Die Psychoonkologinnen der Krebsberatung Düsseldorf Anne-Katrin Gysae und Melina Morawietz (rechts und links) setzen sich zusammen mit Lars Galonska, Tumorzentrums-Leiter im „Etienne“, für eine bessere Versorgung durch Beratungsstellen zum Thema Krebs im Rhein-Kreis Neuss ein (Foto: © Johanna Etienne Krankenhaus)
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Neuss/Düsseldorf. Eine Krebserkrankung kann die Welt für Betroffene und ihre Mitmenschen auf den Kopf stellen. Oftmals eröffnen sich durch die Diagnose viele Fragen zu verschiedensten Themenbereichen. Ein niederschwelliges Beratungsangebot finden Menschen aus dem Rhein-Kreis Neuss ab sofort im Johanna Etienne Krankenhaus. Die Krebsgesellschaft NRW richtete dort eine Außensprechstunde ihrer Düsseldorfer Krebsberatungsstelle ein.

Jeden Mittwoch von 12 bis 17 Uhr sind abwechselnd zwei Psychoonkologinnen vor Ort, die Betroffenen und Angehörigen unter die Arme greifen. Zum Kreis der Angehörigen gehören nach Auffassung der Krebsberatung nicht nur die Familie, sondern auch der Freundeskreis, Kolleginnen und Kollegen oder zum Beispiel bei Kindern das Betreuungs- und Lehrpersonal.

Das kostenfreie Angebot richtet sich an alle Menschen, die Hilfe brauchen mit den Auswirkungen der Erkrankung für ihr eigenes oder das Leben der betroffenen Person umzugehen. Die Beratung befasst sich mit lebenspraktischen, psychischen, körperlichen, sozialen, ethischen oder wirtschaftlichen Problemen, die durch eine Krebserkrankung entstehen können.

Die Psychoonkologinnen Anne-Katrin Gysae und Melina Morawietz begleiten Menschen unabhängig davon, wo sie behandelt werden und in allen Erkrankungsphasen. „Viele Fragen ergeben sich erst später, wenn der Alltag mehr und mehr zurückkehrt. Angst ist für viele eine Herausforderung. Hier versuchen wir, Strategien für den Umgang mit der Emotion, neue Perspektiven und Kraftquellen zu finden. Andere Unsicherheiten sind ganz praktischer Natur. Bei einer Familie ging es zuletzt etwa darum, ob das Kind mit in die Reha genommen werden darf“, erzählt Gysae.

Die streng vertraulichen Gespräche, die einzeln, als Paar oder in der Familie geführt werden können, sollen nach Ansicht der Psychoonkologinnen aufzeigen, wo die Belastung am größten und die Unterstützung am nötigsten ist. Ziel ist es, dass Betroffene und Angehörige mit einer besseren Lebensqualität in den Alltag zurückfinden. Das Team versteht sich dabei als eine Art Wegweiser und Anlaufstelle – eine Psychotherapie findet hingegen nicht statt. Für Dinge, die die Psychoonkologinnen nicht selbst beantworten oder regeln können, verweisen sie die Ratsuchenden an die richtigen Stellen.

Gemeinsam mit der Krebsgesellschaft NRW möchte das „Etienne“ dafür sorgen, dass es im Rhein-Kreis Neuss eine psychosoziale Beratung für Menschen mit onkologischen Erkrankungen und ihr Umfeld gibt – für das sie nicht in die Landeshauptstadt fahren müssen. Es ist die erste Außensprechstunde der Krebsberatung außerhalb Düsseldorfs.

 


Termine vergibt die Krebsberatung unter T 0211 302 01757 oder per Mail an info@krebsberatungduesseldorf.de. Eine Überweisung muss nicht eingereicht werden, es sind keinerlei Voraussetzungen zu erfüllen. Die Beratung ist kostenfrei und streng vertraulich. Träger der Beratungsstelle ist die Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen e. V. Der gemeinnützige Verein setzt sich für die Verbesserung der onkologischen Versorgung in Nordrhein-Westfalen ein.

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