Anika (Foto: AWO)
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Duisburg. Kunst am AWO-Bauspielplatz: Frontfassade erhielt tierisch schönen Anstrich

Die Fassade des Hauptgebäudes auf dem AWO-Bauspielplatz in Neumühl hat sich in ein farbenfrohes Kunstwerk verwandelt. Binnur Erdogan-Kaya, Familienhelferin bei der AWO-Integration, hat mit feinem Pinselstrich und großen Farbeimern die Hauswand in Richtung Alexstraße gestaltet. Unterstützung erhielt die Duisburgerin mit einem Diplom in Malerei und Grafik dabei von der inzwischen 18-jährigen Anika. Die Klientin der AWO-Familienhilfe entdeckte dank der Zusammenarbeit ihre Liebe zur Kunst (wieder-) und bekam ihr Leben (wieder) in den Griff.

Im Rahmen der Arbeit in der Familienhilfe bei der AWO-Integration hat Binnur Erdogan-Kaya die Frontfassade des Kinder- und Familientreffs in Neumühl als tierisch bunte „Leinwand“ genutzt. Die in leuchtenden Farben gemalten Esel, Hühner, Pferde und ein Schwarm Vögel auf dem Draht vermitteln auf einen Blick: Der AWO-Bauspielplatz ist ein naturnaher Ort für die Menschen aus dem Stadtteil.

Fast noch schöner als der Anblick selbst ist die kleine Geschichte, wie die Pädagogin künstlerische Unterstützung bekam. Die junge Anika aus Meiderich, die Binnur Erdogan-Kaya während ihrer Dienstzeit begleitet und betreut, erkundigte sich nach dem Kunstprojekt und wollte dann künstlerisch tätig werden. Also griffen die beiden Frauen gemeinsam zu den Pinseln und arbeiteten am Facelifting des AWO-Hauses auf der Alexstraße. Mit nachhaltigem Erfolg, der nicht nur von der Fassade leuchtet.

Kunstprojekte geben dem Alltag Struktur

Anika beschreibt, wie die Kunst ihrem Lebensentwurf einen neuen Pinselstrich gab: „Ich bin mittlerweile 18 Jahre alt. Ich werde seit 2 Jahren von Binnur Erdogan-Kaya betreut. Sie ist Familienhelferin bei der AWO-Integration. Binnur ist auch Künstlerin und sie hat mir geholfen, meinen Tiefpunkt hinter mir zu lassen. Ich wollte lieber Zeit mit meinen Freunden verbringen. Durch Binnur habe ich die Kunst wieder für mich entdeckt. Die AWO ermöglichte mir, unter Anleitung von Binnur an individuellen Kunstprojekten teilzunehmen. So habe ich wieder eine gewisse Struktur in meinen Alltag bekommen und mir Ziele gesetzt. Es gab viele Gespräche mit Binnur, durch die mir klar wurde, dass ich etwas unternehmen muss. Ich habe meinen Schulabschluss nachgeholt und werde mich weiterbilden, um schließlich meinen Traumberuf ausüben zu können. Binnur hat mich motiviert, meine Bilder zu zeigen. Ich bekam die Möglichkeit zu einer ersten Ausstellung auf der Münzstraße in der Innenstadt.“

Mit dem Kunstwerk auf der Frontfassade ist keineswegs alle Arbeit getan: Das Gebäude auf dem Bauspielplatz in Neumühl hat noch drei weitere Außenwände und damit reichlich Platz für bunte Bilder und Erfolgs-Geschichten. Binnur Erdogan-Kaya noch viele Ideen. An Farbe und Pinseln mangelt es ebenfalls nicht. Anikas Ausstellung in einem der Schaufenster auf der Münzstraße ist noch bis zum 21. April zu sehen.

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