Der ehemalige Vorstandssprecher Bernd Pastors ist ehrenamtlicher Geschäftsführer der action medeor-Stiftung (Foto: action medeor)
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Tönisvorst/Kreis Viersen. Am 1. Oktober ist der Tag der Stiftungen. „Nachhaltig helfen – Stiften für Gesundheit“, lautet das Motto der action medeor-Stiftung. Sie unterstützt die Aus- und Weiterbildung von medizinischem und pharmazeutischem Fachpersonal in Afrika, Asien und Lateinamerika.

Die action medeor-Stiftung ist für Bernd Pastors eine Herzensangelegenheit. „Ich bin jetzt selber in dem Alter, in dem man sich fragt, was bleibt“, sagt der 64-Jährige. Stiftungen seien eine sehr gute Möglichkeit, etwas Bleibendes zu schaffen und die Zukunft aktiv mitzugestalten. Bernd Pastors war 34 Jahre lang im Tönisvorster Medikamentenhilfswerk action medeor tätig. Davon hat er in den vergangenen acht Jahren als Vorstandssprecher die Gesundheitsorganisation nach außen vertreten. Als ehrenamtlicher Geschäftsführer der action medeor-Stiftung bleibt er dem Verein verbunden, auch wenn sich der 64-Jährige Ende März aus der hauptamtlichen Tätigkeit verabschiedet hat.

action medeor setzt sich seit fast 60 Jahren für die Gesundheitsversorgung der Menschen in Afrika, Lateinamerika und Asien ein. Hauptsitz ist das niederrheinische Tönisvorst. Von dort werden jedes Jahr Gesundheitsstationen in 100 Ländern mit medizinischer Hilfe versorgt. Im Not- und Katastrophenfall ist der Verein in der Lage, Arzneimittel, medizinisches Material und Instrumente in wenigen Stunden in das Notfallgebiet zu schicken. Außerdem führt action medeor gemeinsam mit lokalen Partnern Gesundheitsprojekte in den Bereichen Prävention, Diagnostik und Therapie durch. Auch die Ausbildungsförderung von Gesundheitspersonal und der Aufbau von lokalen Produktionsstätten für Medikamente gehören zum Tätigkeitsgebiet.

All das geschehe auch mit dem Geld der action medeor-Stiftung, die im Dezember 2001 gegründet wurde, sagt Linda Drasba, bei action medeor zuständig für alle Fragen rund um das Thema Stiftung. „Die Stiftung ist hervorgegangen aus dem Vermächtnis von Else Eberle, der Witwe von Josef Eberle. Er war Mitbegründer, Herausgeber und langjähriger Chefredakteur der Stuttgarter Zeitung“, erzählt Linda Drasba. Rund 1,6 Millionen Euro Stammkapital habe die Stiftung. „Die Zinsen des Stammkapitals werden an den Verein ausgeschüttet. Von dem Geld profitieren viele Projekte“, weiß die Fachfrau. So fördere die action medeor-Stiftung unter anderem Studierende im Master-Studiengang Pharmazie an der Muhimbili Universität in Daressalam mit einem zweijährigen Stipendium, damit sich mittelfristig in Tansania pharmazeutische Strukturen entwickeln können. „Jeder, der möchte, kann durch eine Zustiftung, egal in welcher Höhe, das Kapital der action medeor-Stiftung vergrößern“, betont die 54-Jährige.

Darüber hinaus sei es aber auch möglich, einen eigenen Stiftungsfond zu gründen. „Dazu wird ein Fond unter dem Dach der bestehenden Stiftung angelegt“, erklärt die Expertin das Prinzip. Zustifter könnten in Absprache mit action medeor den Stiftungszweck selber bestimmen. Einzige Bedingung: Das Geld müsse für Gesundheit im weitesten Sinn zur Verfügung gestellt werden. „Dazu gehören auch Medizintechnik, pharmazeutische Ausbildung oder Projekte, die zur Gesundheitsförderung beitragen“, erklärt Linda Drasba.

Eine weitere Möglichkeit, mit seinem Geld Gutes zu tun, biete das Stifterdarlehn, informiert die Expertin. „Dabei stellen der Stifter oder die Stifterin der Hilfsorganisation für einen gewissen Zeitraum eine bestimmte Summe zur Verfügung. Wir legen das Geld an und auch hier fließen die Zinsen in den Verein.“ Auch das könne, besonders in Zeiten von Negativ-Zinsen, eine Möglichkeit sein, Geld zu sparen und dabei anderen Menschen zu helfen. Am Ende bekomme der Darlehnsgeber, die Darlehnsgeberin das Geld in voller Höhe zurück.

Außerdem biete action medeor die Möglichkeit an, eine Verbrauchsstiftung zu gründen. „Bei einer solchen Stiftung wird das Stiftungskapital im Laufe der Zeit aufgebraucht“, erklärt Linda Drasba. „Der Stifter, die Stifterin stattet die Verbrauchsstiftung mit einer entsprechenden Summe aus, die im Laufe von zehn Jahren für ein gemeinsam vereinbartes Ziel eingesetzt wird“, sagt die Fachfrau. Stiftungszweck könne etwa die Ausbildung von Hebammen in Sierra Leone oder die Durchführung von pharmazeutischen Schulungen weltweit sein.

Für Bernd Pastors liegt der Vorteil einer Stiftung auf der Hand: „Man sieht, wieviel Gutes mit dem Geld getan wird und trägt aktiv dazu bei, dass es anderen Menschen bessergeht.“ Und das sei, betont der ehrenamtliche Geschäftsführer der action medeor-Stiftung, auch schon mit einer kleinen Summe möglich.

Wer mehr zur action medeor-Stiftung wissen möchte, kann sich auf der Homepage des Tönisvorster Vereins unter www.medeor.de oder direkt bei Mitarbeiterin Linda Drasba unter 02156/ 97 88 173 informieren.

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