Sein zu langes Warten bescherte Oliver Friedrichs (M.) ein durchgebrochenes Magengeschwür, das erfolgreich im St. Irmgardis-Krankenhaus von den Chefärzten Dr. Christian Maciey (r.) operiert und von Dr. Ulrich Bauser (l.) behandelt wurde (Foto: St. Irmgardis-Krankenhaus)
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Viersen. Einfach zu lange gewartet

Ob es die Angst vor Corona oder einfach nur eine Fehleinschätzung seiner ständigen Schmerzen war, das kann Oliver Friedrichs nicht mehr genau zuordnen. Fakt ist, dass der 49-Jährige auch einfach keine Zeit hatte, seinen eigenen Handwerksbetrieb allein zu lassen. Das Ergebnis: ein durchgebrochenes Magengeschwür und eine Not-Operation im St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln.

 

Höllisch starke Schmerzen

„Ein einzelner Schmerz macht mich nicht nervös“, erzählt Oliver Friedrichs. Er ist es gewohnt, Bauch- und Magenschmerzen auszuhalten. An diesem Sonntagabend – nach einem guten Abendessen – waren die Schmerzen allerdings so stark, dass er an eine Kolik glaubte.

Er konnte weder liegen noch stehen, so stark waren die Beschwerden. Keine Position brachte ihm Linderung. Auch konnte er vor Schmerz nicht mehr sprechen und innerhalb von Sekunden war er schweißgebadet. Kriechend erreichte er die Wohnungstür und signalisierte seinen im gleichen Haus lebenden Eltern seine Hilflosigkeit. Diese riefen sofort  den Notarzt.

 

Not-Operation in der Nacht

„Das, was Herr Friedrichs an Schmerzen erlebt hat, nennen wir ‚Vernichtungsschmerz‘. Er tut einfach höllisch weh“, berichtet Dr. Christian Maciey, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am St. Irmgardis-Krankenhaus. Dorthin hatte ihn der Rettungswagen wegen ihrer 24-stündig besetzten Notaufnahme gebracht. Bretthart war der Bauch des Patienten, als Christian Maciey ihn untersuchte. „Wir sprechen dann von einem hoch-akuten Bauch“, erläutert der Chefarzt. „Eine sofortige Operation war unumgänglich.“

Das hatte Oliver Friedrichs zwar bereits befürchtet, fragte aber doch noch einmal bei Christian Maciey nach, ob der Eingriff wirklich nötig sei. Der Hintergrund: Oliver Friedrichs wollte 14 Tage später in Urlaub fahren – und dies sah er jetzt gefährdet. Nach einer Erläuterung, dass sein Magen durchgebrochen sei und es jetzt um Minuten gehen würde, sonst würde er sein Leben riskieren, willigte Oliver Friedrichs allerdings schnell ein.

 

Warnsignale ignoriert

„Die allermeisten Menschen wären mit diesen starken Schmerzen längst zum Arzt gegangen“, berichtet Dr. Ulrich Bauser, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie und Onkologie. Er behandelte Oliver Friedrichs gemeinsam mit Christian Maciey. „Herr Friedrichs hat ein vermindertes Schmerzempfinden und ignorierte so alle Warnsignale des Körpers.“ Dass der Patient zusätzlich zu den Säureblockern auch noch Schmerztabletten einnahm, die die Bildung eines Magengeschwürs unterstützten, kam hinzu.

„Hinterher ist man immer schlauer“, bewertet Oliver Friedrichs sein Abwarten. Er war einfach an seine starken Beschwerden gewöhnt. „Das hätte ich mir sparen können.“ Zumal er nicht wusste, dass ein Magengeschwür auch durchbrechen kann. „Medizinisch war es für Herrn Friedrichs höchste Not. Ein durchgebrochenes Magengeschwür kann eine Vergiftung verursachen, die dem Patienten das Leben kosten kann“, macht Christian Maciey die Notwendigkeit des unmittelbaren Eingriffs deutlich.

 

Entlassung nach sechs Tagen

Der Operation folgte ein Aufenthalt auf der Intensiv-Station. Aber „da gehöre ich nicht hin, so krank bin ich doch nicht“, machte Oliver Friedrichs schnell nach dem Aufwachen deutlich und ließ sich auf die Normalstation verlegen. Und weiterhin gab Oliver Friedrichs „Gas“ bei seiner Heilung, denn nur sechs Tage später wurde er aus dem Krankenhaus entlassen.

„Heute gibt es nur noch sehr selten Eingriffe wegen eines Magengeschwürs“, erzählt Christian Maciey. „Die Patienten kommen meist mit Schmerzen zu mir und oft kann ich mit Medikamenten helfen. So entsteht in der Regel kein Geschwür“, berichtet Ulrich Bauser.

 

Sonne half bei Heilung

Sein Hausarzt zog ihm am Tag vor dem Flug nach Mallorca noch die Klammern, mit denen seine Operations-Narbe verschlossen war und Oliver Friedrichs versorgte sich mit ausreichender Menge entsprechender Pflaster. Termingerecht flog er in die Sonne und gönnte sich den lange geplanten Urlaub.

„Die Sonne hat mir so gut getan und auch die Heilung beschleunigt. Ich habe dort gut auf mich aufgepasst und mich ruhig verhalten“, erzählt er. „Herr Friedrichs ist schon hart im Nehmen“, lächeln seine behandelnden Ärzte. Aber auch wenn Oliver Friedrichs nicht gern im Krankenhaus war – er ist voll des Lobs ob seines Aufenthaltes im St. Irmgardis-Krankenhaus. „Hier war alles super“, wertet er. „Top-Leute – besser geht es nicht.“

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