Anna Katharina Martius (Foto: AWO)
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Duisburg. Das Leben ist hier sicherer als anderswo

Mit 98 Jahren ist Anna Katharina Martius im März noch einmal umgezogen. Ihr neues Zuhause ist das AWOcura-Seniorenzentrum Im Schlenk. Während der Pandemie entschloss sie sich für das AWO-Haus in Wanheimerort. Ob ihr beim Gedanken an das Virus unwohl war? Die neue Mitbewohnerin sagt: „Ich bin überzeugt, dass das Leben in einem Seniorenzentrum sicherer ist als anderswo. Hier sind ja beinahe alle Bewohner geimpft, auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind mehrheitlich geimpft, tragen Masken und verhalten sich vorsichtig und korrekt.“

Das sieht nicht nur Anna Katharina Martius so. Die Anfragen für einen Platz in einem der fünf Duisburger AWOcura-Seniorenzentren haben in den vergangenen Wochen deutlich zugenommen. Ein Grund dafür ist nach Einschätzung von AWOcura-Prokuristin Bettina Vootz, dass nach Abschluss der Impfkampagne die Menschen wieder Vertrauen in die Sicherheit gewonnen haben.

Wenige Tage nach dem Einzug erhielt Anna Katharina Martius selbst ihre Corona-Impfung. Das gehört in gewisser Weise zum Service, denn neue Bewohnerinnen und Bewohner, die noch nicht geimpft sind, bekommen schnellstmöglich dieses Angebot. Dass die AWO-Duisburg mehrere Seniorenzentren betreibt, ist dabei ein Vorteil. Es lassen sich so schneller gemeinsame Termine für alle „Neulinge“ organisieren.

Es war zuhause zu einsam

Leicht ist Anna Katharina Martius der Umzug dennoch nicht gefallen. Kein Wunder, wie ihr Blick zurück zeigt: „Ich hatte vorher eine wunderschöne Wohnung in der Stadtmitte, mit Blick auf den Böninger Park. Ich habe mein Leben dort ziemlich selbstständig geführt.“ Bis die Pandemie ausbrach und all die gemeinsamen Aktivitäten mit ihren Freundinnen nicht mehr möglich waren. In gewisser Weise war das Virus dann auch der Grund für den Umzug: Die Duisburgerin wurde zwar von einem mobilen Pflegedienst versorgt, trotzdem: Irgendwann war es ihr zuhause einfach zu einsam.

Das ist in ihrer neuen Umgebung schon deutlich mehr Leben im Haus. Bereits nach wenigen Tagen war sich Anna-Katharina Martius sicher: „Ich kann mich eingewöhnen, hier gefällt es mir, es gibt sehr freundliche und hilfsbereite Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ Eine von ihnen hat ein besonderes Verhältnis zu der neuen Bewohnerin: Die Einzugspatin Andrea Schäfer. Die Betreuungsassistentin hilft in den ersten acht Wochen besonders beim Eingewöhnen.

Einzugspatin Andrea Schäfer besucht die „Neuen“

Dazu gehören auch die besonderen Spielregeln in Zeiten der Pandemie. In den ersten sechs Tagen gilt die Vorschrift der Corona-Schutzverordnung. Ist dann der Schnelltest negativ, gibt es keine zusätzlichen Beschränkung mehr. Andrea Schäfer: „Nach dem Einzug besuche ich neue Bewohnerinnen und Bewohner einmal täglich. Ich frage nach, wie es ihnen in ihrer neuen Umgebung geht. Ob ich etwas für sie tun oder helfen kann.“ So lernt man sich kennen, erzählt von früher und von dem neuen Leben im Haus.

Von Anna Katharina Martius weiß sie zum Beispiel, dass die Familie Martius ein eigenes Wappen hat und der Stammbaum über 500 Jahre zurückreicht. Was zu einem Wortspiel verleitet: Manchmal lässt sich auch ein „alter (Stamm-)Baum erfolgreich verpflanzen“. Anna Katharina Martius hat angefangen, Wurzeln zu schlagen in ihrer neuen Umgebung, dem AWOcura-Seniorenzentrum Im Schlenk in Wanheimerort.

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