nur mal jemanden zum Reden hätte“, meinte vor kurzem eine junge Mutter zu Anja Claus. Ihr dreijähriges Kind leidet an Krampfanfällen, die Tag und Nacht die ganze Aufmerksamkeit der Eltern beanspruchen.

Die Hilfe der Ehrenamtler ist in Corona-Zeiten anders, aber sie ist da: „Derzeit können wir leider nicht direkt in die Familien gehen“, erklärt Anke Kamper. Doch kann sie von ihren Gesprächen mit den ehrenamtlichen Mitarbeitern berichten, die häufig in telefonischen Kontakt mit „ihren“ Familien stehen und auch einmal einen kontaktlosen Fensterbesuch wagen: „Mit der Zeit entwickelt sich ein richtig persönliches Verhältnis zwischen den Familien und den ehrenamtlich Tätigen“.

Um auf diese Aufgabe vorzubereiten, bietet die DRK-Schwesternschaft jährlich einen sogenannten „Befähigungskurs für die ehrenamtliche Kinder- und Jugendhospizarbeit“ an. In diesem Kurs sollen die Teilnehmenden gestärkt werden, Familien mit einem schwerst erkrankten Kind zu begleiten oder Familien zu unterstützen, in denen ein Elternteil an einer Krebserkrankung leidet. Mit Blick auf die Corona-Pandemie möchten Anke Kamper und Anja Claus neue Wege einschlagen, so dass der bisherige ausschließliche Gruppenunterricht durch die ein und andere Selbstlern-Aufgabe ersetzt wird. So soll die Gruppengröße kleiner gehalten werden, ohne die Gesamtteilnehmerzahl zu begrenzen. Dennoch wird vieles nur durch den persönlichen Austausch zu vermitteln sein, das steht für beide fest.

Der nächste Kurs startet am 12. September 2020 und läuft über ein Jahr mit monatlich acht Stunden Unterrichtseinsatz. Interessenten an einer ehrenamtlichen Tätigkeit im ambulanten Kinder- und Jugendhospiz können sich gerne bei Koordinatorin Anke Kamper melden, Tel.: 02151 / 7376-510 oder Mail: koordination@drk-schwesternschaft-kr.de

Info

Neben Zeitspenden sind auch finanzielle Spenden elementar, um die ambulante Begleitung der Familien zu ermöglichen, da die Krankenkassen nur einen Teil der entstehenden Kosten übernehmen. Mit den finanziellen Spenden wird u. a. das Projekt der „Geschwisterkinderbegleitung“ – ein weiteres Standbein des ambulanten Kinder- und Jugendhospizes im stups KINDERZENTRUM – gestärkt. In diesem Projekt werden Angebote für die Geschwister geplant, die häufig im Schatten der erkrankten Kinder stehen. „Wir freuen uns über jede Spende, die uns erreicht“ so Anja Claus „Sie bestärkt uns in unserem täglichen Tun“

InfoKlick: www.drk-schwesternschaft-krefeld.de

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