v.l. Detlef Nicola (FürWillich), Lukas Maaßen (SPD), Bürgermeister Christian Pakusch (CDU), Christoph Maethner (FDP), Paul Muschiol (B90/Grüne), Peter Mackes (Pro Glasfaser Willich) (Foto: Ralf Klein)
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Willich. Eigentlich war die Chance der Breitbanderschließung in Niederheide schon vertan, nachdem die Deutsche Glasfaser gemeinsam mit der Bürgerinitiative „Pro Glasfaser Willich“ mehrfach erfolglos versucht hatten, die dortigen Bürger*innen vom modernen Glasfasernetz zu begeistern. Doch nun hat möglicherweise die Corona-Krise zu einem Umdenken geführt und so wandte sich eine Niederheider Nachbarschaftsinitiative (Monika Weyers, Ralf Bleckwedel, Udo Bombis und Roland Kloeters) an den Macher von „Pro Glasfaser Willich“ Peter Mackes. Mackes gelang es, die Deutsche Glasfaser davon zu überzeugen, nun letztmalig in Niederheide aktiv zu werden. Mit einer finalen Aktion, die bis zum 31. Januar 2021 gültig ist, soll es nun gelingen, die letzten noch ca. 40 fehlenden Anträge für eine Erschließung zu gewinnen. Sollte dieses Vorhaben gelingen, würden laut Mackes ca. 750.000 Euro Glasfaser-Invest in den Niederheider Boden gelegt.

Der umtriebige Neersener wollte aber nichts dem Zufall überlassen und bat nun auch die Willicher Politik um erneute Unterstützung. So versammelten sich neben Bürgermeister Christian Pakusch (CDU) nun Vertreter aller  Willicher Parteien symbolisch am sogenannten Glasfaser-Point of Presence (PoP) Am Huevel in Neersen. Christoph Maethner und Ralf Klein (FDP) machten anhand der bisherigen Entwicklungen des Glasfasernetzes in der Stadt Willich deutlich, wie wichtig das Netz der Zukunft für die Stadt ist: „Wir brauchen Glasfaser nicht nur für unsere Wirtschaft, sondern auch für unsere Bürgerinnen und Bürger in allen Stadtteilen. Corona zeigt uns gerade, wie wichtig ein funktionierendes Internet vor allem im Homeoffice und -schooling ist und das gilt auch für Anrath und Willich. Hier könnten Neid und Begehrlichkeiten entstehen. Auch Schiefbahn könnte so wieder eine Chance bekommen, obwohl sich nur 8,9 % für die Glasfaser entschieden hatten. Die Politik hat die Aufgabe, hier entsprechend einzuwirken.“

Paul Muschiol (B90/Grüne), der aktuell selbst im Homeoffice arbeiten muss und Lukas Maaßen (SPD) wünschten sich mehr Klarheit und bessere Informationen in Bezug auf den Ausbau des Glasfasernetzes. Maaßen: „Die Bürger können kaum noch unterscheiden, was im Förderausbau des Kreises liegt und was privatwirtschaftlich geschieht.“ Bürgermeister Christian Pakusch (CDU) sagte: „Für die Bürger ist vieles unverständlich. Es ist nicht zu verstehen, warum ihr Grundstück nicht angeschlossen werden kann, wenn im Rahmen des Förderausbaus Anschlüsse in der Nähe Ihres Hauses verlegt werden.“ Auch Detlef Nicola (FürWillich) konstatierte: „Wir brauchen wohl insgesamt eine bessere Kommunikation in diesem Bereich.“ Peter Mackes dankte den Politikern für die Unterstützung, sagte aber auch eindringlich: „Wir sollten nicht auf den magentafarbenen Ritter warten. Wir müssen uns mit der Realität abfinden und derzeit gibt es bei uns nur einen Anbieter, der in unserer Stadt ausbaut und so auch den Wert der Immobilien erhöht. Es muss jetzt gehandelt werden, nach dem 31. Januar ist es zu spät. Niederheide ist wie Türchen. Auch das nach Schiefbahn.“

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