von links nach rechts: Stefan Thurm, Abteilungsleiter Werkstatt und Betriebshof, STOAG Denis Osmann, stellv. Aufsichtsratsvorsitzender STOAG Sabine Lauxen, Umweltdezernentin der Stadt Oberhausen Jochen Sander, Abteilungsleiter Verkehrsmanagement, STOAG Werner Overkamp, Geschäftsführer STOAG (Foto: Carsten Walden)
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Oberhausen. REVIERFLITZER – so nennt sich das neue Angebot der STOAG. Ab Sonntagabend, 14. Juni, sind die kultigen Elektrofahrzeuge in Oberhausen unterwegs. Sie kommen wie gerufen!

Mit dem REVIERFLITZER der STOAG gibt es ein neues Mobilitätsangebot in Oberhausen. Es ist ein so genanntes

On Demand-Angebot und ergänzt das bestehende Bus- und Straßenbahnnetz in den Abend- und Nachtstunden. Also dann, wenn öffentliche Verkehrsmittel nicht mehr ganz so häufig fahren.

Der REVIERFLITZER wird per App bestellt und bringt Fahrgäste von sogenannten virtuellen Haltestellen an ihr Ziel: ohne festen Fahrplan, ohne festgelegten Linienweg. Fahrgäste können also genau dann ihr Verkehrsmittel rufen, wenn sie es benötigen. Die Fahrt wird digital abgewickelt, die virtuelle Haltestelle ist nur wenige Meter vom gewünschten Abhol- und Zielort entfernt. Fahrtwünsche von Kunden, die in die gleiche Richtung fahren, werden nach Möglichkeit kombiniert. Durch diese Fahrgemeinschaften können die Fahrzeuge optimal ausgelastet werden. Das ist effizient, günstig und umweltfreundlich.

 

Elektrisch durch die Nacht

Fünf REVIERFLITZER sind für die STOAG im Einsatz. Dabei handelt es sich um nagelneue LEVC-Fahrzeuge, die neueste Generation der berühmten London Taxis. Sechs Fahrgäste finden normalerweise Platz, in Coronazeiten werden höchstens drei Plätze belegt. Eine Scheibe trennt den Fahrerbereich vom Fahrgastraum. Ein Sitz ist schwenkbar und kommt so Personen mit eingeschränkter Beweglichkeit entgegen, über eine Rampe kommen Fahrgäste mit Rollstuhl ins Auto. Die Fahrzeuge sind nicht nur barrierefrei, sondern fahren elektrisch.

Die Oberhausener Umweltdezernentin Sabine Lauxen ist begeistert vom REVIERFLITZER: „Durch die bedarfsorientierte, gebündelte Beförderung von mehreren Fahrgästen gepaart mit einer nutzerfreundlichen, digitalen Anwendung und intelligenten Technologie, können solche Angebote die Verwendung eines eigenen Autos in der Zukunft überflüssig machen. Der REVIERFLITZER unterstützt perfekt das Ziel, die umweltschonende, nachhaltige Mobilität in Oberhausen zu fördern und die Stickoxidbelastung zu reduzieren. Mit diesem Angebot möchten wir dazu beitragen, dass die Verkehrswende in Oberhausen gelingt.“

 

So wird der REVIERFLITZER gebucht

Die Fahrzeuge werden per App bestellt, die kostenlos für iOS und Android zur Verfügung steht. Nach einer einmaligen Registrierung wählt der Kunde Start- und Zielort aus und wird automatisch einem REVIERFLITZER zugeteilt, der ihn am vereinbarten Ort abholt. Der Fahrpreis ist bereits vor der Buchung bekannt und ändert sich nicht mehr. Die Abholzeit sowie die ungefähre Fahrzeit werden ebenfalls bei der Buchung mitgeteilt. Weil unterwegs weitere Fahrgäste zusteigen können, die ein ähnliches Ziel haben, kann die Ankunftszeit etwas variieren. Anhand der App kann der Fahrgast live verfolgen, wo sich sein REVIERFLITZER gerade befindet und wie er sich dem Abholort nähert.

Ein- und Ausstiegsorte sind 3.500 virtuelle Haltestellen. Sie befinden sich entweder in unmittelbarer Nähe der regulären Haltestellen oder an Straßenkreuzungen oder anderen gut erreichbaren Punkten. Die Bezahlung der Fahrt erfolgt nicht beim Fahrer, sondern ebenfalls per App. Eine Fahrt mit dem REVIERFLITZER kostet zwar mehr als ein EinzelTicket, aber deutlich weniger als der Taxitarif und ist je nach Entfernung zum Zielort gestaffelt. Für STOAG-Abonnenten gilt ein ermäßigter Preis, bis zum 31. August gibt es einen Einführungsrabatt für alle Kunden in Höhe von 25 Prozent.

 

Zusammenarbeit mit Experten

„Mit dem REVIERFLITZER möchte die STOAG eine echte Alternative zum eigenen Auto anbieten“, erläutert STOAG-Geschäftsführer Werner Overkamp. „Wir ergänzen unseren ÖPNV und die bestehende Verkehrsinfrastruktur mit dem Ziel, das Angebot attraktiver zu gestalten und neue Fahrgäste zu gewinnen, bleiben aber unserer Kernkompetenz verbunden, mehrere Fahrgäste gemeinsam von einem Ziel zum anderen zu befördern.“

„Bei der Entwicklung der App haben wir mit ViaVan zusammengearbeitet“, so Overkamp weiter. „Mit Via Van hat sich die STOAG für einen Softwareexperten entschieden, der seit Jahren praxiserprobt ist und inzwischen in vielen Städten der Welt geteilte Fahrten koordiniert.“

„Technologie-basierte Lösungen wie der REVIERFLITZER erweitern den Zugang zum ÖPNV auf sichere, effiziente und nachhaltige Art und Weise”, erläutert Chris Snyder, Geschäftsführer von ViaVan. „Wir sind stolz darauf, dass unsere Technologie es der STOAG ermöglicht, eine neue Form flexibler On-Demand Mobilität auf die Straße zu bringen, und den ÖPNV in Oberhausen insbesondere in den Abend- und Nachtstunden weiter zu stärken.” ViaVan wurde 2017 als europäisches Joint Venture zwischen dem global agierenden Technologieunternehmen Via und Mercedes-Benz Vans gegründet. ViaVans Technologie ermöglicht dynamische Mobilitätsdienste in ganz Deutschland, einschließlich dem preisgekrönten BerlKönig in Berlin und dem BerlKönig BC in Brandenburg, beide in Zusammenarbeit mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG).

Auch beim Fahrpersonal geht die STOAG eine Kooperation ein. Die REVIERFLITZER werden von Mitarbeitern der Firma Salmi TOURS aus Essen gefahren, die seit 13 Jahren erfolgreich im Bereich Personenbeförderung tätig ist.

 

Projektstart im Norden

Der REVIERFLITZER wird zunächst im Oberhausener Norden unterwegs sein, d. h. nördlich der A 42 einschließlich des Bereichs Neue Mitte und Lipperfeld. Die Fahrzeuge sind täglich ab 21 Uhr bis 2 Uhr des Folgetages, am Samstagmorgen bis 6 Uhr und am Sonntagmorgen bis 9 Uhr im Einsatz. Denis Osmann, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der STOAG, ist gespannt, wie die Oberhausener das neue Angebot annehmen: „Die Mobilitätsbedürfnisse werden immer individueller. Mit dem REVIERFLITZER gehen wir wirklich neue Wege und haben für Oberhausen hiermit ein innovatives, flexibles Mobilitätsangebot“, so Denis Osmann. „Die London Taxis sind legendär, das Fahrerlebnis ist etwas Besonderes. Deshalb glaube ich, dass die Oberhausener neugierig sind und den neuen Service gerne nutzen werden.“

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