(Foto: zakk)
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Düsseldorf. Seit dem 01.04.2020 hat das Team rund um das Kulturzentrum zakk 7969 Menschen mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln für den täglichen Bedarf versorgt. Ein Drittel der Besucher*innen gab an, einen Haushalt mit mehr als 3 Personen zu versorgen. Als Reaktion auf die Ausbreitung von Covid-19 und der damit verbundenen rasch wachsenden Bedürftigkeit der Bürger*innen war die Lebensmittelausgabe nur zwei Wochen nach dem Lockdown eröffnet worden. Zu Beginn an vier Tagen und zum Schluss dreimal in der Woche konnten Bedürftige die Ausgabestelle zwischen 13 und 15 Uhr aufsuchen.

Ein Team aus ca. 50 Ehrenamtlichen sowie angestellte Personen organisierten die Ausgabe selbstständig und verantwortungsvoll. Privatpersonen, Düsseldorfer Firmen, Bäckereien und Lebensmitteldiscounter unterstützten die Ausgabe mit Hygieneprodukten, Tierfutter und Lebensmitteln, aber auch mit Geld.

„Die Solidarität in der Stadt verdient große Anerkennung und wir schließen nicht, weil ein Problem behoben ist. Armut gibt es leider weiterhin in der Stadt“, erklärt Christine Brinkmann vom zakk. „Wir brauchen allerdings auch unsere Räume für die zukünftige Kulturarbeit zurück.“

Dass die Not auch weiterhin groß ist, zeigt der Andrang bei der Altstadt Armenküche sowie bei fiftyfifty, denn der Druck auf die Menschen ist in den letzten Wochen nicht weniger geworden. Der Wegfall von Mini-Jobs, Betroffenheit von Kurzarbeitergeld oder Arbeitslosigkeit waren ständige Themen bei den Besucher*innen bei der Lebensmittelausgabe.

Hubert Ostendorf von fiftyfifty erklärt dazu: „Es wird mal wieder mehr als deutlich, dass ALG II oder Grundsicherung zum Leben nicht ausreicht. Unsere Gesellschaft darf sich bei der Versorgung von Menschen nicht auf ehrenamtliche Hilfe und Spenden stützen, wir fordern eine Existenzsicherung, die ihren Namen verdient.“

Fakten
– Vom 1. April bis 24. Juli war die Lebensmittelausgabe an 59 Tage für 118 Stunden geöffnet
– über 3.000 Stunden hat das Team zusammen gearbeitet
– 7969 Menschen haben Lebensmittel im zakk abgeholt
– über 10.000 Personen konnten mit den Lebensmitteln versorgt werden

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