Andy Brings und Monika Griefahn (Foto: Andreas Köhring/PR Fotografie Köhring)
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Mülheim. „Wir könnten es auch zusammen machen!“ Am Mittwoch herrschte zwischen den OB-Kandidaten Andy Brings und Monika Griefahn bei einem gemeinsamen Gespräch in der Luftschiffhalle der WDL viel Harmonie. Die von der SPD nominierte deutsche Greenpeace-Gründerin und der bekannte Mülheimer Rock’n’Roller, der für Die PARTEI ins Rennen geht, verstehen sich bestens. Und sie haben einiges an Gemeinsamkeiten: beide wollen mit Kreativität und neuen Ideen Strukturen in der Stadt auflockern und Dinge zum Besseren verändern.

Neulich erst trat Brings mit seiner Band Double Crush Syndrome am Mülheimer Flughafen auf. „Wir hatten wirklich Festivalstimmung und einfach eine geile Zeit, die die Leute jetzt unbedingt gebraucht haben“, resümiert der Rockmusiker im Gespräch mit Griefahn und ergänzt: „Es ist schön, dass wir heute wieder beim Theo sind, den lieben wir ja beide.“

Brings, der zu seinem politischen Programm als OB-Kandidat „Liebe, Sonne und Rock’n’Roll“ erhoben hat, versteht seine Kandidatur als Beitrag dazu, den Mülheimern das verbindende „Mülheim-Gefühl“ zurückzugeben.

Hier trifft er auf große Zustimmung von Griefahn: „Auch ich möchte als Oberbürgermeisterin wieder mehr Freude in die Stadt bringen und sie positiv gestalten.“ Als sein Vorbild nennt Brings die neuseeländische Sozialdemokratin Jacinda Ardern, die das Land als Premierministerin sozial und fortschrittlich gestaltet und während ihrer Amtszeit Mutter geworden ist. „Genau wie ich als Ministerin auch zwei Kinder gekriegt habe“, erinnert Griefahn an ihre Amtszeit als niedersächsische Umweltministerin.

„Wichtig ist es, dass wir die Leute wieder für Politik motivieren“, sagt Griefahn und ist sich darin mit Brings einig. „Die Leute sind in der Vergangenheit bisschen bocklos geworden. Die Leute denken oft ‚Die da oben und ich hier unten als kleiner Mann‘. Das stimmt aber gar nicht! Und jetzt gerade eskaliert die ganze Welt, nicht nur weit weg in Amerika, sondern auch hier. Darum ist das politische Bewusstsein der Leute wieder da“, analysiert der Musiker.

Griefahn pflichtet bei und ergänzt: „Als OB-Kandidatin möchte ich diese Stimmung positiv gestalten und die Leute mitnehmen.“ Dabei stünden sich Brings und Griefahn auch inhaltlich nah, weiß die Kandidatin: „Dem 10-Punkte-Programm der PARTEI kann ich als Sozialdemokratin viel

abgewinnen: Null Toleranz gegenüber dem Klimawandel, da sind wir uns einig. Neubauten in Mülheim bezahlbar machen ist auch eines meiner größten Themen. Und auch das Ansiedeln von Start-Ups ist bei uns beiden gleichermaßen Programm.“ Brings sieht das genauso.

„Mülheim darf keine Schlafstadt sein. Wir müssen spannende Dinge nach Mülheim holen, zum Beispiel zum Flughafen, der als Veranstaltungsgelände genutzt werden kann. Mülheim muss Wohlfühlheim werden. Dafür brauchen wir jemanden an der Spitze, der das mit jeder Faser verkörpert“, meint der PARTEI-Kandidat. Griefahn stimmt zu, erinnert aber: „Schon jetzt hat Mülheim kulturell mit dem Theater an der Ruhr oder dem Ringlokschuppen viel zu bieten. Und das müssen wir auch in Zukunft unterstützen.“ „Unbedingt!“, sagt auch Brings.

Auch großen Handlungsbedarf sehen Brings und Griefahn in der Mülheimer Innenstadt. „Meine Idee ist es, mit einer Stadtentwicklungsgesellschaft gezielt Immobilien zu erwerben und so unsere Innenstadt wieder aufzuwerten“, erklärt die SPD-Politikerin. „Super“, findet das Brings.

„Diese Stadt ist es wert, dass hier gewohnt, gelebt, gearbeitet und agiert wird“, sagt der Rockstar und Griefahn ergänzt: „Und sie braucht eine gute und gesunde Umwelt, das wollen die Menschen wirklich und besonders die jungen Leute.“ Dem schließt sich Brings vorbehaltlos an.

„Ein Oberbürgermeister ist Verbinder und Brückenbauer“, sagt der Rock’n’Roller und schiebt nach: „Wenn ich es nicht werde, dann hoffe ich, dass es jemand wird, der so denkt und fühlt wie ich, der merkt, dass sich Dinge ändern müssen.“ „Du hast ja schon gesagt: Entweder du oder ich, kein anderer“, neckt Griefahn ihren Gesprächspartner und der erwidert: „Ich zitiere eine große Mülheimerin: ‚Entweder du oder ich.‘ Gerne!“

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