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Essen. Dutzende Stellen bei Essener Gleisbaufirma in Gefahr: Nach Informationen der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) soll die Essener Niederlassung der Hering Bahnbau GmbH noch in diesem Jahr geschlossen werden – obwohl der Standort im Corona-Jahr 2020 einen Gewinn von knapp 300.000 Euro erzielte. Das Unternehmen mit Sitz in Burbach (Kreis Siegen-Wittgenstein) biete den rund 60 vom Jobverlust bedrohten Beschäftigten bislang keine echte Perspektive, kritisiert Sven Bönnemann, stellvertretender Regionalleiter der IG BAU Westfalen, der sich um den Betrieb kümmert.

„Die Betroffenen sind entsetzt, dass Hering bislang keine Lösung für eine Weiterbeschäftigung bietet. Dabei erlebt der Gleisbau, flankiert durch enorme Investitionen aus Bund, Ländern und Kommunen, einen regelrechten Boom“, so Bönnemann. Der Gewerkschafter fordert die Geschäftsführung der Firma dazu auf, den Mitarbeitern eine Weiterbeschäftigung auf Baustellen in der Region zu ermöglichen. Die Hering Bahnbau GmbH betreibt im Ruhrgebiet mehrere Projekte zum Bau und zur Sanierung von Gleisanlagen unter anderem im Auftrag der Deutschen Bahn.

Am 23. April beraten Gewerkschaft und Betriebsrat gemeinsam mit der Geschäftsführung und einem Sachverständigen über die weitere Vorgehensweise. Bisherige Gespräche des Gremiums waren ergebnislos geblieben, da der Arbeitgeber offensichtlich schon länger fest entschlossen ist, den Betrieb zu schließen und die Schließung als „alternativlos“ ansieht. Das Unternehmen hatte den Betriebsrat erst im Februar über die wohl schon seit längerer Zeit erwogenen Schließungspläne informiert. Bereits im Oktober war die Verlegung des Hauptsitzes von Essen nach Burbach beschlossen worden. „Hering sollte sich zu den teils langjährigen Fachkräften bekennen und ihnen ein faires Angebot machen. Ein Sozialplan kann nur das letzte Mittel sein“, so Bönnemann weiter.

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