Enttäuschte Gesichter bei Hildigunnur „Didda“ Einarsdottir (Nr. 18) und Zivilie „Gigi“ Jurgutyte (Nr. 3) (Foto: Jörg Dembinski / Spielbilder Werkselfen TSV Bayer 04 Leverkusen)
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Leverkusen. Nun hat es nach langer Zeit auch mal wieder die Werkselfen erwischt. Beim alten Rivalen VfL Oldenburg endete die Erfolgsserie der Leverkusenerinnen, die seit Weihnachten mit 8:0-Punkten unter Neu-Trainer Martin Schwarzwald überaus erfolgreich in die zweite Saisonphase gestartet waren.

Beide Teams gingen mit Sorgen in den Klassiker der Handballbundesliga der Frauen. Während beim VfL kurzfristig mit Nele Reese die zweite Torfrau sowie Torjägerin Kathrin Pichlmeier nicht zur Verfügung standen, fehlten auf Bayerseite erneut Winter-Neuzugang Mariana Lopes und Nationalspielerin Mia Zschocke.

Das Fehlen ihrer Toptorschützin Pichlmeier fiel auf Seiten der Gastgeberinnen am Sonntagnachmittag weniger ins Gewicht, das es dem VfL besser gelang, die Torgefahr auf mehrere Schultern zu verteilen. Die Werkelfen hatten hingegen große Probleme Torchancen aus dem Rückraum zu kreieren und ihre vorhandenen Möglichkeiten auch zu nutzen.

„Heute haben uns die torgefährlichen Rückraumspielerinnen wie Lopes, Zschocke und Keita gefehlt, da es uns Oldenburg mit einer sehr griffigen Abwehr enorm schwer gemacht hat. Gigi Jurgutyte war die Einzige, die aus dem Rückraum torgefährlich war, der Rest hat sich zu sehr im Eins-gegen-eins aufgerieben“, so Schwarzwald.

„Ich war darüber hinaus mit der Deckungsleistung in der 1. Halbzeit nicht einverstanden. Da war es für mich persönlich ein bisschen zu einfach für Oldenburg. 15 Gegentore sind zu viel, das haben wir in den Spielen zuvor besser gelöst“, bemängelte der Bayer-Coach die Defensivleistung vor der Pause, als es dem VfL gelang, sich Mitte der Hälfte erstmals mit drei Treffern abzusetzen. Mit einem Drei-Tore-Vorsprung für die Grün-Weißen aus der Huntestadt ging es dann auch in die Halbzeitpause.

Der Start in die zweite Hälfte verlief für den TSV Bayer 04 dann unglücklich. Da Mareike Thomaier zum Anwurf aufgrund einer Zeitstrafe fehlte, nutzte der VfL die Überzahl zu zwei schnellen Treffern. Als Marie Steffen wenig später auf 19:13 (34.) erhöhte, schien alles auf einen klaren Heimsieg der Oldenburgerinnen hinaus zu laufen.

Schwarzwald stellte dann Mitte der zweiten Hälfte auf eine offensive Deckung um, die dem VfL das Tore werfen in der Folge erheblich erschwerte. Die Elfen kämpften sich bis auf zwei Tore (23:21/51.) wieder heran, doch die Oldenburgerinnen behielten am Ende die Nerven und konnten „einen verdienten Sieg“ feiern, wie Schwarzwald bestätigte: „Mit der Umstellung in der Deckung haben wir noch einmal kräftig angezogen, doch dann wird es schwierig, so ein Spiel tatsächlich noch zu kippen.“

VfL-Trainer Niels Bötel freute sich über den Sieg gegen seinen Zimmergenossen aus A-Lizenz-Ausbildung: „Ich freue mich, dass Martin jetzt in der Liga dabei ist. Man konnte auch heute schon seine Handschrift sehen. Wir haben erneut eine klasse Vorstellung in der Abwehr geboten. Heute waren wir einen Tick besser und haben uns auch im Angriff belohnt. Leverkusen zu schlagen ist super.“

Die Spielstatistik:

VfL Oldenburg – TSV Bayer 04 Leverkusen 26:22 (15:12)

Oldenburg: Renner; Fragge (4), Teiken (4), Reinemann (5/2), Buhl, Hoitzing (1), Martens, Steffen (4), Carstensen (4), Behrend (2), Knippert (2); Trainer: Niels Bötel.

Leverkusen: Fehr, Graovac; Thomaier, Jurgutyte (4), Hinkelmann (2), Sprengers (1), Holste (2), Souza (4), Kämpf (1), Bruggeman (1), Einarsdottir (2), Huber (5/2), Terfloth, Cormann; Trainer: Martin Schwarzwald.

SR: Linker/Sascha Schmidt (Recklinghausen/Bochum) – Z: keine. – Zeitstrafen: 4:4 Minuten (Reinemann, Martens – Thomaier, Bruggeman). – Siebenmeter: 4/2:2/2 (Carstensen scheitert an Fehr/2. und 7.). – Spielfilm: 0:1 (1.), 3:2 (4.), 5:5 (9.), 6:6 (11.), 9:6 (15.), 10:9 (20.), 13:12 (28.), 15:12 (30.) – 17:12 (32.), 19:13 (34.), 19:15 (41.), 22:18 (46.), 23:18 (47.), 23:21 (51.), 26:21 (57.), 26:22 (60./EN).

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