Großer Andrang vor dem Impfzentrum auf dem Sprödentalplatz in Krefeld am 2. März 2021 (Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation)
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Krefeld. Es soll ein weiterer Schritt sein, die Pandemie möglichst schnell zu überwinden: Krefeld hat am Dienstag damit begonnen, Grundschullehrer sowie Erzieher aus Kindertagesstätten und der Tagespflege gegen Corona zu impfen. Rund 650 Personen erhielten zum Start die erste Dosis des Impfstoffs von AstraZeneca. Am Donnerstag soll die Aktion fortgesetzt werden. „Wir machen das, was wir immer gesagt haben: Kein Tropfen Impfstoff soll hier in Krefeld liegen bleiben. Das ist heute ein guter Einstieg, um mehr Sicherheit für die Menschen zu gewährleisten, denen wir unsere Kinder anvertrauen”, sagt Oberbürgermeister Frank Meyer und lobt die „gute Zusammenarbeit” mit dem Deutschen Roten Kreuz und der Kassenärztlichen Vereinigung.

Laut Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen hat die Stadt Krefeld am Freitag erfahren, dass unerwartet 1200 Impfdosen zur Verfügung stehen. „Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher gehören bekanntlich zu den Gruppen, die aktuell den engsten Kontakt zu anderen Menschen haben. Die Resonanz auf unser Angebot hat gezeigt, dass dies der richtige Weg ist”, erklärt die Dezernentin. Und die Impfaktion in dieser Woche soll keine Eintagsfliege bleiben: Stadtdirektor Markus Schön kündigt an, dass das Personal an Krefelds Grundschulen, in Kitas und in der Kindertagespflege noch im März komplett geimpft wird, insoweit der Wunsch danach besteht. „Das ist ein wichtiges Signal für die Betroffenen, aber auch für die Familien. Die Bildungsbiografien der Kinder haben schon genügend gelitten.” Der Stadtdirektor betont, das Vorgehen in Krefeld sei mit dem Gesundheitsministerium in Düsseldorf abgestimmt.

Bis 22 Uhr Termine vergeben

Organisatorisch haben das Deutsche Rote Kreuz und die örtliche Ärzteschaft die zusätzlichen Termine bewältigt. Bis Montagabend, 22 Uhr, habe man noch telefonisch die Termine vergeben, sagt Sabine Hilcker, Leiterin des Impfzentrums am Sprödentalplatz. Die Verteilung auf zwei unterschiedliche Tage sei auf Wunsch der Schulen geschehen, um den Betrieb trotz möglicher Impfreaktionen der Lehrer sicherzustellen. „Es handelt sich um ein zusätzliches Angebot. Kein anderer Termin musste dafür abgesagt werden”, stellt Sabine Hilcker klar. Die Impfung der über 80-Jährigen mit dem Impfstoff von Biontech geht unverändert weiter. Alleine am Montag wurden 420 Personen aus dieser Gruppe am Sprödentalplatz geimpft. Krefeld werde nun auch schnell dafür Sorge tragen, dass besonders gefährdete Personen mit seltenen Krankheiten, wie vom Land vorgesehen, mit Impfstoff versorgt werden können.

Der Ärztliche Leiter Wilhelm Stutzinger bekräftigt, dass in Krefeld „keine einzige Impfdosis im Müll landet”. Noch am Montagabend seien mit Restbeständen Risikopatienten geimpft worden, die zum Beispiel eine Lebertransplantation, ein Kunstherz oder eine Knochenmarkspende erhalten hätten. „Jeder Geimpfte schützt mittelbar auch die Personen, die nicht geimpft sind. Deshalb ist jeder Tropfen Impfstoff kostbar”, sagt Wilhelm Stutzinger. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass unberechenbare Virusmutationen immer stärker um sich greifen. In Krefeld haben sie sich im Laufe einer Woche mehr als verdoppelt: Nachdem in der Woche ab 15. Februar sieben mutierte Virusproben in den Laboren bestätigt wurden, waren es in der letzten Februarwoche bereits 17 Mutanten. 16 davon entfallen auf die sogenannte britische Variante, einer auf die südafrikanische.

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