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Willich/Mönchengladbach. Entsetzt zeigt sich in diesen Tagen die FDP in Willich über ein Interview zwischen dem Landrat des Kreises Viersen Dr. Andreas Coenen (CDU) und dem Oberbürgermeister der Stadt Mönchengladbach Hans Wilhelm Reiners (CDU). Im S28-Zwist ist zu erkennen, dass die Politik der Gladbacher Mehrheitsfraktionen von CDU und SPD die Fortführung der S28 über die alte Trasse auf ihrem Stadtgebiet eher blockieren. Es war sogar davon die Rede, dass „die Beziehungsebene im Moment gestört“ ist. Auch die Willicher CDU ist mit ihren Bemühungen der Vermittlung gescheitert, wie noch Guido Görtz (CDU und Vorsitzender in der Verbandsversammlung des VRR) noch Anfang Mai zugeben musste. Nach seiner Meinung ist derzeit ein regionaler Konsens nicht erreichbar und so bilanziert er: „Wir brauchen Handwerker statt Mundwerker.“

Bei der FDP Willich herrscht über den Dissens der regionalen CDU-Vertreter großes Unverständnis. „Es ist traurig, dass gewählte CDU-Mandatsträger im Kreis Viersen und in Gladbach keine Lösung hinbekommen. Wir wollen nun nicht länger darauf warten, bis die Vitusstadt mitzieht. Wir fordern daher die Stadt Willich zeitnah auf, eine Streckenführung ohne eine Tangente über Mönchengladbacher Gebiet zu prüfen. Somit würde die Zustimmung der Gladbacher Mandatsträger entfallen“, sagt Ralf Klein von der FDP in Neersen. Auch der FDP-Parteivorsitzende Christoph Maethner meint, dass der Bedarf der S28-Verlängerung in einem Gutachten eindeutig bestätigt wurde und die nachhaltige ÖPNV-Mobilität allen beteiligten Kommunen Vorteile bringe.

Die FDP-Ratsfraktion will nun ihren Antrag zur Erarbeitung einer alternativen Streckenführung wieder in den Planungsausschuss einbringen. Im Februar 2018 haben Karl-Heinz Koch und Angelika Baumbach (beide FDP) den bereits gestellten Antrag im Ausschuss zurückgezogen. „Wir wollten den CDU dominierten Verwaltungen Zeit für Gespräche geben. Die Zeit wurde nicht effektiv genutzt. Es muss nun gehandelt werden“, so Koch.  Angelika Baumbach ergänzt: „Durch Warten kommen wir nicht ans Ziel. Wir reden über Umwelt und weniger Individualverkehr, aber die Flugplatzthematik blockiert die Errichtung der S28 Strecke. Der große Nutzen dieser Bahntrasse wird von allen Verantwortlichen in Mönchengladbach völlig außer Acht gelassen. Um unseren Handwerker-Willen Nachdruck zu verleihen, beantragen wir parallel die Prüfung zur Einführung einer zeitlich begrenzten Direkt-Buslinie zwischen dem Kaarster See und dem Bahnhof Viersen mit nur wenigen Haltestellen quasi als Markterschließungsuntersuchung.“

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