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Xanten. Der Ortsverband Xanten ist tief enttäuscht über die Tatsache, dass die NRW-Landesregierung unter Ministerpräsident Armin Laschet den Plänen für ein zweites Impfzentrum im Kreis Wesel eine klare Absage erteilt hat. Gerade den älteren Menschen aus dem Kreis, die in der derzeitigen Impfphase schon mit den erheblichen technischen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten, einen Impftermin zu bekommen, wird mit dieser Entscheidung eine weitere Hürde aufgebaut. Je größer die Entfernung vom Wohnort zum Impfzentrum in Wesel ist, umso schwieriger gestaltet sich die Anreise. Da bieten auch Rabatte für Taxifahrten keine wirkliche Hilfe. Volker Markus, Vorsitzender des VdK in Xanten: „Wir haben es bei der aktuellen Impfgruppe mit vielen Mitbürgerinnen und Mitbürgern zu tun, die nicht nur in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, sondern auch mit Menschen, die sich eine Taxifahrt nach Wesel oft gar nicht leisten können.“ Personen, die keine Familienmitglieder oder Freunde im unmittelbaren Umfeld haben, sind angesichts der schlechten ÖPNV-Verbindungen gerade in den ländlichen Bereichen unseres Kreises vor unzumutbare Belastungen gestellt. Die Politik macht es sich einfach, wenn sie immer mehr Aufgaben auf das Ehrenamt abschiebt.

Eine weitere Entscheidung, die der VdK heftig kritisiert, ist die von der CDU-Kreistagsfraktion beantragte Zentralisierung der trägerunabhängigen und wohnortnahen Pflegeberatung. Gerade angesichts der immensen Belastungen und Schwierigkeiten rund um die Impfungen, die vor allem Menschen mit eingeschränkter Mobilität betreffen, wird hier erneut ohne Rücksicht auf die besondere Situation unserer älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger eine bewährte Struktur in Frage gestellt. Für Betroffene ist es wichtig und notwendig, vor Ort Angebote nutzen zu können. Die Ansprechpartner in den Rathäusern kennen die weiteren Akteure in ihrer jeweiligen Stadt oder Gemeinde und sind auch in der Lage, bei Bedarf Hausbesuche durchzuführen. Mit einer möglichen Verlagerung der Beratungsangebote nach Wesel entstehen neue und vermeidbare Hürden. Bereits jetzt ist erkennbar, dass gerade die vielen ehrenamtlich Tätigen in den Sozialverbänden und karitativen Einrichtungen immer häufiger kontaktiert werden. Auch hier muss das Ehrenamt wieder in die Bresche springen, die durch falsche politische Weichenstellungen entstehen wird.

 


Der Sozialverband VdK ist der größte Sozialverband Deutschlands und bietet seinen Mitgliedern Beratung zum Renten- und Behindertenrecht, zur Pflegeversicherung, zum Patientenschutz oder zur Alten- und Sozialhilfe. Die hauptamtlichen Juristen aus dem Kreisverband übernehmen die Vertretung der Mitglieder vor Sozial- und Verwaltungsgerichten. Mit Informationsveranstaltungen hält der Ortsverband Xanten seine inzwischen 670 Mitglieder auf dem Laufenden. Seniorennachmittage, Ausflüge, Reisen, Stammtische, Feste und kulturelle Veranstaltungen ergänzen in „normalen“ Zeiten das Angebot.

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