v.l. Freuen sich über das Angebot im Memory Zentrum: Bürgermeister Reiner Breuer, Einrichtungsleiter Peter Kaufmann, Dr. Martin Köhne, Geschäftsführer und Chefarzt des Alexius/Josef Krankenhauses sowie Marion Schröder, Regionaldirektorin der AOK Rheinland/Hamburg (Foto: © St. Augustinus Gruppe)
Anzeige

Neuss. Start der Weltalzheimer-Woche im Memory Zentrum

Beim nächtlichen Toilettengang geht das Licht automatisch an, leuchtende Fußleisten markieren den Weg zum Bad, Piktogramme zeigen an, wo die Gläser im Schrank stehen und wo die tiefen Teller. Ein Schlüssel-Kästchen neben der Tür hilft den Schlüssel nicht mehr zu verlegen. Das alles sind Hilfestellungen für Menschen mit Demenz, die möglichst lange in ihrer eigenen Wohnung leben wollen. Ansehen kann man sich eine komplett eingerichtete Demenz-Muster-Wohnung jetzt zum Start der Weltalzheimer-Woche im Memory Zentrum in Neuss. „Die Zahlen im gerontopsychiatrischen Bereich werden immer höher. Hier ist es wichtig, Angebote zu schaffen“, so Dr. Martin Köhne, Geschäftsführer des Memory Zentrums und Chefarzt des Alexius/Josef Krankenhauses bei der Ausstellungseröffnung im Memory Zentrum. „Wir sind noch längst nicht da, wo wir hinkommen könnten, aber wir sind auf einem guten Weg.“ Der Einrichtungsleiter des Memory Zentrums, Peter Kaufmann, ergänzte: „Dieses Angebot ist wichtig, denn die Not der Angehörigen von Menschen mit Demenz ist groß. Betroffene gehen oftmals lange nicht zum Arzt, für die ist ja erst mal alles in Ordnung. Zuerst kommen die Angehörigen zu uns und lassen sich beraten.”

Diesmal liegt der Fokus also auf demenzgerechtem Wohnen: Die AOK Rheinland/Hamburg baut die Muster-Wohnungen, um Patienten und Angehörigen Beispiele und Anregungen für sicheres und komfortables Wohnen mit Demenz aufzuzeigen. Gemeinsam mit der Krankenkasse bietet das Memory Zentrum Interessierten Schulungen in dieser Muster-Wohnung an. „Dabei möchten wir Tipps und Hilfestellungen für den Alltag geben, wie Menschen mit Demenz weiterhin in ihrer eigenen Wohnung leben können“, sagt Manfred Steiner, Sozialpädagoge im Memory Zentrum. „Die Stärke dieser Muster-Wohnung ist, dass wirklich die typische und durchschnittliche Wohnung eines älteren Menschen nachgebaut wurde, mit Möbeln aus den 1950er und 1960er Jahren, damit alles realistisch ist.“ Es gehe nicht um futuristische, technisch hoch anspruchsvolle Umbaumaßnahmen. „Die in der rund einstündigen Schulung vermittelten Tipps und Tricks sollen einfach und kostengünstig umsetzbar sein und den Alltag erleichtern“, so Steiner.

Die Muster-Wohnung wird für die kommenden drei Wochen im Memory Zentrum aufgebaut sein. Für die Schulungen kann man sich in dieser Zeit anmelden unter Telefon 02461/682299 oder per E-Mail unter ac.demenz@rh.aok.de

Beitrag drucken
Anzeige