Hans Dieter Hilden, ehemaliger Direktor des Geologischen Dienstes NRW (Foto: Geologischer Dienst NRW)
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Krefeld. Am 20. November verstarb im Alter von 83 Jahren Diplom-Geologe Hans Dieter Hilden, der ehemalige Direktor des Geologischen Dienstes NRW.

Er leitete die Behörde mit Sitz in Krefeld von 1999 bis 2002 – in einer Phase des Umbruchs, in der das damalige Geologische Landesamt NRW in den Landesbetrieb Geologischer Dienst NRW (GD NRW) umgewandelt wurde. Als dessen erster Direktor steuerte er den neuen Landesbetrieb erfolgreich durch die Klippen der Verwaltungsstrukturreform, sodass dieser unter seiner Führung zu einem modernen, bürgernahen und kundenorientierten Dienstleistungsbetrieb an der Schnittstelle zwischen Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft, Bürgerinnen und Bürgern ausgebaut wurde. Es war ihm ein großes Anliegen, die Bedeutung der Geowissenschaften für Wirtschaft und Gesellschaft einer breiten Öffentlichkeit nahezubringen. Die dafür notwendige Energie und das Durchsetzungsvermögen hatte er ebenso wie die Fähigkeit, mit scheinbar mühelosen Formulierungen, geowissenschaftliche Zusammenhänge verständlich und nachvollziehbar zu vermitteln. Im Spannungsfeld zwischen der immer intensiveren Nutzung der Erde und ihrer Ressourcen einerseits sowie dem Erhalt und Schutz des Lebensraums Erde andererseits gelang es ihm, das öffentliche Interesse für die Geowissenschaften zu wecken.

 

Ein Leben im Dienst der Geowissenschaften

Hans Dieter Hilden wurde am 3. Juli 1937 in Bergisch Gladbach geboren, wo er auch am Städtischen Gymnasium das Abitur machte. Anschließend studierte er Geologie und Paläontologie in Köln und Wien. Mit einer Arbeit über die Muschelart Modiolopsis ekpempusa Fuchs aus dem rheinischen Unterdevon schloss er sein Studium ab. Bemerkenswert: Eine Gattung unterdevonischer Panzerfische – Hildenaspis – wurde nach ihm benannt. Hans Dieter Hilden war zunächst ein Mann der Praxis – als beratender Geologe mit den Schwerpunkten Hydrogeologie, Wasser- und Ingenieurbau in einem Ingenieurbüro und ab 1966 beim damaligen Geologischen Landesamt NRW in der geologischen und hydrogeologischen Kartierung mit Schwerpunkten im Bergischen Land und im Münsterland und der landesweiten hydrogeologischen und lagerstättenkundlichen Beratung. Als Leiter der Öffentlichkeitsarbeit war er dann von 1976 bis 1993 verantwortlicher Redakteur für sämtliche Veröffentlichungen sowie gleichzeitig für die Pressearbeit und die Ausstellungen des Hauses zuständig. Die herausragende inhaltliche und gestalterische Qualität der zahlreichen Publikationen dieser Zeit geht wesentlich auf ihn zurück. Seit 1993 leitete Hilden die Abteilung „Zentrale Angelegenheiten“ und war gleichzeitig ständiger Vertreter des Behördenleiters, dessen Nachfolger er 1999 wurde. Das Wissen und die Interessen des GD NRW vertrat er in länderübergreifenden Fachgremien wie im Bund-Länder-Ausschuss Bodenforschung und im Direktorenkreis der Staatlichen Geologischen Dienste der Bundesrepublik Deutschland.

Sein umfangreiches Wissen über die Geologie von Nordrhein-Westfalen vermittelte er der Öffentlichkeit in mehr als 60 eigenen Publikationen und als Gastdozent den Studierenden der Universität zu Köln, wo er einen Lehrauftrag hatte. „Mit Hans Dieter Hilden verlieren wir eine große Persönlichkeit mit enormer Schaffenskraft und einen Wissenschaftler, der die Geologie von Nordrhein-Westfalen wie kaum ein anderer kannte“, so der amtierende Direktor Dr. Ulrich Pahlke.

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